Neue Kreissäge gesucht

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bilder

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

auf den ersten Blick sieht das erst einmal nach "Spielwarengeschäft" aus. Aber die Optik sagt ja nichts über die Funktion aus. Es war nur mein erster Gedanke beim Betrachten der Bilder.

Wenn ich mir das so ansehe, wirkt alles mit sehr viel Aufwand verbunden. Ich habe bisher nie eine solche Andruckvorrichtung vermißt. Im Gegenteil, ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie doch recht hinderlich sind. Bei der Tischfräse kenne ich es so, dass man durch Druckfedern gerne mal das Gefühl für den Vorschub verliert. Wie verhällt es sich bei der Tischkreissäge?

Mit dem Sägeblattschutz und der Rückschlagsicherung könnte ich mich sicherlich nicht anfreunden. Der Schutz ist extrem groß und hat keinen Absaugstutzen. Der Rückschlagstopp verhindert jegliches Zurückziehen des Werkstückes, was aber oftmals notwendig ist.

Ich bin sehr für Sicherheit an Maschinen, aber die Bilder überzeugen mich nicht. Im Gegenteil, es erscheint mir eher ein wenig Praxisfremd und behindernd.

Ein ungutes Gefühl hätte ich auch beim Verstellnuter. Ich kenne solche Werkzeuge nicht, aber irgendwie kommt mir der Nuter vor, wie Werkzeuge, die bei uns in den 50er und 60er Jahren des Vergangenen Jahrhunderts verwendet wurden und von der Holz BG zum Glück verboten wurden.

Der Schiebestock erscheint mir im Vergleich zu dem, was man bei uns in der Ausbildung zu dutzenden anfertigt eher unpraktisch. Viel zu breit und die Hand ist zu nah am Sägeblatt.

Vielleicht kannst du ja mal einige Zeilen zur Praxis schreiben und meine Bedenken wiederlegen.

Hast du die Maschine und das Zubehör in den USA gekauft?

Gruß

Heiko


Franz Kessler
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Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Bilder

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Wolfgang

Eigentlich dürfte ich mich ja bei diesem Thema nicht zu Wort melden, ich bin nun wahrlich nicht das Vorbild geht es um Sicherheits-Aspekte, aber diese Bilder bringen mich mit Sicherheit nicht auf den Pfad der Tugend zurück.

Ich gebe Heiko recht, es sieht wie Spielzeug aus, was auf keinen Fall passieren darf, zu denken ich hab jetzt mein Brett von zwei Seiten angedrückt, den Spaltkeil gesetzt, die Rückschlagsicherung in Stellung, die Schutzhaube montiert, nun passiert nichts mehr, das währe fatal.

Die Druckfeder von oben finde ich in der gezeigten Stellung richtig gehend gefährlich, die würde ich (wenn überhaupt) nur bei ganz schmalen Schnitten benutzen, verirrt sich ein Span unter das Brett, oder das Brett ist nicht ganz plan, fängt es an zu flattern.

Gruß Franz



Wolfgang Kasper
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Bilder

Beitrag von Wolfgang Kasper »


Hallo in die Runde,
die Säge ist eine TKS vergleichbar mit der Bosch GTS10 oder der 2701 von Makita, nur deutlich günstiger, hier im Baumarkt gekauft (etwas über 500 Euro bez.). Mehr war nicht drin, v.a. weil ich noch etwas in Zubehör investieren wollte. Für mich ist es kein Spielzeug. An meiner Schule steht mir auch nur eine Emco Moritz zur Verfügung.
In einem Test von Fine Woodworking kam diese Maschinenklasse insgesamt gut weg. Da ist mir auch aufgefallen, dass die Sicherheitsausstattung in den USA besser ist als das, was hier in der Grundaustattung dabei ist. Weil die Rexon ziemlich genau der von Jettools entspricht, habe ich mir die entsprechenden Teile in den USA bei Walter Meier/Jet bestellt und sieh' da, es passt alles perfekt. Von Fall zu Fall schnell werkzeuglos an- und absteckbar.
Die Featherboards habe ich in div. Beiträgen v. G. Henn gesehen. Der lässt in puncto Sicherheit nichts anbrennen. Da ich die Säge auch als Fräse benützen will, ein Muss.
Der dado set/Verstellnuter ist hier nicht zugelassen, mir aber egal. Benütze die Maschine eh nur privat. Mit einem passenden Tischeinsatz ist der Betrieb auch nicht unsicher. Der 6" Verstellnuter ist sehr laufruhig und bis 16 mm Nut-/Falzbreite nutzbar. Die Sägeblätter der Maschine haben 255 mm Ø (10"). Die Bohrung ist 30 mm, beim Verstellnuter 5/8" entsprechend 16 mm.
Den Schiebeblock habe ich nach einer Vorlage in ShopNotes gebastelt. Man beachte das letzte Wort, einen höheren Anspruch habe ich nicht.
Gruß & Frohe Ostern
Wolfgang



