Sargent 714 Autoset *MIT BILD*

[Gerd Fritsche]

Hallo Holzwerker,
einer meiner alten Hobel ist der Sargent 714 Autoset. Die Verstellung dieses Hobels wurde vor über 100 Jahren von Herrn Page patentiert.
Interessant ist das Doppel, dass nicht am Eisen sondern an der Klappe befestigt ist. Es kann durch die Schraube No 54 verstellt werden und bleibt auch nach dem Nachschärfen des Eisens in der einmal eingestellten Position.
Durch die Anfrage eines Holzwerkers habe ich mich dazu verleiten lassen, Eisen für Sargenthobel herzustellen.

Sie sind etwas dicker, original ist das Eisen 1,7 mm stark, die neuen Eisen sind 2,7 mm stark.
Der Frosch lässt sich bei diesen Hobeln nicht verstellen und die Maulweite bleibt konstant bei 1,6 mm.
Durch das dickere Eisen reduziert sich die Maulweite auf 0,2 mm.
Die Hobelergebnisse sind jetzt optimal und ohne Ausbrüche. Die Späne von links sind : wimmriges Bubinga, Rosenholz, Fichte und Amboina Maser.

Jeder, der so einen Hobel besitzt, kann sich glücklich schätzen und es ist schade, dass solche fantastischen Werkzeuge nicht mehr hergestellt werden.
Viele Grüsse
Gerd.

[Hans Dieter]

Hallo Gerd
Da gibt es sicher kein Patent mehr drauf, mach hin.
LG
HD

[Klaus Kretschmar]

Tolles Werkzeug, Gerd!

Über den Autoset Hobel hab ich schon einiges gelesen aber noch nie einen gesehen oder gar probiert. Die scheinen sogar in den USA recht selten zu sein. Ich weiß ja nicht, ob Du nach Darmstadt kommst (was ich aber hoffe). Das wäre doch eine prima Gelegenheit, uns mit dem Ding ein bisschen spielen zu lassen...

Klaus

[Claus Keller]

[In Antwort auf #144102]
Servus,

wer sich auch glücklich schätzen möchte, schaut in den nächsten Tagen hier in den Marktplatz. Ich werde mich von vier verschiedenen Sargent Auto-Sets trennen.

Freundlich grüßt aus dem Neandertal

Claus Keller

[Pedder]

[In Antwort auf #144102]
Hallo Gerd,

ich finde das toll, was Du aus dem Hobel herausholst. Der Vorteil des Patentes gegenüber dem Stanley/Baley versteh ich aber nicht.
Wird beim Stanley die Verstellung nicht auch über das Eisendoppel vorgenommen? Nur das dieser Hobel nicht Eisendoppel und
Klappe hat, sondern beides in einem.

Liebe Grüße
Pedder

[Gerd Fritsche]

Hallo Pedder,
bei dem Sargent Autoset erfolgt die Verstellung des Eisens nur über das Eisen und nicht über das Doppel.

Die Spantiefe wird über den Stift No. 38 in Fig. 10 (kleiner Durchbruch am Eisen) und die laterale Verstellung über den Hebel No. 40 in Fig.12 (langer Durchbruch in Eisen) verstellt.
Das "Doppel" bleibt, wenn es einmal eingestellt ist, von der Verstellung unbeeinflusst. Die Verstellung des Doppels erfolgt über die Spindel No. 53 in Fig. 9 und dabei wird die Klappe in der Nut No. 51 fixiert.
Viele Grüsse
Gerd.

[Claus Keller]

Servus Pedder,

ich habe zwar gerade alle meine Sargents Auto-Set verkauft, aber Fotos behalten, die das Funktionsprinzip zeigen:

Das ist der nicht verstellbare frog:


Hier liegt das Eisen auf dem frog, die Nase links verstellt das Eisen, wenn man an der gerändelten Schraube dreht. Die Nase rechts ist für die Lateralverstellung mit dem Hebel unter dem Knopf.


Das ist die Besonderheit des Auto-Set: das cap iron / Spanbrecher und Klappe in einem. Sie stützt sich gegen den quer im Hobelkörper verlaufenden Stab. Mit der rechten Rändelschraube wird der Abstand des cap irons zum Eisen verstellt. Die senkrechte Rändelschraube links drückt auf das Eisen und somit gegen den Stab.


Hier alles zusammen


Klar?

Es ist eine gut durchdachte Konstruktion in sehr qualitätvoller Ausführung -- schade, dass sie sich gegen die Übermacht von Stanley nicht durchsetzen konnte.

Freundlich grüßt aus dem neandertal

Claus Keller

[Pedder]

Hallo Claus,

verstellt man die Spantiefe unabhängig vom Spanbrecher? Wird also der Abstand
Spanbrecher zur Schneide höher, wenn die Spanabnahme größer eingestellt wird?

Tut mir leid, ich kann technische Zeichungen nicht flüssig lesen.

Liebe Grüße
Pedder

[Claus Keller]

Pedder,

ja, das Eisen, d.h. die Spantiefe wird unabhängig vom cap iron/Klappe verstellt.

Claus

[Pedder]

Hallo Claus und Gerd,

was ist der Vorteil, wenn der Spanbrecher fix zur Sohle und nicht fix zur Schneide steht?

Liebe Grüße
Pedder