Welche Unterflurzugsäge ..?

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Franz Spannenkrebs

Welche Unterflurzugsäge ..?

Beitrag von Franz Spannenkrebs »


Hallo zusammen -
plage mich mit demselben Problem, das hier schon einige umgetrieben hat -
suche eine Säge mit der ich sowohl exkate Zuschnitte im Innenbereich (eventuell auch Möbel), als auch gröbere Zuschnitte für den Außenbereich
(Schnitttiefe 90 mm) realisieren kann.
Habe bisher mit einer geliehenen Elu TGS 171 gearbeitet und will mir jetzt
endlich eine eigene Säge zulegen.
Stehe jetzt vor der Alternative mir das größere Nachfolgemodell der Elu ,
die Dewalt D27107 zu kaufen, oder eine Unterflurzugsäge eventuell in Kombination zu einer Kapp-und Zugsäge , oder aber eine Tischkreissäge in Kombination zu einer Kapp und Zudsäge...
Die Geräte sollten nicht zu riesig sein, muss sie aber nur ab und zu aus der Werkstatt 10 Meter transportieren können..Außerdem ist mein Budget doch etwas begrenzt - will insgesamt nicht mehr als 1500 Euros ausgeben und aber doch was haben, womit ich lange zufrieden bin.
Hat jemand Erfahrung mit der Metabo UK 333 , oder mit der PK 255 ?
Die Uk ist im Grundpreis im Netz für unter 1000 zu bekommen. Das Teil zusammen
mit der Metabo KGS 254 wäre ne Möglichkeit.
Lässt sich mit den Teilen arbeiten ? Ist die PK 255 viel genauer oder robuster als die UK 333 ? Lohnt sich die Mehrausgabe für eine Festool CS 70 ? Dort sind die Preise für weiteres Zuberhör eben nochmal reichlich teurer....
Die Mafell scheint eine tolle Maschine zu sein ..werd ich mir aber wohl nicht leisten können....

Wer hat mir nen Tip bzw. Erfahrung mit den Metabo-Sägen ?

Vielen Dank im Vorraus.

Franz



Markus
Beiträge: 546
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Welche Unterflurzugsäge ..?

Beitrag von Markus »


Zu den Metabo´s kann ich jetzt auch nicht viel beisteuern, wohl aber zur CS70:
Diese steht bei mir in der Werkstatt, manchmal auch auf "Baustellen", eine Montagesäge eben. Zuvor hatte ich eine E-B UK220, die CS70 stellt dazu einen Quantensprung dar! Natürlich ist das Zubehör reichlich und teuer, wobei ich aber auf den seitlichen Schiebetisch getrost verzichten kann. Für Plattenware ist die Säge mit Schiebetisch wenig geeignet, für Gehrungsschnitte reicht in den allermeisten Fällen die Zugfunktion. Schnitthöhe nur 70mm. Als sinnvolles Zubehör betrachte ich den Splitterschutz (der funktioniert allerdings nur bei senkrecht stehenden Sägeblatt) und die Tischverlängerung. Wenn du dich für eine CS70 entscheidest, dann nimm die mittlere Version mit regelbarer Drehzahl und kauf dir das Zubehör nach Bedarf dazu! Leider hat die Maschine keine durchgehende Nut im Tisch, deshalb ist ein Besäumbrett nicht verwendbar.
Wenn die Maschine sauber eingestellt ist, dann ist ein Arbeiten nach Skalen jederzeit möglich, sollte bei häufigen Transport aber hin und wieder mal geprüft werden. Mit der Motorleistung bin ich sehr zufrieden, auch bei niedrigeren Drehzahlen kein Problem. Toll finde ich den Luftfilter am Lufteinlass des Motors, trotz Absaugung kommt da einiges an Spänen zusammen, was in dem Fall nicht in den Motor gelangt.
Leider ist meine Werkstatt etwas klein für eine Formatkreissäge (Gero wird mir da wohl widersprechen), deshalb greife ich bei Plattenware bzw. grösseren Formaten immer häufiger zur Handkreissäge mit FS.
Da die CS70 aber immer weniger außerhalb der Werkstatt gebraucht wird, würde ich mir eine Montagesäge nicht mehr kaufen.

gruß
Markus


Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Welche Unterflurzugsäge ..?

Beitrag von Robert Hickman »


Hallo Franz,

Von den 90mm Schnitttiefe solltest Du Dich verabschieden, wenn Du eine transportable Tischkreissäge - sprich Montagesäge haben willst, die Du allein tragen kannst. Die PK255 wiegt über 70kg. Allein zu schwer zum Schleppen.
Mit der Erika 85 kommst Du aber nahe an die 90mm und die wiegt akzeptable 34,5kg, was immer noch schwer genug ist. Die UK333 bringt 70mm bei vergleichbarem Gewicht. Bei rund 1.500€ sollte eine gut erhaltene gebrauchte Erika 85E zu bekommen sein. Dann könnte eine Kappsäge eigentlich entfallen, außer Du hast einen speziellen Anwendungswunsch, der eine Kappsäge unbedingt erforderlich macht. Zubehör ist bei allen Sägen relativ teuer. Schaut man bei Mafell in die Preisliste, denkt man mitunter, dass es sich um vergoldete Teile handeln müsste. Aber bei Festo ist es auch nicht besser. Auch Metabo oder Dewalt langen kräftig zu. Manches bekommt man gebraucht im Netz, vieles auch nicht.
Im Wikiwoodworking sind einige Maschinenbewertungen zu finden.
Viele Grüße

Robert



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welche Unterflurzugsäge ..?