Wolfgang Kasper
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Update, Bilder zur Montage-TKS

Beitrag von Wolfgang Kasper »


Die ersten Fingerzinken mit dem Verstellnuter gesägt/gefräst. Der Anschlag ist zu primitiv, besser wäre Lynn's jig oder die box joint Vorrichtung aus ShopNotes.



Heiko Rech
Beiträge: 2715
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Re: Update, Bilder zur Montage-TKS

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Wolfgang,

da fehlt komplett die Werkzeugabdeckung. Eine kleine Unachtsamkeit und deine Finger sind im Nuter. Ganz ehrlich, nach dieser Diskusion um Sicherheit und Zubehör, hätte ich das so nicht von dir erwartet. Dabei wäre es so einfach gewesen:

Wir haben in der Ausbildung Fingerzinken auf der Formatkreissäge gemacht. Die Vorrichtung entsprach im Prinzip der deinen, bis auf den Unterschied, dass bei unserer ein Kasten vor dem Werkstück war. Dieser war so lang, dass er bei zurückgezogener Schablone den Nuter verdeckte und an der Schablone befestigt war. Es gab lediglich einen kleinen freien Bereich, der so breit war, dass das Wekstück in die Schablone eingelegt werden konnte. Auf diese Weise war das Werkzeug während des Nutens immer verdeckt.

Gruß

Heiko



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Nachtrag

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

Sowas wie von mir beschrieben kann man auch fertig kaufen. Vielleicht verdeutlicht diese Seite die von mir beschriebene Funktionsweise:

http://www.maschinenfuchs.de/Holzbearbeitung/Zubehoer-fuer-die-Holzbearbeitung/Sicherheit-Holzsicherheit-Aigner-Schutz-Holzbearbeitung/Weitere-AIGNER-Produkte---/AIGNER-Zinkenexakt.html

Gruß

Heiko



Wolfgang Kasper
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Update, Bilder zur Montage-TKS

Beitrag von Wolfgang Kasper »


Hallo Heiko,
ich bin erst am Anfang. Klar, dass es so nicht bleiben kann. Ich bin nach wie vor auf Sicherheit bedacht. Im Moment teste ich aus, was mit meinem neuen Erwachsenen-Spielzeug ;-) machbar ist. Immerhin ist die Tischeinlage schon mal enganliegend. Habe gleich mehrere auf Vorrat gemacht. Für welche Vorrichtung zum Fingerzinken ich mich entscheide, wird ganz bestimmt vom Sicherheitsaspekt abhängen. Auch von Tage Frid (Schreibweise?) soll es eine geben, die diesem Anspruch gerecht wird, konnte die Bauanleitung dazu aber noch nicht finden. Dass ich ernsthaft die Arbeitssicherheit bedenke, kannst Du auch an meinem JointMaker-Verschnitt LaScie sehen (s. meine WebGallerie), oder?
Gruß in die Runde
Wolfgang



Wolfgang Kasper
Beiträge: 115
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Nachtrag

Beitrag von Wolfgang Kasper »


Hallo,
Danke für den Link!!! Das Ding sieht schonx sehr gut aus. Könnte von mir sein ;-) Im Ernst und das ging ja auch aus Deinem Kommentar hervor, so muss es sein. Die gute Idee hat natürlich ihren Preis. Aber Sicherheitsdenken und dann sparen wollen, passt nicht zusammen, oder?
Gruß
Wolfgang



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