Robland XDS 310 Hobelmaschine

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Markus F.
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Robland XDS 310 Hobelmaschine

Beitrag von Markus F. »


Liebe Holzwerker,

auf der Suche nach einer 310er ADH bin ich heute auf eine gebrauchte Robland XDS 310 gestossen. Habe mir die Maschine angesehen, und sie macht einen wertigen Eindruck und die Tatsache, dass sie von einem Schreinermeister verkauft wird, lässt vermuten, dass es sich nicht um eine "Baumarktmaschine" handelt. Habe jedoch noch nie was über diese Maschine gehört, ist wahrscheinlich also eher weniger verbreitet?

Sie hat Gußtische mit unterbrochenen Tischlippen, eine 3-Messerwelle, Drehstrommotor mit (vermutlich) 2.2 KW, dabei ist eine Langlochbohreinheit, 3 Ersatzmesser und dieverse Schlüssel zum Einstellen. Zustand ist gebraucht aber gepflegt (kein Rost). Siehe Bild. Kostenpunkt 1500 EUR inkl. Transport zu mir. Die Fa. Robland gibt es anscheinend noch, Ersatzteile damit vielleicht auch.

Hat jemand Erfahrung mit der Maschine? Ist sie zum empfehlen?

Meine Alternativen wären eine Hammer A3 oder die neue Jet JPT-310HH mit der Wendeplättchenwelle.

Vielen Dank für Eure Tips im Voraus.

Gruß,

Markus F.



Markus F.
Beiträge: 127
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Robland XSD 310 Hobelmaschine

Beitrag von Markus F. »


Sorry, XSD 310 wäre richtig gewesen (nicht XDS 310)



Marc Zimmer
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Re: Robland XSD 310 Hobelmaschine

Beitrag von Marc Zimmer »


Hallo Markus

Robland kommt aus Belgien, und ist in französisch/flämischen Raum bekannt.

Sie nond im allgemeinen ziemlich massiv gehalten, was der stabilität zu gute kommt.

Gruß aus Luxemburg

Marc Z



Bert Wallraff
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Robland XDS 310 Hobelmaschine

Beitrag von Bert Wallraff »

[In Antwort auf #57929]
Hallo Markus,

ich arbeite seit 20 Jahren mit einer Robland 5-fach, davon 13 Jahre gewerblich und bin immer noch zufrieden.

Grüße Bert


Michael Abraham
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Re: Robland XDS 310 Hobelmaschine

Beitrag von Michael Abraham »

[In Antwort auf #57929]
Hallo Marcus,

ob ich die die Robland empfehlen kann weiß ich nicht, kenne keine andere. Habe seit 20 Jahren eine 310 5 - fach, richte damit, saubere Einstellungen vorausgesetzt, über 2 m ab. Tausche gerade die LagerderHobelmesserwelle. Und das ist mein Angebot an die Gemeinde, ich weiß jetzt wie es geht, war nicht einfach da z.B. die Riemenscheibe aufgeschrumpft ist. Wenn jemand detailierten Rat braucht, gerne.

Gruß Michi, denn der Schreiner macht es feiner


Markus F.
Beiträge: 127
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Re: Robland XDS 310 Hobelmaschine

Beitrag von Markus F. »


Hallo Michi,

ich habe mir die Maschine am Wochenende gekauft. In der Tat wäre es interessant zu wissen, wie man die Lager/Welle wechselt, ich möchte nämlich entweder eine Tersa-Welle einbauen (gibt es von Robland zum Nachrüsten) oder eine Wendeplättchenwelle (Shelix) von Byrd Tool. In jedem Fall müsset die Riemenscheibe runter ...

Gruß,

Markus F.



manfred
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Re: Robland XDS 310 Hobelmaschine

Beitrag von manfred »


Hallo Markus,

Robland wird in Belgien produziert und ist hier auch sehr verbreitet.
Ich selber habe aus 2ter oder 3ter Hand ein R26 vor Jahren gekauft. Nach dem Reinigen und auffrischen hat sie bis heute noch nie den Dienst versagt. Auch wenn es eine "kleine" ist bekommt man sie alleine nicht gut bewegt, denn Gewicht hat sie schon, das ist beim Arbeiten dann aber DER Vorteil.