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #57631]
Hallo Franz,

obwolh ich erst seit kurzem selbst eine gebrauchte Erika habe, würde ich Roberts Empfehlung zustimmen. Ich habe in meinem Berufsleben schon mit einigen Sägen, verschiedener Größe gearbeitet. Unter anderm auch mit einer Elu TGS, einer AEG Säge, welche der Erika entspricht und auch verschiedenen Erikas. Die Festool Maschine habe ich mir mal auf einer Messe genauer angesehen und finde sie nicht so überzeugend, wie die Erika. Die Metabo Maschine kenne ich nicht.

Die TGS haben wir früher in der Schreinerei nur in ausnahmefällen benutzt, wenn gerade die Erika nicht verfügbar war. Sie ist halt ein Kompromiss. Zum Schneiden von Gehrungen nahmen wir sie in der Werkstatt nur, wenn die Teile für unsere kleine Graule Kappsäge zu groß wurden. In Punkto Genauigkeit bei Winkelschnitten war zumindest unser Exemplar nicht überzeugend.

Wenn du dir die Metabo oder die Festool CS anschaust, wirst du sehen, dass die beiden Maschinen das Konzept der Erika nachahmen. Das geht bis hin zum Anschlag.

Wenn die Maschine in erster Linie in der Werkstatt genutzt werden soll, dann bau dir ein neues Untergestell. Ich habe mir eines aus Holz selbst gabeut, mit 4 Lenkrollen, die aber alle 4 gebremst werden können. Im Untergestell habe ich Stauraum und somit Gewicht. Die Maschine kann somit auf die persönlich bevorzugte Arbeitshöhe gebracht werden und steht besser, als mit dem Original Untergestell, das ja für den Baustelleneinsatz konzipiert ist.

Alles in allem bin ich von der Erika sehr überzeugt. Ich hatte das Glück, eine Maschine mit Schiebetisch, Tischverbreiterung, Langem Parallelanschlag und einem zweiten Universalanschlag zu bekommen. Also nahezu Komplettausstattung. Die Teile nachzukaufen wäre sehr ins Geld gegangen. Mir haben einige Teile für die Absaugung gefehlt, die hatte ich nachbestellt. Alles war auf Lager und die Preise waren sehr zivil. Es handelt sich um eine Erika 65 Baujahr 1993.

Wie Rober schon schrieb, eine gut erhaltene gebrauchte sollte für das Geld zu bekomen sein.

Meine Kappsäge steht übrigens derzeit zum Verkauf, weil ich nicht weiß, wozu ich sie noch brauchen könnte.

Gruß

Heiko


Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Welche Unterflurzugsäge ..?

Beitrag von Heinrich Werner »


Hallo Franz,

ich habe eine uralte TGS 71, Baujahr irgendwann in den Siebziegern (71?), und eine Erika 65 (in der seltenen Drehstromausführung). Die alten Elu´s sind bekanntlich unverwüstlich, sie war auf Baustellen im härtesten Dauereinsatz und läuft nach fast 40 Jahren wie am ersten Tag.
Die Mafell ist moderner und mindestens eine Klasse präziser. Ich habe neulich - nur so aus Spaß - mit der Maschine 60 mm breite Furnierstreifen (von ca. 100 cm Länge) aus Teak in einer Stärke von 2 mm gefertigt, Ergebnis: Abweichungen in der Dickte von höchstens 1/10 mm ! Man könnte mit den Streifen also durchaus furnieren und das alles gelang mit einem Universalsägeblatt.
Negativ: umständlicher Sägeblattwechsel und bei diesem (älteren) Modell die mickrige Absaugung (in der Sägeblattabdeckung). Aber das hat Mafell inzwischen verbessert (zusätzliche Absaugung am Motor).
Die kleinste Erika(55) gibt´s inzwischen in Angeboten für ca. 1000 €, aber da würde Dir die Schnitthöhe nicht ausreichen.

Gruß

Heinrich


Franz Spannenkrebs

Re: Welche Unterflurzugsäge ..?

Beitrag von Franz Spannenkrebs »


Vielen Dank für Eure Tipps !!
Hab mir die Geräte auch nochmals genauer angesehn.
Es ist halt wohl wies zu befürchten war - die billigere
UK 333 von Metabo scheint um Klassen weniger stabil und
solide wie Festools CS70 und die Erika ...seufz....

Werd mich nach einer gebrauchten Erika umsehn oder aber ich
kauf mir die Grundversion von der Festool (CS 70 E).
Ist halt ohne Elektronik und Überhitzungsschutz...
Spielt die fehlende Elektronik Eurer Meinung nach ne Rolle,
wenn man nur Holz sägt ?
Gebraucht gibts die Festool ja wohl kaum ....



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