Werkstattfußboden

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Jörg Katzer
Beiträge: 228
Registriert: Di 10. Nov 2020, 19:58

Werkstattfußboden

Beitrag von Jörg Katzer »


Hallo

Ich erweitere gerade meine Werkstatt im Keller und überlege was ich mit dem Fußboden mache. Im Moment ist er gefliest. Da ich 2 Räume miteinander verbinden werde, rechne ich mit einem minimalen Höhenunterschied. Ich hatte an einen etwas werkzeugschonenderen Belag gedacht. Ich tendiere zu OSB mit Trittschalldämmung (je nach Höhenunterschied ev. in 2 verschiedenen Stärken oder in unterschiedlichen Trittschalldämmungen). Kann mir jemand seine Erfahrungen mit OSB Böden mitteilen? Oder hat jemand eine andere Idee? Es sollte nur Aufwand und Nutzen im Verhältnis stehen. Es ist und bleibt eine Hobbywerkstatt.

Vielen Dank Jörg



Thomas Hansen
Beiträge: 105
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Werkstattfußboden

Beitrag von Thomas Hansen »


Hallo Jörg,

habe OSB in meiner Garagenwerkstatt und bin eigentlich recht zufrieden. Problematisch wird es, wenn Wasser drauf steht. Die Platte quillt in beträchtlichem Maß auf und nimmt später an der Stelle noch leichter Wasser auf. Schimmel ist auch zu erwarten, wenn das Material länger nass bleibt. Habe diese Erfahrung auf der Unterkostruktion einer Fensterbank und Schwitzwasser durch Baufeuchte gemacht, eine wie auch immer geartete Oberflächenbehandlung gab es also an der Stelle nicht. Meinen Werkstattboden will ich daher in jedem Fall noch mit OSMO oder ähnlichem behandeln, was versuchsbretchen nach zu urteilen nicht komplett schützt, aber die Gesamtmenge eindringenden Wasser deutlich reduziert und damit auch das Maß des Aufquellens. Habe mir vorgenommen, dann planzuschleifen und nachzuölen, mal schauen, ob ich das auch tatsächlich tue.

Außerdem solltest du beachten, dass es beträchtliche Qualitätsunterschiede gibt. Abgesehen von der Wasserempfindlichkeit OSB3 oder OSB4 hatte ich eine Sorte OSB3, die deutlich dichter war bei vergleichbarer Spangröße, eigentlich kann das nur bedeuten, dass mit mehr Druck gepresst wurde. Ließ sich in der Folge auch viel angenehmer verarbeiten und konnte Wasser mehr entgegensetzen als die beiden anderen Sorten OSB3. Die Händler verrieten mir, dass es derzeit Lieferengpässe gebe und es daher schwer falle, gleichbleibende Qualität zu liefern. Sie seien derzeit froh, überhaupt liefern zu können.

Gruß
Thomas


wolfgang lechner

Re: Werkstattfußboden

Beitrag von wolfgang lechner »

[In Antwort auf #58129]
hallo,
ich klinke mich hier ein, weil ich auch einen neuen bodenbelag möchte.
ich hatte auch an osb gedacht, zögere aber noch, weil ich bedenken habe wegen der rutschgefahr, wenn sägemehl drauf liegt. vielleicht gibts ja hier erfahrungen diesbezüglich.
grüße
wolfgang



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Re: Werkstattfußboden

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Jörg,

leg Dir auf jeden Fall eine Folie unter die Platten, damit sie von unten
schon mal keine Feuchtigkeit mehr ziehen können.

--
Dirk


TorstenKüpper
Beiträge: 687
Registriert: Mo 26. Apr 2021, 20:44

Re: Werkstattfußboden

Beitrag von TorstenKüpper »

[In Antwort auf #58129]
Hallo Jörg,

Der Fußbodenaufbau meiner Kellerwerkstatt sieht so aus:

20cm Bodenplatte ohne Dämmung
4cm Estrich auf Trennlage
2mm Trittschalldämmung
18mm geschliffene OSB-Platten

Die Folie auf dem Estrich hatte ich damals leider vergessen, die sollte aber auf jeden Fall mit verlegt werden.

Ich kann Dir einen OSB-Boden nur empfehlen. Man bekommt keine kalten Füße und das Werkzeug wird bei einem Sturz geschont.

Achte darauf, dass Du geschliffene Platten kaufst (bekommt man im Holzfachmarkt, Baumärkte verkaufen in der Regel nur ungeschliffene Platten).

