Sohlengeometrie Nuthobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Re: Sohlengeometrie Nuthobel *BILD*

Beitrag von Pedder »


Moin Stephan,

hast Du vor dem Bild das hintere Sohlenstück schon entrostet?
Dass beide Teile unterschiedlich rosten, fände ich ungewöhnlich.
Das würde die These stützen, dass einer Deiner Vorbesitzer bereits etwas verändert hat.

Liebe Grüße
Pedder

MarkusB
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Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Warum soll das falsch sein?

Beitrag von MarkusB »


Hallo Stephan,

warum glaubst du und der Rest im Forum anscheinend auch, dass beide Kufen auf einer Höhe sein müssen.
Ich finde, dass eine unterschiedlich Höhe durchaus Sinn macht und stell das deshalb einfach mal in Frage.
Beim Abrichter / Tischhobel ist die Tischseite hinter der Messerrolle ja auch höher als die vor der Messerrolle. Und zwar genau um Spandicke.
Dein Hobelmesser muss nur genau auf Höhe der hinteren Kufen sein und du bekommst auf ganzer Nutlänge einen gleichmäßigen Span und die Kufen liegen immer voll auf.

Ich habe auch einen alten hölzernen Nuthobel im Gebrauch, weiß aber nicht aus dem Kopf, wie das bei dem ist.
Wenn ich daran denke, schaue ich heute Abend mal nach.

Viele Grüße

Markus


Pedder
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Re: Warum soll das falsch sein?

Beitrag von Pedder »


Hallo Markus,

falsch ist das, weil es verhindert, dass der Hobel auf Späne eingestellt werden kann, die feiner sind als diese 2mm Höhenunterschied.
Was im Einzelfall durchaus wünschenswert erscheinen mag. :o)

Liebe Grüße
Pedder

Stephan09AF
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Re: Warum soll das falsch sein?

Beitrag von Stephan09AF »


@Pedder: Ich habe nichts entrostet. Da ist wohl der hintere Teil neuer...

@Markus:
Ich habe das ja nicht der Schönheit wegen gemacht, sondern weil ich beim Hobeln kein gutes Ergebnis produzieren konnte.
Wenn ich das Messer genau, wie die hintere Sohle einstelle, dann habe ich einen Span von 2mm Dicke, also viel zu viel.
Egal welchen Hobel man benutzt, es muss die komplette Sohle voll aufliegen. Bei einem elektrischen wird das dadurch ge-
währleistet, dass der Absatz genau der Spandicke entspricht, bei einem Handhobel schafft man das so aber nicht und kippt
hin und her, wodurch der Span ungleich dick wird und das Eisen sich ins Holz fest frist und man stottert nur so dahin.

MarkusB
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Re: Warum soll das falsch sein?

Beitrag von MarkusB »


Hallo Pedder,

das ist klar, die Spandicke ist damit fest.
Wenn das aber gewollt war, dann ist gegen den Versatz also nichts einzuwenden, oder?

Wenn ich an meine Nuten so denke, dann spielt es i.d.R keine Rolle, ob sie 2 mm tiefer sind oder nicht.
Mit 2 mm Spandicke bin ich jedenfalls sehr schnell.
Wenn der Hobel funktioniert :-)

Viele Grüße

Markus



MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Warum soll das falsch sein?

Beitrag von MarkusB »


Hallo Stephan,

wenn du sagst, der Hobel kippt hin und her und dass das an dem Versatz liegt, dann muss wohl was falsch sein.
Rein theoretisch verstehe ich das aber nicht.
Beim normalen Hobel liegt die Spandicke ca. im 10tel mm Bereich, teilw. sogar im 1/100.
Bei deinem Hobel wollte der Handwerker aber glaube ich richtig Material abtragen. Wer 20 m Nut mit einem stromlosen Handhobel herstellen will, der kann 2 mm besser gebrauchen als 2/10 mm.

Wenn das Messer richtig scharf ist und das Eisen mit einem passgenauen Keil fest sitzt, sollte er m. E. funktionieren.
Du sagst, tut er aber nicht, also liege ich wohl falsch oder die Handhabung ist vielleicht doch noch nicht ganz richtig.

Viel Spaß noch beim Experimentieren und viele Grüße

Markus



Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
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Re: Warum soll das falsch sein?

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Markus,

ein handgeführter Hobel braucht eine plane Sohle, weil er sonst nicht ordentlich funktioniert. Das lässt sich mit einer Hobelmaschine nicht vergleichen. Das dortige Hobeln unterscheidet sich grundsätzlich vom Handhobeln. Es war glaube ich Horst, der in diesem Zusammenhang zurecht darauf hinwies, dass das maschinelle Hobeln in Wirklichkeit ein Fräsen ist. So wie Stephans Bild zeigt, ist der Hobel nicht brauchbar. Selbst wenn er grundsätzlich funktionieren würde (was ich nicht glaube), wäre die geringst mögliche Spanabnahme 2 mm (!!!). Wir reden beim Handhobeln von Spanstärken kleiner 0,5 mm (und das sind schon Schrupphobelspäne). 2 mm Spanstärke sind m. E. nicht machbar.

Klaus

MarkusB
Beiträge: 1195
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Re: Warum soll das falsch sein?

Beitrag von MarkusB »


Hallo Klaus,

danke für die Infos.
Ich glaube gerne, dass der Hobel nicht funktioniert.
Ich würde es aber auch gerne selber mal ausprobieren.
2 mm sind natürlich ein Wort.
Das Schneiden am Hobelgrund ist sicherlich nicht das Problem, aber der seitlich Halt durch das Nachbarholz wird aber ja immer größer bei stärkere Spanstärke.
Vielleicht funktioniert der Hobel erst wirklich, wenn eine gewisse Nuttiefe schon erreicht wurde und dann auch nur in eine bestimmte Faserrichtung?

Oder hat der Vorbesitzer wirklich Murks gemacht und seinen eigenen Fehler nicht mehr korrigiert?
Wie hat er dann seine Nut hergestellt?
So ganz bin ich noch nicht überzeugt, dass es einfach nur falsch sein soll, was aber auch nicht schlimm ist.

Viele Grüße

Markus


Horst Entenmann
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Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Warum soll das falsch sein?

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #144125]
Hallo Markus,

Du unterschätzt da meiner Meinung nach den Kraftaufwand der benötigt wird um so einen Span abzuheben.
Das mag mit einen Stemmeisen gehen, das wird aber auch geschlagen und nicht geschoben in dem Fall.
Bei einem Elektrohobel übernimmt der Motor die Zerspanung und der ist da ganz schön am rotieren.

Möglicherweise wurde der Hobel einmal unfachmännisch repariert?

Gruß Horst

Pedder
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Re: Warum soll das falsch sein?

Beitrag von Pedder »


Hallo Markus,

nee, 2 mm beim ersten Hobelstoß dürfte zu ekelhaften Ausrissen führen, wenn die Maserung auch nur etwas schräg verläuft.
Und Hartholz? Nee, ich le mich fest, das ist falsch.

Liebe Grüße
Pedder

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