Stanley Gehrungssäge *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
UweM
Beiträge: 272
Registriert: Mi 16. Mär 2016, 01:44

Stanley Gehrungssäge *MIT BILD*

Beitrag von UweM »


Moin,

ich bin an eine Stanley Gehrungssäge mit einer ca. 75 cm langen und sehr schweren Distonsäge gekommen.
Kann jemand generell was zu der Gehrungssäge sagen, Alter oder so etwas?
Leider ist wohl die Post mit dem Paket sehr ruppig umgegangen, so das der eine "Arm" abgebrochen ist, obwohl es gut
verpackt war.
Ich habe gelesen hier im Forum, das Schweissen schwierig (ich kann es auch nicht) und das Kleben umstritten ist.
Es gab den Rat zu UHU endfest 300 oder zum Kleber JB-Weld ( Zugfestigkeit 278 kg/qcm).
Gibt es evtl. noch andere Möglichkeiten?
Es würde mir das Herz bluten, wenn ich die Gehrungssäge verschrotten müsste. Es ist schwer an bezahlbare alte Gehrungssägen zu kommen.

Viele Grüße
Uwe













Der kaputte "Arm":




UweM
Beiträge: 272
Registriert: Mi 16. Mär 2016, 01:44

Re: Stanley Gehrungssäge *MIT BILD*

Beitrag von UweM »


Sorry, eben zweimal das gleiche Bild hochgeladen. Hier nun das Bild mit der Bruchfläche:



Viele Grüße
Uwe

Ralf Brandt
Beiträge: 59
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

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Beitrag von Ralf Brandt »


Hallo Uwe,

von Kleben halte ich auch nichts. Alte Schule :-). Schweißen wäre mir ein zu heikle Angelegenheit, zum einem muss jemand her, der echte Erfahrung mit Gußschweißen hat. Und zum zweiten gibt es dabei keine Erfolgsgarantie, nur die Gefahr bei einem Fehlschlag mehr kaputt gemacht zu haben. Gehörte mir die Gerätschaft, würde ich es mit Hartlöten versuchen. Das ist einigermaßen sicher und haltbar.

Gruß
Ralf

Pedder
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Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Stanley Gehrungssäge

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #144084]
Hallo Uwe,

meine ersten Gedanken:

Ist das nicht versichert?

Kann man den Bruch schienen?

Hat bei Woodnet vielleicht jemand das Pendant?

Liebe Grüße
Pedder

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Stanley Gehrungssäge

Beitrag von Klaus Kretschmar »

[In Antwort auf #144084]
Hallo Uwe,

zur Reparatur der leider beschädigten Lade kann ich nichts beitragen. Das Alter der Säge lässt sich anhand des Medaillons ziemlich gut eingrenzen. Wenn Du ein Detailfoto des Medaillon zeigst, kann Dir leicht geholfen werden. Du kannst es auch ganz leicht überprüfen, wenn Du diesem Link folgst

http://www.disstonianinstitute.com/medv2.html

Die weitaus meisten verfügbaren alten Disstons stammen aus der Blütezeit des Herstellers (1896 - 1917).

Klaus

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
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Re: Stanley Gehrungssäge

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #144084]
Hallo Uwe,

sehr traurig.

Jegliche Klebung kannst Du bei einem solchen auf Biegung beanspruchten Gussteil vergessen, die von Dir angegebene Festigkeit liegt weit, weit unter der von einfachem Guss..

Schweissen dürfte sehr aufwändig sein weil ja durchgeschweisst werden müsste, wieviel will man da zur Nahtvorbereitung wegschleifen? Am ehesten schiene mir Hartlöten geeignet weil Lot in eine solche Fuge hineinzieht. Aber da müsste man schon jemanden finden, der Erfahrung speziell mit dem Hartlöten von Guss hat.

Bereite Dich schon mal seelisch darauf vor, dass es nicht repariert werden kann.

Traurige Grüße

Friedrich

PS: Zur Sicherheit "empfindlicher" Pakete: Ich habe mal einen Pflasterklinker verschickt (ja, einen zum Abrichten von Schleifsteinen) und hatte den nur in einige Lagen Zeitungspapier und Packpapier eingewickelt. Die Post hat es geschafft, ihn durchzubrechen. Man glaubt es nicht.

Manfred Wille
Beiträge: 3
Registriert: Mi 15. Nov 2017, 13:33

Re: Stanley Gehrungssäge

Beitrag von Manfred Wille »

[In Antwort auf #144084]
Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Schweißen geht. Es gibt spezielle Gusselektroden dafür. Mein Nachbar (leider verstorben) schweißte alles, sogar Zinkdruckguss und Aludruckguss.
Und es hielt sehr gut. Er hat das Gußgehäuse meiner alte Kolbenpumpe im Keller geschweißt welche immer noch dicht ist. Frag doch mal in einigen Schlossereien nach. Ein älterer Geselle
oder Meister wird es schon können. Viel Glück.

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Stanley Gehrungssäge

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #144084]
Hallo Uwe,

Ich persönlich würde es zuallererst auch mit Hartlöten versuchen. Am Besten mit Silberlot weil das nicht ganz so hohe Temperatur verlangt und trotzdem gute Festigkeit bringt. Außerdem sieht man davon so gut wie nichts wenn es richtig gemacht ist.
So wie es aussieht ist das Teil ja ohne Verformung gebrochen, da sind die Chancen gut daß man die beiden Teile nur zusammen fixier

Schweißen galt immer als sehr schwierig, ich habe mir geeignete Elektroden geben lassen und ein gebrochenes Gußgehäuse an einer Fräsmaschine zusammengeschweißt, das war eigentlich ganz einfach.
Das lag vielleicht auch daran daß man früher als Heimwerker normal nur mit Wechselstrom schweißen konnte und man für manche Elektroden Gleichstrom haben sollte (ich habe einen Inverter).
Ein anderes Problem ist, daß Guß doch sehr zum verziehen neigt, was in deinem Fall vielleicht nicht so schlimm ist, da du keine langen Nähte haben wirst.

Die Alternative dazu wäre evtl. das ganze Teil nachzubauen (ich konnte nicht so recht sehen was da alles dranhängt) wenn die Funktion im Vordergrund steht.

Claus Keller
Beiträge: 346
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08

Re: Stanley Gehrungssäge

Beitrag von Claus Keller »

[In Antwort auf #144084]
Servus,

Hartlöten von Guss ist problemlos möglich. Man muss nur die Teile gut zusammenspannen (aber mit ganz geringem Lötspalt), großflächig durchwärmen und mit Messinglot löten. Google doch mal.

Schöne Gehrungssäge -- die muss gerettet werden!

Freundlich grüßt aus dem Neandertal

Claus Keller

Daniel s

Re: Stanley Gehrungssäge

Beitrag von Daniel s »

[In Antwort auf #144084]
Hi Uwe,

Ohne viel Hintergrundwissen würde ich die teile zusammenfügen, seitlich Schienen ranzwingen, auf die Unterseite eine Nut Fräsen (lassen?) und einen flachstahl einsetzen. Den sieht man nicht und der kann ja wie auch die Bruchstelle hartgelötet werden.

So würd ich der Sache am meisten trauen. Das Fräsen ist sicher aufwendig aber das fühlt sich irgendwie am stimmigsten an. Naja, und wie ich so gerne auch im orgelbau sage, der glaube ist der stärkste Kleber :D

Lieben Gruß und viel Erfolg

Daniel

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