Sohlengeometrie Nuthobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Warum soll das falsch sein?

Beitrag von MarkusB »


Hallo Horst,

das glaube ich gerne, dass man da tüchtig arbeiten muss.
Aber das Tischlerhandwerk hatte schon immer auch was mit Kraft zu tun.
Eine unfachmännische Reparatur ist natürlich denkbar.
Der, der das gemacht hat, muss aber dann eine Ersatzlösung gehabt haben, wenn er es nicht aus Spass an der Freud gemacht hat.

Viele Grüße

Markus

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Warum soll das falsch sein?

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Markus,

ich könnte mir vorstellen, dass der Voreigentümer des Hobels von falschen Vorstellungen ausging, die ihn zum Umbau verleiteten. Nachdem er feststellte, dass es nicht funktioniert, wanderte der Hobel in die berühmte Ecke. Mir ging es gelegentlich schon so :-)

Klaus

MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Bei mir auch falsch??? *MIT BILD*

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #144133]
Hallo Pedder,

ich habe meine alten Nuthobel überprüft.
Ich habe einen Versatz von geschätzten 0,7 mm.



Ich lege mich auch fest: das war Absicht.
Ob der Hobel funktionieren kann, steht auf einem anderen Blatt...

Viele Grüße

Markus

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Bei mir auch falsch???

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Markus,

jetzt wirds wirklich lustig. Habe meine beiden (allerdings stählernen) Nuthobel geprüft. Bei beiden sind die Führungen plan. Andererseits ist es wirklich kurios, dass Dein Nuthobel das selbe Phänomen (wenn auch deutlich weniger ausgeprägt) zeigt. Vielleicht steckt wirklich Absicht dahinter. Mich würde interessieren, ob andere Benutzer von hölzernen Nuthobeln das ebenfalls bestätigen können. Würde zwar meine Überzeugung ziemlich zusammenhauen, aber das besagt nicht viel. Man lernt gerne dazu ...

Klaus

MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Bei mir auch falsch???

Beitrag von MarkusB »


Hallo Klaus,

Mich würde interessieren, ob andere Benutzer von hölzernen Nuthobeln das ebenfalls bestätigen können.

das würde mich auch interessieren.

Noch eine Überlegung zur Art des Holzabtrages:
Ob schneiden, fräsen, schleifen, pusten oder sonst wie ist für die Arbeit der Kufen doch eigentlich egal, oder?
Die vordere Kufe soll voll aufliegen und die hintere Kufe soll auch voll aufliegen. Dazwischen ist der Holzabtrag, der gleichmäßig sein soll.
Somit muss es doch einen Höhenversatz zwischen vorne und hinten geben. Theoretisch...

Viele Grüße

Markus

Pedder
Beiträge: 5672
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Re: Bei mir auch falsch???

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #144137]
Hallo Markus,

funktionert Dein Hobel denn gut?

Liebe Grüße
Pedder

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Höhenversatz...

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Markus,

Ein Höhenversatz der genau der Spandicke entspricht wäre wahrscheinlich nicht von Nachteil. Aber dann sprechen wir von 0,1mm und darunter. Nichts was man mit dem Zollstock messen könnte oder mit bloßem Auge sehen.
Das dürfte aber auch schon fertigungstechnisch ein Problem sein, vor allem bei Holzhobeln. Normale Hobel kann man relativ einfach abrichten indem man die Sohle plant. Das ist dann wahrscheinlich einfacher zu realisieren als ein definierter Versatz.

Und die Erfahrung zeigt daß es mit planer Sohle funktioniert, wogegen es nicht funktioniert wenn der Versatz größer ist als die Spandicke weil dann das Messer nicht mehr zum Eingriff kommt.

Man sollte auch nicht vergessen daß Holz kein völlig starrer Werkstoff ist. Es weicht dem Hobeleisen in einem gewissen Maß aus und federt hinter dem Eisen wieder hoch, sonst bräuchte man keine so große Freiwinkel zu berücksichtigen. Du kannst es ja mal versuchen. Schleife dir ein Eisen auf einen Freiwinkel von 1 oder 2°. Du wirst feststellen daß das nicht mehr funktioniert.

Gruß Horst

MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Höhenversatz...

Beitrag von MarkusB »


Hallo Horst,

ich glaube, dass den Tischlern früher 0,1 mm Spandicke zu wenig waren.
Bei einer 8 mm tiefen Nut muss man dann 80 mal die Strecke "abfahren".
Mein Werkzeugschrank hat ungefähr 8 m Nut.
Da wäre jeder 10tel mm Spandicke mehr für den Tischler von früher bares Geld wert.

Bei der Fertigung sehe ich eigentlich kein Problem. Und abgerichtet müssen die Kufen, die ja aus Metall sind, auch nicht.
Die Spanstärke ist sicherlich fest, da das Eisen wohl genau bis zur unteren Kufen gehen muss. Bei den meisten Nuten spielt das aber keine Rolle, ob 1 mm tiefer oder nicht.

Ich glaube, wirklich helfen kann uns da nur ein Tischler der wirklich alten Schule oder alte Dokumente über den Hobelnutbau.
Denn was wir hier ist alles nur graue Theorie.
Aber ob es die noch gibt?

Viele Grüße

Markus


MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Bei mir auch falsch???

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #144140]
Hallo Pedder,

ja, er funktioniert gut.
Ich bin mit dem eisernen von Veritas, den ich bei Friedrich mal testen durfte, aber erst mal besser zurecht gekommen.
Ich habe aber anschliessend viele Nuten von meinem Werkzeugschrank (Gesamt ca. 8 m) mit dem hölzernen gemacht.
Die Kanten sind nicht alle schön geworden, das ging mit dem von Veritas sauberer. Gerade bei den ersten Millimeter ist der Veritas besser.
Der Span war aber ganz schön dick, was ich ganz gut fand, da die Nut dadurch schnell fertig war.

Ich kann jetzt aber nicht sagen, dass ich den Hobel so fein und auch gewollt abgestuft einstellen kann wie z. B. einen Doppelhobel.
Ich werde demnächst aber mal ein wenig damit experimentieren.

Wie ich schon Horst schrieb, wirklich sagen, ob der Versatz gewollt oder ungewollt ist, kann uns nur ein alter Tischler/Hobelbauer oder alte Dokumente darüber.
Es gibt Hinweis, die dafür und dagegen sprechen.
Gut wäre, wenn Forumsmitglieder ihre Hobel mal überprüfen würden. Das fände ich schon sehr überzeugend.

Viele Grüße

Markus


Stephan09AF
Beiträge: 7
Registriert: So 8. Mai 2016, 20:51

Re: Bei mir auch falsch???

Beitrag von Stephan09AF »


Also meiner Ansicht nach ist der Versatz nicht sinnvoll. Du müsstest, damit das funktioniert, den Hobel immer am Nutanfang ansetzen und dann komplett durchziehen. Setzt du den Hobel irgnedwo zwischendrin an, kann er keinen Span abnehmen, da das Messer das Holz nicht berühren kann. Vorausgesetzt, man setzt den Hobel plan auf (was dabei nur mit dem hinteren Teil der Sohle gehen würde). Ist man dennoch versucht etwas abzutragen, müsste man den Hobel nach vorn ankippen, sodass dieser mit der "Spitze" der Sohle und dem Messer auf dem Nutgrund aufliegt. Sobald man dabei ungleichmäßig Kraft ausübt, reißt der Span ab/das Messer hakt.

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