Schlitz und Zapfen auf der Formatsäge (von G.Henn)

[Dirk Boehmer]

Hallo,

in der aktuellen Holzwerken gibt es eine Bauanleitung für eine
Vorrichtung, um auf der Kreissäge sehr einfach Schlitz und Zapfen
zu schneiden. Dazu gibt es sogar ein feines Video. Tolle Doku, Guido!
Vor allem die Idee mit diesem kleinen Distanzstück, um ohne zu messen
beide Varianten sägen zu können, genial. Das kannte ich so noch nicht.

Frage an Guido Henn:
Wie das Video zeigt, verwendest Du ein Längsschnittblatt. Liegt es
daran, dass diese Blätter meistens Flachzähne haben? Oder sägt ein
solches Blatt hier einfach besser?

--
Dirk

[Ralf]

Hallo Dirk,

habe gestern auch zufällig das Video gesehen, und war wie Du von dem Trick mit dem Plättchen begeistert!

Für mein aktuelles Projekt Rodelbau werde ich auch eine Zapfenschneidlade für die TKS bauen.

Hierzu auch noch eine Frage an Guido:
Am Ablänganschlag meines Schiebeschlittens ist nur ein einfacher Anschlagreiter ohne Feineinstellung vorhanden. Daher bin ich am Überlegen, ob ich nicht eine Lade baue die am Parallelanschlag entlang gleitet, da ich hier eine Feineinstellung mit Lupe dran habe. Das wäre vielleicht ein Vorteil beim Fertigen von genau an zuvor gefräste Zapfenlöcher angepassten Zapfen.

Was würdest Du als wichtiger erachten, Feineinstellung mit Führung am Parallelanschlag oder die bessere(?) Führung mit am Anschlaglineal des Schiebeschlittens festgespannter Vorrichtung, wie Du Sie gezeigt hast?

Grüße aus Amberg,

Ralf

[Guido Henn]

Hallo Dirk,

freut mich, dass dir das Video und die Anleitung gefällt. Das mit dem Distanzstück, ist mir auch erst beim intensiven Ausprobieren der Vorrichtung für das Video aufgefallen. Das fehlt leider im Bericht von "HolzWerken". Da zeige ich noch die "alte" Methode.

Ich benutze ein 300er Sägeblatt Z 28 Wechselspitz-Zahn. Das liegt einfach daran, dass bei extremer Schnitttiefe bzw. Schlitztiefe von 60 mm, ein solches Blatt mit weiteren Spanlücken wesentlich leichter und somit auch sauberer und sicherer sägt, als ein Blatt mit doppelt so vielen Zähnen. Die engen Spanlücken eines Feinschnittsägeblatts würden dabei zu schnell mit Spänen verstopfen und dann für eine entsprechend starke Reibungshitze sorgen: Schnitt wäre "schwarz" und Blatt zu schnell stumpf.

Schöne Grüße

Guido

[Guido Henn]

Hallo Ralf,

genau die Führung am Formatschiebeschlitten ist das Beste an der ganzen Vorrichtung. Die Amis bieten diese Vorrichtungen ja schon seit vielen Jahren für den Parallelanschlag an, auch nicht schlecht, aber kein Vergleich zum Formatschiebeschlitten. Leider sind die Amis zu verliebt in ihre alten Guss "Contractor" Sägen, als dass sie die geniale Führung eines perfekten Formatschiebetischs zu schätzen wüssten. Ich bin mir sicher, wenn die einmal mit einer Formatsäge gearbeitet hätten, würden die sich nicht mehr Holzschlitten für die Führungsnuten in ihren Sägen selbst bauen.

Ich kann dir nur sagen, dass es ein Erlebnis ist, wie die Vorrichtung fast am Sägeblatt vorbei "schwebt", einfacher gehts wirklich nicht mehr. Das ist so schön, da könnte man glatt noch mal nachts um 2 Uhr aufstehen und einen Zapfen sägen ... ;-)

Schöne Grüße

Guido

[Ralf]

Danke Guido,

das war ein klares Statement. Ich werde Deine Variante bauen :-)

Gruß aus Fürth,

Ralf

[Ulrich W]

[In Antwort auf #52154]
Danke Guido für den tollen Beitrag!

Statt ein "maßgenaues Plättchen" zu fertigen, kann man evtl. auch mit einer
Fühllehre arbeiten.

Viele Grüße Ulrich

[martin]

Hallo,
dieses "maßgenaue Plättchen" braucht man auch, wenn man auf der Kreissäge z.B. Regalböden in die Seiten einnuten will. Die Stärke kann man übrigens mit Paketklebeband wunderbar anpassen (2x abgehobelt und immer noch zu dünn)
Gruß
martin

[Robert Hickman]

[In Antwort auf #52159]
Hallo Guido,

Die Vorrichtung hat mich auch neugierig gemacht. Mal sehen, wie das mit der Unterflurzugsäge klappt. Aber da dürfte in der Handhabung der Vorrichtung kein Unterschied zum Schiebeschlitten sein, da diese ja in beiden Fällen mit den Zwingen fest an den Quernschlag gespannt wird.

Viele Grüße

Robert

[Guido Henn]

Hallo Robert,

klar mit der Zugsäge funktioniert das Ganze ebenfalls hervorragend und mit dem Tipp von Martin (besten Dank dafür!) mit dem Paketklebeband lässt sich das Distanzstück passgenau in der Dicke anpassen. Mit diesem dünnen Band lässt sich der Schlitz wirklich absolut präzise und völlig unkompliziert auf den Zapfen einstellen.

Viel Erfolg und Spaß mit der Vorrichtung

Guido

[Ulrich W]

[In Antwort auf #52172]