Hier unten ein Link zur aktuellen Webseite

Gruss Manfred

http://www.robland.us/
(hat auch deutsche Sprache)



Michael Abraham
Beiträge: 262
Registriert: So 6. Jan 2019, 11:57

Re: Robland XDS 310 Hobelmaschine

Beitrag von Michael Abraham »


Hallo Markus,

die Riemenscheibe ist nicht alles, die Lagerdemontage hat es auch in sich.
Fangen wir mit der Riemenscheibe an. Da du (Neid) eine Solomaschine hast fällt bei dir die Demontage der Kreissägen / Fräser Komponente weg. Wie die "Solo" konstruiert ist weiß ich nicht, gehe aber davon aus das zu der 5 - fach kein Unterschied ist.
0.) Demontage der Messer, muß sein um 10.) zu realiesieren. Achtung, nn der Messerwelle sind unter den Messer jeweils 2 Federn, 3 x 20 mm die den Einbau erleichtern, versuch gerade verzweifelt Neue zu bekommen da mir im laufe derZeit einige unter Druckluft weggeflogen sind ;-).
1.) Abdeckung des Dicktenantrieb demontieren
2.) Andruckrolle (Kettenspanner) der Antriebskette für den Dickenantrieb entspannen (Feder aushaken)
3.) Keilriemen lösen
4.) Spanauffang demontieren (Madenschrauben) rechts und links in den Lagerböcken.
5.) Die 4 Inbusschrauben der Lagerböcke, geht schwer da mit einem Sicherungskleber versehen sind (Firma sach ich nich, darf man hier nich)
6.) Glücklich die Welle unter der Antriebskette von Dickenantrieb rausfummeln (Riemenscheibe) und auf Werkbank legen, wenn Hobelbank dann was unterlegen.
7.) Rückschlagsicherung demontieren, ahnlich wie 4.)
8.) 5 mm Spannstift artgerecht raustreiben.
9.) Abziehen der Riemenscheibe

Benötigtes Personal,Werkzeuge und Zubehör

Ehefrau, Freund oder Kids (habe ich alleine gemacht da die beste Ehefrau der Welt z.Zt. in Kur und ich wie geschrieben neu hier in der Gegend.
Abzieher, Zweiklauen reicht, aber lang müssen sie sein, die Klauen, ca. 15 mm
Föhn mit Turbokaltluft oder Heizlüfter auf Kalt (hatte ich)
Campingkocher
Gripzange
evtl. Lappen, nass

Ich habe es so erfolgreich gelöst:

Welle mit den Lagerböcken auf meine ca. 40 cm hohen Montageböcke gut drebar gelagert. Abzieher an die Riemenscheibe und erst mal von Hand gut Zug geben. Am Abzieher festhalten und mit Schraubenschlüssel, da kann nicht viel an der Riemen scheibe passieren. Kocher unter den Bereich wo der Dickenantrieb greift und langsam drehen. Irgendwann wird es so blau oder ähnlich. Mit Föhn Welle neben der Riemscheibe kühlen und immer brav drehen. Bald kommt dererste Knack. Wenn nicht mit der Gripzange Welle im gekühlten Bereich packen und Abzieher weite anziehen. So hat es bei mir geklappt. Riemenscheibe die nun auf dem Boden liegt mit Zange zum kühlen weglegen oder liegen lassen (nicht mit dem Ichgebjetzteinenausbier kühlen, wäre Verschwendung und die geht wertvolle Zeit verloren ein Bier zu trinken, was du zu dem nächsten Akt zur Beruhigung brauchst: DIE DEMONTAGE DER LAGER GRRR
Dies ist nur heftig wenn deine Lager genau so fest sitzen wie meine.

10.) Demontage der Lager

Schraubstock in der Qualität deiner Hobelmaschine, will sagen kein Bastlerkram, aber riesengroß muß er auch nicht sein, Innensegeringzange gerade und eine Innensegeringzange, abgewinkelt MIT NICHT MEHR ALS CA: 6 - / mm langen Spitzen, wenn nicht da, irgenwie besorgen oder zurechtfrickeln. anders lass es sein, das klappt nicht.

Außere Segeringe lösen, kann auch hinterher sein.
Welle (kalt) senkrecht in den Schraubstock, da wo schon Gripzanke war. Wenn du Rechtshänder links neben Schraubstock einen dünnen Schraubendreher (preiswert), recht einen Hammer. Nun die gewinkelte Segeringzange durch den Messerspalt reinfummel, ein Ende des S - Ring packen, Welle bischen drehen, hin und her und ja, zweites Loch gefunden, Zange vorsichtig hebeln und gehen die Messerwelle abstützen, also Druck auf Ring, durchatmen, vorsichtig zupacken, ja du siehst eine Spalt zwische Lagerbock und Ring, den Schraubendreher nehmen, unter den Ring hebeln Zange loslassen, ist sehr wahrscheinlich sowie so schon abgerutscht und mit dem Hammer nachhelfen, liegt da wo deine rechte Hand ist. Kann auch erst bei dem 2, oder 3. mal klappen, lag aberan meinerZange, hab mir dawas zurecht gefeilt. Aud der anderen Seite genauso, dafür Bohrfutter des Lachloch aufschrauben.

