Paul Sellers erklärt - von Aldi bis scharf (video)

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
HelmutWolff
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Registriert: Sa 22. Jun 2013, 10:21

Re: 4 Stecheisen zu 6,99 Euro

Beitrag von HelmutWolff »


Danke, Friedrich!
Dieser Aspekt wird angesichts eines möglicherweise erträglichen Preis-Leistungs-Verhältnisses gern übersehen...
Gruß,
Helmut

Bernhard
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Peter & Paul

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #136503]
Hallo Wolfgang,
ich glaube Justus hat meine Aussage besser verstanden.
Viele Grüße
Bernhard

Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Peter & Paul

Beitrag von Wolfgang Kueter »

[In Antwort auf #136543]
Hallo,
ich glaube Justus hat meine Aussage besser verstanden.


Deine Aussage war: "Schreinereien haben heute eben eine andere Aufgabe als früher und passen sich dementsprechend an"
Würdest Du mir bitte erklären, was Deiner Meinung nach die Aufgabe eine Schreinerei (vor hundert Jahren) war, was sie heute ist? Wo liegen die Unterschiede bei der Aufgabe (bitte nicht bei den Beriebsmitteln und auch nicht bei den Fertigungsmethoden sondern bei der Aufgabe ...)?

Grüße
Wolfgang



Bernhard
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Peter & Paul

Beitrag von Bernhard »


Hallo Wolfgang,

erstens fände ich es höflicher, wenn man sich hier mit Namen anspricht.
Zweitens habe ich nie von vor 100 Jahren gesprochen.
Drittens zielte meine Originalaussage auf Friedrich, der richtig aussagte, wo man Handarbeit heute noch lernen soll.

Jetzt kommen wir auf die Unterschiede der Tischlerei von heute und meinetwegen von vor 100 Jahren.

Erstens ist der Maschinierungsgrad größer und somit ist keiner mehr gezwungen, von Hand zu sägen oder zu zinken.
Zweitens arbeiten Tischlereien nicht mehr ausschließlich oder nur noch ganz selten in ihrer Region/Ort.
Drittens spezialisiert man sich. Fenster, Türen, Treppen. Fenster und Türen gerne aus Kunststoff.

Das alles führt dazu, dass man die originäre Handarbeit nicht mehr eingehend vermittelt bekommt, weil man es nicht mehr benötigt und auch nicht mehr bezahlbar ist.

Wie gesagt, das soll keine Kritik sein, sondern lediglich eine Feststellung. Ich glaube auch nicht, dass ein heutiger KFZ Mechaniker noch einen Vergaser einzustellen lernt.

Ich bin aber immer noch davon überzeugt, dass es den Meister Eder früher gab. Ich meine damit natürlich den Dorftischler, der alle anfallenden Arbeiten wie Schrank, Bett, Tür, Fensterbau etc. in seinem Ort erledigt hat. Heute steigt man ins Auto und fährt zum Schweden.

Und natürlich muß man Betriebsmittel und Fertigungsunterschiede heute und früher mitbetrachten. Ich glaube, eine Schreinerei von heute ist kapitalintensiver als früher. Ebenso Fuhrpark und Energie. Von Arbeitsschutzkosten ganz zu schweigen (Bitte nicht falsch verstehen, ich halte den für notwendig). Aber da habe ich keine belastbaren Zahlen und lasse mich gerne belehren. Ebenso glaube ich auch, dass früher die Stundenlöhne günstiger und dafür die Maschinenstunden teurer waren. Aber auch da mag ich falsch liegen.

Ich hoffe, jetzt ist Dir meine Aussage klarer.

Grüße
Bernhard

Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Peter & Paul

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo Bernhard,


Jetzt kommen wir auf die Unterschiede der Tischlerei von heute und meinetwegen von vor 100 Jahren. Erstens ist der Maschinierungsgrad größer und somit ist keiner mehr gezwungen, von Hand zu sägen oder zu zinken.

Du bist schon wieder eben gerade nicht bei der Aufgabe einer Tischlerei sondern bei Betriebsmitteln und Fertigungsmethoden. Die Aufgabe ist seit Jahrhunderten identisch: Das ist die Produktion von Werkstücken überwiegend aus dem Werkstoff Holz (Möbel, Bautischlereiobjekte wie Treppen, Fußböden, Fenster ...) zu Preisen, die am Markt erzielbar sind und so den wirtschaftliche Erfolg des Gewerbes sicherstellen. Betriebsmittel und Fertigungsmethoden müssen zur Lösung so an die Rahemnbedigungen angepaßt sein, dass diese Aufgabe erfolgreich bewältigt werden kann. An der Aufgabe hat sich rein gar nichts geändert und jeder Meister Eder musste schon immer die Betriebsmittel und Fertigungsmethoden so auswählen, dass die wirtschaftliche Basis seines Betriebes gegeben ist und gewahrt bleibt.

