Einstellen der neuen Bandsäge

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dirk Vogel
Beiträge: 507
Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Noch ein paar Fragen zum (vorläufigen) Schluß

Beitrag von Dirk Vogel »

[In Antwort auf #50355]
Einige Dinge würde ich gern von den Spezialisten hier noch wissen :

1. Wenn man die Säge über eine Stunde nicht benutzt, sollte man doch wohl die Spannung des Blatte herunterfahren ?

2. Ist es sinnvoll, an strategisch günstigen Stellen ein paar Bürsten fest zu installieren, die den Staub vom Blatt oder von den Rädern wischen ?

3. Sollte man weitere Blätter nur vom Hersteller kaufen oder lieber woanders ? Könnte ich z. B. bei Hema anfragen, ob es dort 6 mm breite Blätter von 343 cm Länge gibt, oder blamiere ich mich dabei nur ?

4. Habt Ihr schon einmal versucht, schmälere Blätter einzusetzen, als für Eure Maschinen angegeben sind ? Ich würde für Kurvenschnitte auch gern mal mit einem 3-mm-Blatt experimentieren. Geht das auch dann, wenn in der Gebrauchsanweisung nur von 6-mm-Blättern die Rede ist ?

5. Das Sägemehl setzt sich ohne Absaugevorrichtung ja an den abenteuerlichsten Stellen in der Säge ab. Haben diejenigen unter Euch, die keine Absauganlage haben, Tips zur Reinigung ?

Grüße von Dirk



Rolf Richard
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Re: Noch ein paar Fragen zum (vorläufigen) Schluß

Beitrag von Rolf Richard »


Kurze, schnelle Antworten:

zu 1): Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen. Meine Säge wird auch wochenlang nicht entspannt. Begründung: solange ich in der elastischen Verformung des Materials bleibe, ist diese reversibel. Bleibe ich dort aber nicht, wird sie auch während des Arbeitens geschädigt.

zu 2): solche Bürsten sind nahezu lebensnotwendig, um die Beläge in gutem Zustand zu halten. Sonst wird das Blatt anfangen zu vibrieren und den Schnitt verderben. Offen, gesagt, eine Qualitätssäge ohne Bürstvorrichtung ist mir noch nicht untergekommen.

zu 3): ich kaufe meine Bänder bei hema, gebe die Länge millimetergenau vor. Das ist Standard. Lass Dir von denen einen Katalog schicken!

zu 4): für solch schmale Bänder ist die Führung an Deiner Bandsäge völlig ungeeignet. Hierzu müssen Klotzführungen eingesetzt werden.

zu 5): eine Säge ohne Absaugung zu betreiben geht eigentlich nicht. Zumindestens ein kräftiger Werkstattsauger muss ran. Aber auch dann setzt sich noch genug ab. Aussaugen mit einem Werkstattsauger hilft.

Gruss

Rolf


Rolf Richard
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Re: Eure Ideen haben schon sehr geholfen !

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #50398]
Hallo Dirk,

so kommen also einige Abweichungen zusammen. das ist nicht schön, aber so ist es jetzt nunmal.

Anschlag richten ist eins, die Führungsstange gerade montieren eine andere Notwendigkeit.

Miss nach, um wieviel sich die Führungsstange aus dem Lot bewegt, wenn Du die Säge spannst. Das Problem: je nach Blatt wirst Du unterschiedliche Spannungen benötigen und damit wird sich die Säge unterschiedlich verformen. Rollenführungen reagieren darauf sehr allergisch. Abhilfe: den ganzen Führungskopf lockern, das Band von Hand durchdrehen und die Führung sich selbst zum Band einstellen lassen. Dann die Befestigung wieder festziehen. Dumm daran, das muss man dann für jede Bandstärke und Schnitthöhe immer wieder durchexerzieren.

Jedenfalls lernst Du jetzt die Seele der bandsäge so richtig kennen! :-) Ich mag sie!

