Erfahrung Lindenholz

[Bernhard Straihammer]

Hallo alle miteinander,

ich habe ab nächster Woche die Möglichkeit, einige Lindenstämme zu fällen und sie dann aufschneiden zu lassen.
Jetzt wollte ich fragen, ob jemand von euch Erfahrung im Möbelbau mit diesem Holz hat, bzw. wie gut es sich dafür eignet?
Wenn sich das Holz für solche Projekte nicht so gut eignet, dann kaufe ich nämlich nur 1 oder 2 Stämme zum testen, ansonsten mehr.

Vielleicht habt ihr ja auch noch einige Tipps für mich:
- wie dick soll ich die Bretter/Bohlen schneiden lassen, wenn ich noch nicht weiß, wofür ich sie mal verwenden werde?
- soll ich die Stämme sofort aufschneiden lassen, oder sie lieber 1 Jahr liegen lassen
- habe gelesen, dass das Holz anfällig für Schädlinge sein soll. Stimmt das? Was kann man vorbeugend machen?

Vielen Dank schon mal! Allen ein schönes Wochenende,
Bernhard

[Georg]

Hallo Bernhard
Lindenholz ist eigentlich das klassische Schnitzholz. Ich habe allerdings auch schon Drechselarbeiten mit diesem Holz gesehen. Außerdem habe ich gehört, Linde wird für Musikinstrumentenbau verwendet, hier speziell für Harfen. Über die verwendung zum Modellbau kann ich dir leider nichts sagen
Was die Schädlinge angeht: Ein Bekannter hatte einen Lindenstamm aufgeschnitten noch mit Waldkante in der Garage liegen. An den Brettern war innerhalb kurzer Zeit der Splint total zerfressen. Also hier sollte man wirklich aufpassen.
Mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen.

[Georg]

ERst beim zweiten mal lesen habe ich gesehen daß sich deine Frage auf Möbelbau und nicht auf Modellbau bezieht. Ich glaube mich erinnern zu können, daß ein Forumsmitglied einmal ein Möbelstück aus Lindenholz vorgestellt hat. Vielleicht meldet sich derjenige einmal.

[Gottfried K. -F]

[In Antwort auf #56249]
Hallo,

Lindenholz ist ein ganz wunderbares Schnitzholz weiters wird es gerne zum Bau von Schmuckschatullen, Uhrengehäusen (Schnitzteile), Kästchens und Kisterln verwendet. Als reines Möbelholz ist es nicht wirklich im Gebrauch, da es sehr weich und daher nicht sehr "alltagstauglich" ist. Auch ist es relativ teuer.

Auf Verdacht schneiden lassen ist immer ein Problem, weil man ja nicht sagen kann was macht mal braucht, aber wenn dann Scharfschnitt und was raus geht. Aber wenn du aufschneiden läßt unbedingt Rinde entfernen und luftig auflegen.
Ich würde es sofort schneiden lassen, da es sonst zu Schimmelbildung (Verfärbungen) kommen kann (Birke). Man kann das Holz auch wunderbar verleimen und gr. Blöcke daraus machen (Figurenschnitzen).

Viel Spaß
Gottfried

[Bernhard Straihammer]

hey,

danke für eure tipps!!!
im schnitzen bin ich leider nicht so der meister, deshalb würde ich mir auch nicht so viel holz zulegen, wenn man es sonst für nichts gebrauchen kann...
aber vielleicht lerne ich das ja noch bis das holz trocken ist ;-)
eine frage noch: was meinst du mit "scharfschnitt"?

danke und lg,
bernhard

[Philipp]

Gibt es einen schöneren Duft als den von Lindenholz? Für mich bedeutet er immer wieder eine erhebende sinnliche Erfahrung. Deshalb würde ich gerne mal ein Möbelstück aus Lindenholz bauen - wenigstens teilweise (z.B. Schubladen).
Aber auch Schränke sollten gehen, man kann ja die Außenseiten mit etwas Dekorativerem funieren (einseitig aufgebrachtes Furnier sieht man bei alten Möbeln nicht selten, trotz anderslautenden Hinweisen im z.B.Spannagel).

Laß sie aufschneiden, mein Tip für Möbel wäre irgendwo bei 35 mm, ggf. sogar etwas dünner (z.B. für duftende Einlegeböden) und laß uns an Deinem Vorhaben teilhaben.

Es ist übrigens ein ganz besonderes Gefühl, mit Holz, das man selber eingeschlagen hat, zu arbeiten. Immer wieder kommen kleine Erinnerungen hoch, die einem ein Schmunzeln über die Lippen schicken.

Viele Grüße, Philipp

[Gottfried K. -F]

Hallo Bernhard,

bei uns sagt man Scharfschitt wenn die Bretter/Pfosten so raus geschnitten werden, dass die volle Breite erhalten bleibt, also hast du dann auf jedem Brett/Pfosten die Rinde drann. Sonst heißt das "prismieren" oder so.

Pfiat
Gottfried

[Bernhard Straihammer]

Ja, klar. Wenn ich dann schöne Bilder vom frischen Schnittholz habe, melde ich mich wieder!!! Ich werde versuchen so zu fotographieren, dass ich auch etwas von dem Duft einfange ;-)

der einzige Nachteil vom eigenhändig eingeschlagenen Holz ist halt, dass man dann so lange warten muss, bis man endlich was damit anfangen kann! Wenn man jeden Tag am Stapel vorbeigeht und der Verstand sagt, es ist besser noch ein Weilchen zu warten...

Liebe Grüße,
Bernhard

[Bernhard Straihammer]

Achso, ja. So hätte ich das eh geplant gehabt, ich will ja auch meinen Sägemeister nicht überfordern ;-)

Danke und liebe Grüße,
Bernhard

[Bernhard Straihammer]

Hey Leute,

also wie versprochen bekommt ihr jetzt ein paar Bilder von meinem selbst geschlagenen Holz zu sehen, leider mit etwas Verzögerung, aber ich bin nicht früher dazu gekommen...

Insgesamt habe ich 4 Lindenbäume (13 Teile à 3m), eine Eiche (2 Teile à 2m) und eine Föhre (3 Teile à 2m) zu Brettern aufschneiden lassen. Der Großteil sind Bretter mit einer Dicke von 33mm, aber rund um den Kern habe ich meistens 2 Bohlen mit jeweils 66mm schneiden lassen.

Danke nochmals für eure Tipps und viel Spaß mit den Bildern!

Lg, Bernhard

2 gefällte Lindenbäume im Wald



1. Lieferung vom Sägemeister: Eiche und Föhre





Eichenbrett



Föhrenbrett



1. Lieferung gestapelt



Lindenbrett



Lindenholz fertig gestapelt