Schnitz mule

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Bernd Pfeffer
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Schnitz mule

Beitrag von Bernd Pfeffer »


Hallo,
habe mich im Holzwerken infiziert, Löffel schnitzen. Nun würde ich mir gerne
als Hilfe eine Schnitzmule bauen. Hat vielleicht jemand eine Zeichnung.
Habe mir schon einige Bilder im net angeschaut, werde aber nicht richtig schlau daraus.
Danke
Bernd

FrederikU
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Re: Schnitz mule

Beitrag von FrederikU »


Hi Bernd,
Da wärst du ja auf unserem Grünholzwochenende gerade richtig gewesen.
www.frischesholz.wordpress.com

Zu dem schnitzbock habe ich leider keine Zeichnung.
Jarrod Stone Dahl hat aber ein Video auf seinem YouTube Kanal der das Teil recht deutlich zeigt.

Grüße Frederik

Pedder
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Re: Schnitz mule

Beitrag von Pedder »


Hallo Ihr Beiden,

lasst uns teilhaben. Schnitz Mule? Sowas

https://www.youtube.com/watch?v=c6kLumgTX54

Hoazlbank mit zwei Zusatzstöcken, die mit den Knien auseinander gedrückt werden?

https://youtu.be/eZK31diC66Q

liebe Grüße
Pedder

FrederikU
Beiträge: 43
Registriert: Sa 10. Jul 2021, 20:03

Re: Schnitz mule

Beitrag von FrederikU »


Hoi Pedder,
Genau das kenne ich unter dem Begriff.
Allerdings sollten wir uns ein gescheites deutsches Wort dafür überlegen.
Wenn ich es am kommenden Wochenende nicht vergesse frag ich mal bei den anderen Löfflschnitzern nach ob sie Pläne und ggf einen für unsere Zunge passenden Namen haben ;-)

Grüße
Frederik

Pedder
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Re: Schnitz mule

Beitrag von Pedder »


Hallo Frederik,

Schnitzesel klingt blöd, so wird Esel im Deutschen nicht verwendet.

Löffelknecht wäre vielleicht entsprechend.
Oder einfach Leffebank wie Hoazlbank?

Solche Kopfgeburten setzen sich aber nur selten durch.

Liebe Grüße
Pedder

GuntherC
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Re: Schnitz mule

Beitrag von GuntherC »


Servus!

So eine Werkbank heißt bei uns in Altbayern Heinzelbank (gesprochen Hoanzlbank, Mehrzahl Hoanzlbenk). Aber auch in anderen Gegenden ist der Begriff geläufig. Auch Schnitzbank oder Schnitzelbank sind gebräuchlich. Die Vorrichtung zum Festhalten des Werkstücks kann durchaus unterschiedlich gestaltet sein - der Holzschuhmacher braucht es etwas anders als der Löffelschnitzer usw.

Eine persönliche Anmerkung: Es ist mir völlig unverständlich, warum man für Handwerkszeug, das seit Jahrhunderten in Deutschland gebräuchlich ist (so auch Hobel, Stecheisen usw.) neuerdings unbedingt englische Bezeichnungen verwenden muß. So, als hätte das Handwerk der Schreiner, Schnitzer, Wagner, Zimmerer usw. bei uns keine eigene Tradition.
Nichts für ungut!

Schöne Grüße
Gunther

Robert
Beiträge: 203
Registriert: Mi 4. Mär 2020, 10:47

Re: Schnitz mule

Beitrag von Robert »