Gruss

Rolf


Jürgen zur Horst

Re: Noch ein paar Fragen zum (vorläufigen) Schluß

Beitrag von Jürgen zur Horst »


Hallo,

ich möchte Rolf nur in einem Punkt widersprechen: Ich entspanne die Säge nach jedem Arbeitstag, aber nicht zwischen zwei Sägesessions. Das sollte nach meinem Gefühl nicht nur für die Säge gut sein, sondern auch für das Sägeblatt. Ich kenne kein Argument, dass dafür spricht die Säge unter Spannung zu belassen, außer dass man immer sofort loslegen kann.

Tschüß Jürgen


Till
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Re: Noch ein paar Fragen zum (vorläufigen) Schluß

Beitrag von Till »


Für eine Bandsäge mit Stahlständer trifft die Argumentation unterhalb der plastischen Verformungsgrenze zu bleiben schon zu - ob das auch beim Band so ist, das ja nicht dauerfest ist wie wir alle schon gelernt haben, weiss ich nicht.

Das Band bekommt ja mit dem Umlauf mikrofeine Anrisse im Zahngrund, die bei zu langen Intervallen zwischen dem Nachschleifen zum Riss führen.

Nicht zutreffen kann diese Argumentation aber für die Gummi (oder Kork) Bandagen der Sägerollen. Die verformen sich und bekommen so einen Höhenschlag, der Bandlebensdauer und Lauf beeinträchtigt.



Heinz Roesch
Beiträge: 1268
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Re: Noch ein paar Fragen zum (vorläufigen) Schluß

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo zusammen!

Ich entspanne auch grundsätzlich nach der Arbeit, nie dazwischen.
Ich entspanne aber nicht ganz, sondern lasse minimal Druck auf dem
Sägeblatt. Das hat den Vorteil, dass man die Säge ohne Blattsalat
starten kann, wenn man das Spannen mal vergisst.

Das ist übrigens das einzige Argument gegen das Entspannen! :-)

Viele Grüße

Heinz



Jürgen zur Horst

Re: Noch ein paar Fragen zum (vorläufigen) Schluß

Beitrag von Jürgen zur Horst »


Hallo Heinz,

gegen das Vergessen, ziehe ich noch den Stecker und lege das Kabel über den Spannhebel. Das hat sich so eingespielt, weil meine Säge auf Rollen nach der Arbeit in die Ecke geschoben wird.

Tschüß
Jürgen


Rolf Richard
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Re: Noch ein paar Fragen zum (vorläufigen) Schluß

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #50404]
Hallo Jürgen!

Genau - das ist das Hauptargument: Schnöde Faulheit! :-)

Gruss

Rolf


Jörg Katzer
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Registriert: Di 10. Nov 2020, 19:58

Re: Einstellen der neuen Bandsäge

Beitrag von Jörg Katzer »

[In Antwort auf #50355]
Hallo Dirk

Ich habe mir mal die Bilder Deiner Säge angesehen. Du kannst wie von den anderen richtig beschrieben eine Menge einstellen. Mit einer guten Säge macht es dann auch richtig Spaß. Bei Dir ist das Profil der Führung etwas schwach ausgebildet. Es reicht nicht, auf einen schönen Gusstisch und eine massive Führung beim Kauf zu achten. Die Führung muss halt auch da bleiben wo sie ist. Da reicht ein Blechprofil eben nicht aus, es sei denn es ist vernünftig dimensioniert. Du schreibst ja selber, dass die Führung wackelt.

Sorry, aber vieleicht kannst Du noch etwas verbessern.
Gruß Jörg


Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Kurz und bündig...

Beitrag von Manuel »

[In Antwort auf #50377]
Ich meinte mal gehört zu haben... "Mit einer Schreinerbandsäge Holz jenseits der 100mm aufzutrennen sei so ziemlich unmöglich, dazu braucht es eine Zimmereibandsäge mit breitem Sägeblatt oder ordentlich Geduld und Geschick!".

Nur so als Hinweis...
Gruß
Manuel


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