RückenSäge modern, mein Prototyp *MIT BILD*

[Volker Hennemann]

[In Antwort auf #143468]
Hallo Klaus,

Ich steh gerade etwas auf der Leitung - warum sind eure "altmodischen" Sägen nicht Moxon tauglich?

Vielen Dank für eine Erleuchtung

Viele Grüße
Volker

[Klaus Kretschmar]

Hallo Volker,

Moxon-untauglich sind unsere Standard Zinkensägen zwar nicht, aber sicher nicht optimal. Das hängt mit dem Griffwinkel zusammen. Der ist für das Sägen bei Einspannung des Werkstücks auf der Hobelbank optimiert (wie das bei den meisten alten und neuen Zinkensägen der Fall ist). Eine Aufsatzzange erhöht die Position des Werkstücks um 20 - 30 cm. Da wäre ein etwas steilerer Griffwinkel deutlich bequemer.

Ich habe das beim Sägen der Blattschlitze selbst feststellen müssen. Bei dieser Arbeit ist der Griffrohling in einem kleinen Spannstock befestigt, der ca. 30 cm über der Bankhöhe spannt. Zuerst nahm ich dafür eine unserer Zinkensägen und ertappte mich immer wieder dabei, die nicht richtig zu halten, weil es mir unbequem war. So sah das aus:



Dann habe ich diese Säge mit einem steilen Griff versehen, der auf unserem Standardgriff basiert. Funktioniert sehr gut beim Blattschlitzsägen, sieht aber einigermaßen schlimm aus. Die Änderung des Griffwinkels haut das Design ziemlich zusammen. So sieht die Säge aus:



Pedders "modernes" Design verbindet einen steilen Griffwinkel mit einer fließenden und schlüssigen Form, daher die Idee einer Moxon-Säge.

Klaus

[Volker Hennemann]

Hallo Klaus,

das ist mir bisher nicht aufgefallen aber das kann mehrere Gründe haben

1. Meine Moxon hat nur eine Höhe von 14 cm - ich glaube das ist aber auch eher normal für ein Aufsatzzange.
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/64839/sbj/schuld-ist-guido-henn-meine-moxon-vise/

2. Wenn ich stärkere Bretter zum Zinken in die normale Vorderzange eingespannt habe, habe ich das Brett mindestens 20 cm über die Bank schauen lassen.
Wenn ich nun ein Brett in die Moxon einspanne, lasse ich es nur noch wenige cm höher überstehen. Somit ist das Dan ca. die gleiche Arbeitshöhe

3. Könnte es sein, dass meine Zinken Säge einen anderen Griffwinkel hat als die die ihr baut - kann ich nicht beurteilen!

4. Habe ich bisher meist kleine Schubladen Bretter mit der Moxon gezinkt - und da habe ich sehr viel Pedder's Feinsäge verwendet und die hat einen geraden Griff.

Herzliche Grüße
Volker

[Klaus Kretschmar]

Hallo Volker,

zu 1.: Deine "Moxon" ist keine Aufsatzzange sondern eher eine Aufsatzbank. Daher die geringe Höhe. Übliche Aufsatzzangen haben eine deutlich tiefere hintere Backe, die zum Befestigen der Zange auf der Bank dient. Üblich ist daher eine Mehrhöhe von 20 oder mehr cm.

zu 2.: Das Werkstück sollte beim Sägen so wenig Überstand wie möglich haben. 20 cm wären mir zu viel, weil das Werkstück dann oftmals beim Sägen vibriert. Natürlich gibt es Fälle, wo man derart hoch spannen muß, weil die Vorderzange tiefenlimitiert ist.

zu 3.: Ich weiß nicht, mit welcher Zinkensäge Du arbeitest, weswegen ich diese Frage nicht beantworten kann.

zu 4.: Eine Feinsäge mit Horizontalgriff ist relativ unkritisch, weil die Hand sich automatisch der gegebenen Höhe anpasst. Bei tief eingespanntem Werkstück wird der Zeigefinger mehr seitlich liegen, bei hoch gespanntem wird er eher Richtung Oberseite positioniert sein.

Klaus

[Volker Hennemann]

Hallo Klaus,

wegen Dir bin ich jetzt in den Keller - aber was macht man nicht alles für Freunde.

Natürlich sollte man in der Werkbank tief spannen, wenn man sägt um ein Vibrieren zu verhindern. Dann steht man aber gebückt da, weil ich säge nicht wie ein Cowboy "aus der Hüfte".
Außerdem sehe ich dann auch besser wo ich säge, wenn was Werkstück höher ist.
Angenehm ist es (für mich) auf ca 105 - 110 cm. Mein Arm bzw. die Armbeuge ist dann im rechten Winkel.
Aber evtl. sägt man ja nicht im rechten Winkel???

Also für mich deshalb mit der Moxon die ideale Höhe.
Die Zinkensäge ist von Skelton.

Herzliche Grüße
Volker

[Volker Hennemann]

[Pedder]

Hallo Volker,

sehr schöne Säge, die würde ich gern mal testfahren. :o)

Klaus und ich überlegen schon längere Zeit unter dem Stichwort "Moxon" an einer Säge mit steilem Griff.
Ein steiler Griff erlaubt mehr Gewicht und weniger Rake, gröbere Zähne. Das kann sehr nett sein, vor allem bei dickeren Blättern.
Die ja auch Vorteile haben, nicht nur Nachteile.

Klaus hat ja einen Bildhauerschraubstock von Douglas Coats und ich benutze auch diverse hoch spannende Schraubstöcke.
Dafür ist eine Säge mit steilem Griff halt ideal. Wer mit seinem Schraubstock und seiner Säge keine Probleme hat,
wird eh nicht nach einer anderen suchen.

Um die Label "Moxon" und "Ruobo" mache wir besser einen weiten Bogen, das kann nur Missverständnisse herbeiführen.
Beispiel: Die Abbildung der "Moxon Vise" zeigt eine Doppelzange, die eindeutig seitlich an der Bank angebracht ist.
Trotzdem versteht inzwischen die ganze Welt eine Aufsatzzange darunter.

Liebe Grüße
Pedder

[Gerd Fritsche]

[In Antwort auf #143443]
Hallo Pedder,
mir gefällt dein Entwurf sehr gut, aber ich finde der Abstand vom Griff zum Sägeblatt ist zu gross.
Am Wochenende hatte ich zwei Italiener hier, die beide eine Säge gebaut haben. Eine Säge im Stil von Robert Sorby und eine ähnlich wie dein Entwurf.
Der Griff ist dabei 20 mm näher an das Sägeblatt geschoben worden und ist aus Elsbeere.
Viele Grüsse
Gerd.

[Pedder]

Hallo Gerd,

vielen Dank für das Bild! Sehr schön, nur die Platzierung der Schrauben gefällt mir nicht.

Liebe Grüße
Pedder

[Pedder]

[In Antwort auf #143443]
Hallo Holzwerker,

nun habe ich einen weiteren Versuch gemacht. Dabei von ich von Entwurf 2 ein großes Stück zurück
Richtung Entwurf 1 gegangen und habe nur die Fasen ergänzt und die Kurve am unteren Hörnchen verändert.









Noch mehr Bilder gibt es auf dem Blog.

Liebe Grüße
Pedder