Etagengestell für Chorauftritt

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Etagengestell für Chorauftritt

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

wir planen gerade, die Gestelle für die Chorauftritte unseres MGV neu zu machen, da die vorhandenen doch einige Mängel haben und z.T. recht gefährlich sind, wenn man nicht gut aufpasst.

Geplant sind "Bänke" mit 25 und 50 cm Höhe und einer Auftrittfläche von 60 cm Breite und ca 2 m Länge.

Da diese "Bänke" ja immer wieder weggeräumt und verstaut werden müssen soll das Ganze natürlich möglichst leicht sein. Deshalb wird das Untergestell aus dünnen Metallprofilen hergestellt, z.B. Rohre 40/40/1,5mm. Dafür ist aber ein Metaller zuständig, der sich um die statisch nötigen Größen kümmert.

Meine Frage geht in Richtung Belag. Bisher hatten wir Spanplatte mit 22mm Stärke; zusammen mit Winkeleisen 5/30mm waren das ganz schöne Brocken, obwohl nur 30 x 130 cm groß. (Da hatte auch keiner gerechnet sondern nur aus dem Bauch raus gesagt: Das muß auch einen 120kg-Mann halten).

Konkret:
Was kann man als Belag nehmen um noch handliche Gestelle zu erhalten?

Gelesen habe ich von Balsa-Hirnholz; eine Firma Bütec arbeitet im Bühnenbau mit Platten, deren Mittelschicht aus Hartschaum ist, die dann statt 42kg nur 25 kg wiegen (ob ein armer MGV sich das leisten kann?) und mein hiesiger Holzhändler Streck hat mir eine leichte Tischlerplatte mit 19 mm vorgeschlagen.

Im Bühnenbau wird mit einer Tragfähigkeit von 750 kg/m² gearbeitet und sehr weit davon weg möchten wir uns auch nicht bewegen aus Sicherheitsgründen. Es ist aber kein Problem, nicht nur einen Rahmen von 60x200 cm zu machen, sondern noch einige Querstreben einzubauen, damit die Platten dünner werden können.

Ein weiteres Problem ist der Kantenschutz. Wir möchten mit normalen 4-kant-Rohr arbeiten, d.h. die Platten liegen oben auf und benötigen einen Kantenschutz. Erste Idee ist ein Kunststoffprofil, so wie man es z.B. bei Tischkanten findet. Ein massiver Anleimer wär natürlich forumsgerechter, aber wie das so ist bei Eigenarbeit im Verein soll das Ganze möglichst einfach sein, also genau zugeschnittene Platten auflegen, festschrauben und fertig. Denn sonst steh ich nachher alleine da und leime meterweise Kanten an.

Für Ideen wäre ich dankbar.

Gruß

Heinz



Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Etagengestell für Chorauftritt

Beitrag von Martin Höche »


Hallo Heinz
Ich bin zwar kein Sänger,aber so etwas habe ich schon mit Siebdruckplatten (Anhängerbau,Gerüstböden) gesehen.Das ist natürlich sauschwer,aber wen Du leichte Platten verwendest,müssten halt alle über 90Kg vorn auf dem Erdboden stehen.Kann natürlich sein ,daß ihr dann alle vorne stehen müsst.Dann hilft nur Abnehmen,Abnehmen und 2 Bier weniger danach.

Gruß
Martin Höche



martin

Re: Etagengestell für Chorauftritt

Beitrag von martin »


Hallo Heinz,
warum die Platten auf dem Gestell festschrauben? Wenn man die Platten in den Rahmen bündig einlegt und Grifflöcher einfräst, kann man beides getrennt transportieren. Bei entsprechender Ausführung kann man die dann ineinander gestapelt aufbewahren. Es werden auch nicht doppelte Wege nötig, weil man dann ja mindestens zwei Gestelle bewegen kann.
Das Thema Kantenschutz wäre damit auch entspannt, denn mindestens die Vorderkante wird wie eine Treppenstufe heftig belastet.
Die aussteifende Wirkung der Platten bekommt der Metaller auch anders übernommen.
Gruß
martin



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Etagengestell für Chorauftritt

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Martin,

da hab ich ja gleich den richtigen an der Angel:-))

Mit dem Einlegen hab ich nicht verstanden, denn ich hab ja keinen Winkel, sondern ein 4-kant-Rohr. Oder meinst Du, die Querstreben entsprechnd tiefer einzubauen, wobei ich dann natürlich am Rand auch noch eine Auflage schaffen müßte?

Gruß

Heinz



Martin Essrich
Beiträge: 259
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 13:34

Re: Etagengestell für Chorauftritt

Beitrag von Martin Essrich »

[In Antwort auf #53115]
Hallo Heinz.