[In Antwort auf #144507]
Hallo Bernd,
zu dem von dir gesuchten "Muli" kann ich dir leider nicht weiterhelfen, aber ich empfehle dir das Buch "Schwedische Schnitzschule" von Wille Sundqvist. Da steht alles drin, was man über Löffelschnitzerei wissen kann oder muss. Ich habe mir zum Schnitzen nach und nach die verschiedenen (im Buch beschriebenen) Handgriffe sowohl zum Halten des Löffels als auch zum Führen des Messers angeeignet. So brauche ich zum Schnitzen keine Schnitzbank oder ähnliche "Halteapparate" und bin mir bei jedem Schnitt sicher, dass ich nur Holz schneide und nicht meine Hand. Wenn du das mit ein paar Löffeln gemacht hast, dann wird´s auch automatisch. Es geht immer in der Reihenfolge: Wie halte ich den Löffel? Wie führe ich das Messer und wo beende ich den Schnitt? Wo oder was ist die Bremse fürs Messer, wenn der Schnitt abrutscht? Vorteil beim Schnitzen aus der Hand ist, dass die Ausrüstung klein und deswegen sehr mobil ist.
Viel Spaß bei der Löffelschnitzerei,
Robert

rene.
Beiträge: 50
Registriert: Sa 27. Feb 2016, 23:16

Re: Schnitz mule - steht eine in Nieperfitz

Beitrag von rene. »

[In Antwort auf #144507]
Hallo Bernd,

eine Heinzelbank (wie sie in den Links gezeigt ist) zum Einspannen von kleinen Teilen (z. B. Löffeln) steht in Nieperfitz bei Michail Schütte.

Die beiden "Haltearme" sowie die Auflagefläche sollten aus einem wiederstandsfähigen Hartholz sein:
- Bei den Haltearmen/Klemmbacken ist wichtig, dass sie (auf die Länge gesehen), leicht nachgeben/flexibel sind. Also kein starres, gesägtes Brett verwenden.
- Die Auflage muss dem Druck der Klemmbacken (an der Unterseite) Widerstand leisten können. Daher ist ein Holz zu empfehlen, dass sich bei solchen Druckbelastungen nicht allzu sehr abnutzt (das ließe sich ersetzen) und vor allem nicht zu sehr nachgibt (dann kannst du nur schlecht Druck aufbauen über die Haltearme - wenn alles flexibel ist, macht sich auch dein Werkstück mal flexibel aus dem Staub).

Ansonsten: Mach die Haltearme generell länger als du denkst - dann hast du zum Ausprobieren der richtigen Länge mehr Spielraum zum Ablängen bzw. Loch neu bohren). Auch bei der Länge der Beine würde ich so verfahren.
Ich würde an deiner Stelle selbst eine Bau-Skizze anfertigen aufgrund des Gesehenen. Und dann probieren, an welche Endmaße ich mich annähere, damit sie zu meiner Körpergröße passen.

Im Übrigen ist der Druck, den die Füße aufbauen müssen, gering (dank der Hebelkraft der langen Klemmbacken), also auch entspannt genug, um längere Zeit daran arbeiten zu können.
Was mir an dieser Löffelbank fehlt, ist die Universalität. Wie GuntherC es schon angesprochen hat, es ist ein sehr spezielles Arbeitsgerät. Aber für regelmäßiges Arbeiten lohnen sich ja spezielle Vorrichtungen durchaus.

Viel Spaß dabei!
Zeigst du Fotos von deinen Löffeln, vom Schnitzen - oder dann von der Heinzelbank?

grüßend,
rené



Bernd Pfeffer
Beiträge: 86
Registriert: Do 31. Dez 2015, 16:03

Re: Schnitz mule - steht eine in Nieperfitz

Beitrag von Bernd Pfeffer »


Es geht hier nicht um die Schnitzbank, die habe ich für mich schon durchdacht.
Die Mule, Esel oder wie wir es auch nennen wollen wäre ein Zusatzteil zur Bank.
Eine ähnliche Technik wie bei der Schnitzbank. Dabei wird allerdings mittels der
Beine, Waden gespannt. Das mit den Händen schnitzen geht auch aber die M. interessiert mich halt
Ich versuch es mal grob zu skizzieren.
Bernd

Pedder
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Re: Schnitz mule

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #144512]
Hallo Günther, das ist doch ganz normal, dass man mit dem Begriff arbeitet, den man als erstes kennenlernt. Und da es nicht so viele deutsch Holzwerker auf YouTube gibt, mmm
Liebe grüße
Pedder

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