Neue Lager (6205 2RS 52 25 15) habe ich mir gestern bestellt im Warenhaus der Fantasie, Original sind ZZ Lager drin, sind aber nicht staubdicht, habe 2RS genommen ca. 1/3 von Listenpreis.
So schreib mal wenn geklappert.
So jetzt Gebichmirabereinbieraus und ruf Ehefrau an. Hab ja jetzt mehr getippt als im Büro, kein Wunder, aber an Automation mit, Chef will auf Mausklick ;-)))
Hat aberSpass gemacht, dann war mein Frust (zwischendurch) nicht umsonst.

Gruß von Michi

denn die Schreiner die machen es sich feiner.



Markus F.
Beiträge: 127
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Robland XDS 310 Hobelmaschine

Beitrag von Markus F. »


Hallo Michi,

also erstmal recht herzlichen Dank für Deine ausführliche und kurzweilig geschriebenen Anleitung! Wahnsinn, hast Dir wirklich grosse Mühen gemacht, jetzt habe ich fast ein schlechtes Gewissen, ich wußte ja nicht dass der Wellenwechsel so viele Schritte bedeutet ...

Auf jeden Fall super beschrieben - nur bei Punkt 10. "Lagerwechsel" - werde ich mir die Sache in Natura ansehen müssen (kann ich mir theoretisch noch nicht so ganz vorstellen).

Ich warte noch auf Info von Byrd Tool was dennn so eine "Shelix" Welle für meine XSD kosten würde. Würde mich schon reizen ...

Wenn diese zu teuer ist, baue ich eine Tersa-Welle ein. Kostet rund 450,- EUR aber das ist es mir wert - bin kein Freund der Messereinstellfummelei :-)

Auf jeden Fall werde ich darüber berichten ...

Vielen Dank nochmals + Gruß aus München!

Markus F.



Michael K.
Beiträge: 393
Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19

Re: Robland XDS 310 Hobelmaschine

Beitrag von Michael K. »


Markus,

ich will Dich ja nicht von der Anschaffung einer Tersawelle abhalten, aber mit Hilfe einer Balkenlehre sollte das Einstellen der Messer kein Problem darstellen (Lehre kostet70-80€). Bei meiner Maschine ist das eigentliche Einstellen der Messer nur ein kleiner Zeitanteil beim Messerwechsel. Losschrauben und Reinigung des Druckbalkens und der Welle dauert länger.
Ich habe keine Robland, nehme aber an, dass der Vorgang ähnlich ist wie unten beschrieben (sollte es nicht so sein und das Einstellen der Messer findet bei hochgeklappten Tischen statt, dann vergiss den Beitrag, vielleicht sind bei Deiner Maschine Bügellehren genauer, das wissen sicher die Roblandbesitzer) Bei meiner Maschine greifen 2 Inbusschrauben für die Höheneinstellung in die Aussparungen der Streifenmesser. Nach dem Einsetzen des neuen Messers, drehe ich diese Schrauben ganz hinein und drücke damit das Messer nach unten. Dann drehe ich die Welle so, dass das Messer den höchsten Punkt des Messerflugkreises erreicht.Den Wert habe ich einmal ab Aufgabetisch abgemessen und mir notiert so dass ich ihn wiederfinde (bzw ich weiss ihn auswendig), dann schiebe ich die Balkenlehre über die Messer. Als Hilfsmittel schiebe ich zwei dünne Streifen Papier als `Fühlerlehre` zwischen die Magnete der Lehre und Messer und drehe die Inbusschrauben hoch. Wenn das von den Magneten angezogene Messer beide Papiere einklemmt (und die Inbusschrauben in den Aussparungen 'spiel' haben), ziehe ich die Schrauben des Druckbalkens von innen nach aussen fest, zum Schluss ziehe ich die Inbusschrauben noch gefühlvoll an, das geht alles recht flott.

Eine Tersawelle ist sicher schneller, aber dieser kleine Zeitunterschied spielt im nicht gewerblichen Bereich keine Rolle. In der Zeit die Du benötigst, um die Tersawelle einzubauen, kannst Du ziemlich viele Streifenmesser einbauen. Wenn Du nicht permanent viele Meter Nadelholz oder andere Messer strapazierende
Hölzer hobelst, dann reicht das für viele Jahre (und kaufst Dir vom gesparten Geld lieber Holz)

Gruss,

Michael K.



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