Im Wohnmobil-/Wohnwagenbau werden Sandwichöden verwendet. Die halten Jahrzehnte und bestehen aus Pappwaben, die mit dünem Holz beplankt sind.
Kaum zu glauben, daß das soviele Jahre hält.
Diese Sandwichböden gibt es aber auch mit Aluminium- oder Kunststoffwaben.

Hier mal ein Link: http://www.aluminiumwabe.com/ted/pannelli_sandwich/pannelli_sandwich.php

Gewicht: i.d.R. unter 5 kg pro qm !!

Gruß aus Offenbach

Martin



martin

Re: Etagengestell für Chorauftritt

Beitrag von martin »


Hallo Heinz,
genau so, sonst müßten die Außenstehenden ja immer zuletzt aufsteigen ;-)
Gruß
martin
(zur Unterscheidung schreibe ich meinen Namen klein, ursprünglich ein Versehen, in diesem thread vielleicht ganz hilfreich)



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Etagengestell für Chorauftritt

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo martin,

so hatten wir es bisher: die Beine waren - warum auch immer - ca. 10 cm nach innen eingezogen: also erst der Mittlere, dann der Rest und wehe, wenn anders!

Gruß

Heinz


Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Etagengestell für Chorauftritt

Beitrag von Andreas N. »

[In Antwort auf #53119]
Es gibt auch Rahmenprofile (eigentlich für Türen), die einen angewalzten Falz haben (aus Stahl und auch Alu). Wenn die Platten ein oder aufliegen sollen.

Was man nicht unterschätzen sollte, sind die Geräusche von solchen Teilen. Gut Überlegen wie die Füllungen aufliegen und woraus die sind.

Ich hatte so Tafeln für das Schultheater mal durchgerechnet (nicht mit 750kg/m²) ich glaub ich hatte nur 250 angenommen. Als Felder (1x1m und 0,5x1m und 2x0,5m) die in alle Richtungen aneinander geschraubt werden könnten, für Wände und Decken als Träger für Hintergründe oder auch mal als Podest. Ich hatte, damit es nicht so schwingt, nach meiner Erinnrung 20x40x2 Rechteckrohr geplant und Diagonalen aus 12mm Rund damit die sich nicht so schnell verbiegen, wenn einer beim Bau drauftritt. Die Rohre ständen auf der Schmalseite wenn die Platte läge. Ich weis nicht ob ich das noch finde weil es doch nie gebaut wurde (Kosten). Ich würde die Rohre nicht zu dünn nehmen, die geben sonst schnell einen metallischen Hall von sich wenn sie angeschlagen werden (Es gibt ausgeschäumte Profiele die währen da gut).
Es wurden später nur zwei fertig Podeste gekauft, die hatten Stahlrohrscherenfüße (60x20x1,5?) und die Platte war mehr oder weniger selbsttragend 40mm? Sperholz mit Aluprofielkanten in denen Nuten für verbindende Nutsteine vorhanden sind. Mit den Nutsteinen kann man die Kanten ziemlich fest zusammen schrauben. Geknarre und Metallische Geräusche gab es trotzdem; Die Waren auch mit drübergehangenem Theaterboden noch zu vernehmen. Der Boden war sehr teuer, eine Zweifarbige Folie um 3mm, die eine Seite Schwarz die andere Blau wie extra dicke Teichfolie.



Helmut
Beiträge: 174
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Etagengestell für Chorauftritt

Beitrag von Helmut »

[In Antwort auf #53115]
Hallo Heinz,

hier an der Schule wurde so ein Podest "als Stecksystem" aus 19mm Sperrholz gebaut. Ganz ohne Metalrahmen, nur aus "einfach umschrieben", alle 50 cm geschlitzten Sperrholzplatten. Die einen Platten wurden dem Profil der Stufen entspr. stufig zugeschnitten, die quer verlaufenden, der Höhe der Stufen entspr. . Durch die Schlitze lassen sich die Platten zu einem standsicheren u. enorm tragfähigen Raster zusammen stecken. Die Deckplatten haben an Rand 19 mm zurück gesetzt Leisten, die hinter die einzelnen Stege greifen, so das nichts verrutschen oder wackeln kann. Die äußeren Stege werden verschraubt. Das ganze läßt sich sogar von Kindern sicher aufbauen, und platzsparend verstauen und transportieren.

:-) Helmut


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Etagengestell für Chorauftritt

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Helmut,

das hört sich nach einer echten Alternative an, denn verstauen müssen wir die Gestelle ja auch. Gibt es so was wie einen Plan dazu oder eine grobe Skizze?

Gruß

Heinz


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