Grüße
Torsten



Thomas Hansen
Beiträge: 105
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Werkstattfußboden

Beitrag von Thomas Hansen »


Hallo Wolfgang,

bei mir rutscht es nicht, der Boden ist aber auch nicht versiegelt oder so. Kann mir vorstellen, dass eine Lackschicht das verändern würde. Ganz übel ist meiner Erfahrung nach Sägemehl auf glasierten Fliesen.

Was Thorsten sagt ist natürlich richtig, hatte ich vergessen. Du solltest geschliffene Platten nehmen. Die von mir beschriebene Qualitätsunterschiede bezogen sich auf geschliffene Platten.

Auch den Hinweis mit der Folie solltest du beachten, ich konnte nur darauf verzichten, weil bei mir die Feuchtigkeit nach unten durch eine Lattenkonstruktion ablüften kann.

Gruß
Thomas


Uwe Behle
Beiträge: 266
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Re: Werkstattfußboden

Beitrag von Uwe Behle »

[In Antwort auf #58129]
Hallo Jörg,

Ich hab eigentlich nur gute Erfahrungen mit OSB; mein Aufbau sieht so aus:

PE-Folie
1-2cm Ausgleichsschüttung
2cm PU-Platten, druckfest
PE-Folie
22mm OSB-Platten, ungeschliffen

Es arbeitet sich sehr gut auf diesem Boden. Da die Platten ungeschliffen sind, rutscht man nicht, Sägespäne sieht man aber auch erst beim Zusammenfegen.

Da mein Kellerboden in diesem Raum ohne Wärmedämmung ausgeführt ist, habe ich an PE-Folie nicht gespart, um ein Kondensieren oder eindringende Feuchtigkeit von unten zu vermeiden.
Bis jetzt (10 Jahre später) habe ich keine negativen Erfahrungen machen müssen.

Der größte Vorteil ist, daß man auch mal ein Stemmeisen fallen lassen kann, ohne daß es direkt eine Macke hat.

Gruß,

Uwe



Jörg Katzer
Beiträge: 228
Registriert: Di 10. Nov 2020, 19:58

Re: Werkstattfußboden

Beitrag von Jörg Katzer »


Hallo

Vielen Dank für Eure Beiträge und die Anregungen. Eine Dampfsperre ist ohnehin eingeplant. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich geschliffene oder ungeschliffene Platten einsetze. Der Einwand mit der Rutschgefahr ist sicher berechtigt. Das habe ich bis jetzt unterschätzt.
Wie sind denn Eure Erfahrungen mit dem Verfahren von stationären Maschinen? Ich muss meine Rapid PK100 immer mal umstellen. Sie hat als Fahrwerk 4 Bockrollen. Wie abriebfest ist denn ein OSB Boden auf Dauer wenn man 150kg rangiert? Sicher wäre da ein geschliffener Boden vorteilhafter.

Vielen Dank Jörg



Uwe Behle
Beiträge: 266
Registriert: Fr 22. Sep 2017, 12:12
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Re: Werkstattfußboden

Beitrag von Uwe Behle »


Jörg,

ich rolle gelegentlich meine ca. 1200kg schwere Felder herum, z.B. wenn ich den vollen Ausleger brauche.
Der Raum ist nur 4m x 8m und ziemlich vollgestellt.
Bei den Unebenheiten muß ich manchmal etwas kräftiger ziehen, aber es hält sich in Grenzen - die Rauhtiefe ist auch bei ungeschliffenen Platten nur ca. 1mm.
Schwierig wird es allenfalls, wenn sich ein grober Holzspan ungünstig verkeilt.

Abnutzung sehe ich keine- hab ja auch extra drauf geachtet, daß eine Belastung von 1000kg/m² möglich ist.
Ein guter steifer Untergrund ist also wichtig, sonst biegen sich die Platten. Wenn Du Zweifel hast nimm lieber die stärkeren OSB-Platten.
Ich hatte 22mm geschrieben - es waren aber wohl eher die 26mm starken.

Gruß,

Uwe



Gottfried K. -F
Beiträge: 362
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Re: Werkstattfußboden

Beitrag von Gottfried K. -F »

[In Antwort auf #58133]
Hallo,

OSB kann man einfach mit Parkettlack versiegeln, dann ist es "wasserdicht". Beide Seiten damit eingelassen und man hat Ruhe vor "den weißen Pferden" und anderen... In meiner Werkstatt liegen solche Platten (Lattenrost drunter) schon seit einigen Jahren und ich ich habe keinerlei Probleme damit.

Ich kenne einen Stadel, der ist seit vielen Jahren mit OSB-Platten verkleidet, außen, und no Problem. Allerdings kann ich nichts über die Qualität der Platten sagen.

Herzlichst Gottfried


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