Grüße
Wolfgang

Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Peter & Paul

Beitrag von Bernhard »


Hallo Wolfgang,

ok, dann versuche ich es noch einmal anders. Die Aufgaben einer Schreinerei war nie mein Thema. Es ging um Handarbeit, denn wir sind hier im Handarbeitsforum.

Früher wurde mit der Hand gesägt und gezinkt heute mehr elektrisch. Deshalb verkümmert die Handarbeit und diese Fertigkeiten werden nicht mehr in der Intensität geschult.

Wie gesagt, Justus hat es gut verstanden und nett kommentiert. Auch der Hinweis auf neue Werkstoffe, wie Silikon und Akkuschrauber.

Erschrocken war ich nur über die 60 Jahre.

Viele Grüße
Bernhard

Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Peter & Paul

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,
Die Aufgaben einer Schreinerei war nie mein Thema.

Du selbst hast diesen Begriff in die Diskussion eingebracht, ohne Dir allerdings darüber klar zu sein, was die Aufgabe einer Tischelerei (oder eines beliebigen anderen Betriebes) ist.

Es ging um Handarbeit, denn wir sind hier im Handarbeitsforum.

Dieser Thread begann mit dem Hinweis auf ein Video von Paul Sellers.


Früher wurde mit der Hand gesägt und gezinkt heute mehr elektrisch. Deshalb verkümmert die Handarbeit und diese Fertigkeiten werden nicht mehr in der Intensität geschult.

Das ist richtig, die Gründe sind bekannt, es wird weniger gelehrt, weil es in den Betrieben kaum noch Bedarf gibt, denn diese Techniken sind nicht mehr geeignet, die Aufgabe einer Tischlerei (was die Aufgabe ist, habe ich ausgeführt) zu erfüllen.

Erschrocken war ich nur über die 60 Jahre.

Es sind sogar noch mehr als 60 Jahre. Maschineneinsatz im holzverarbeitenden Gewerbe gewinnt schon ab etwa 1850 zunehmend an Bedeutung. Altendorf hat die Formatkreissäge mit Schiebeschlitten - so wie wir sie heute immer noch kennen - im Jahre 1906 erfunden und Jahrzehnte vorher gab es bereits einfachere Modelle. Bandsägen sind eher älter, Abricht- und Dickenhobel gibt es auch schon ewig. St. Spannagel äußert sich ja über Maschineneinsatz auch grundsätzlich eher positiv. Und glaubst Du wirklich, grobe Arbeiten wie Besäumen oder Abrichten von Hand hätten den Tischlern früher Spass gemacht und gleichsam als Meditation gedient? Nein, das war anstrengende, harte, körperliche Arbeit. In den Betrieben wurde gejubelt, wenn der Meister eine Hobelmaschine oder eine Kreissäge anschaffen konnte, weil die Arbeit damit leichter und produktiver wurde.

Grüße
Wolfgang

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Uwe.Adler
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Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

persönliche Anmerkung

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #136535]
Hallo Wolfgang,

ich möchte Dich nur daran erinnern, dass Dieter uns dieses Forum zur Verfügung stellt. Wir schöpfen hier viele tolle Anregungen und nehmen es als selbstverständlich an. Dieter betreibt einen Internethandel, der auch Beitel vertreibt. Ich möchte gerne weiterhin ihn als gute Adresse für meine Bedarfe behalten und nutzen, denn dort erhalte ich Werkzeuge, die von Qualität sind, z.B.MHG: http://www.feinewerkzeuge.de/stemmeisen.html . Daher mache ich an dieser Stelle auf seine Produkte aufmerksam!

Herzliche Grüße

Uwe



Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: persönliche Anmerkung

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

Ist Dir sowas eigentlich nicht peinlich?
Der Betreiber dieses Forums ist Geschäftsmann. Das Betreiben von solchen Foren, die irgendwie im Zusammenhang mit dem Geschäftszweck stehen, ist im Netz (ich arbeite übrigens seit fast 20 Jahren in dieser Branche) eine seit langem übliche und selbstverständlich auch vollkommen legitime Marketingmaßnahme. Die Kosten setzt der Betreiber ab und legt sie, genau wie die Kosten jeder anderen Marketingmaßnahme auch, auf die Preise um. Das ist alles nicht weiter verwerflich aber es ist alles nichts weiter als im Netz vollkommen normales Geschäftsverhalten. Wer das für eine Wohltat an der Menschheit hält, weiß nicht, wie (virales) Marketing im Netz seit 10 Jahren oder rmehr funktioniert und was mit solchen Maßnahmen erreicht werden kann und soll.
Wer will mag gewisse Regeln hier (bspw. das kürzliich mal wieder erwähnte Verbot Jehova zu erwähnen) mal unter diesem Gesichtspunkte bewerten oder es auch lassen.

Gute N8
Wolfgang

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