Kennt jemandBohrer von Colt-Tools / Horst Miebach?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Jürgen zur Horst

Re: meine neuen Bohrfavoriten

Beitrag von Jürgen zur Horst »

[In Antwort auf #47224]
Hallo Martin,

Vertrieb über C.W. Meyer in Oldenburg? Wir haben hier in Oldenburg einen Großhandel für Tischlerbedarf und Beschläge mit diesem Namen.

Tschüß Jürgen


martin

Re: meine neuen Bohrfavoriten

Beitrag von martin »


Hallo Jürgen,
genau der, da hast Du doch sicher ein Konto ;-)
Gruß
martin



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: meine neuen Bohrfavoriten

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Martin,

mit dem Konto wird das eher umgekehrt sein :-))

Heinz


Jürgen zur Horst

Re: meine neuen Bohrfavoriten

Beitrag von Jürgen zur Horst »


Hallo,

dann werde ich mir die Bohrer mal anschauen und berichten, das ist bei mir um die Ecke. Bei CWM kann jeder kaufen, allerdings weiß ich nicht ob CWM verschickt.

@Martin & Heinz
Ts! Ts! Ts! Konten sind doch vertraulich!

Tschüß Jürgen


Gero Meyhoefer
Beiträge: 983
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Stiftung Bohrertest

Beitrag von Gero Meyhoefer »

[In Antwort auf #47199]
Hallo Gemeinde,

angeregt durch diesen Beitrag, habe ich die Firma Miebach per Mailformular kontaktiert und mich nach den Holz-Spiralbohrern erkundigt. Wissen wollte ich vor allem den Preis und Bezugsquellen in meiner Gegend.

Vorgestern rief mich dann ein Herr dieser Firma an, evtl. sogar Herr Miebach selbst(?), und fragte mich was genau ich suche und ob die Forstnerbohrer nicht auch interessant für mich wären. Dies verneinte ich, da ich mit meinen Bohrmax³ sehr zufrieden bin, nur Spiralbohrer kleiner/gleich 10 mm suchte ich.

Zum Abschluss des Gespräches versprach er mir, mir mal einige der Spiralbohrer zukommen zu lassen, diese sind heute eingetroffen. Für eine Gratisprobe ein echt schneller Service:-) Ich will aber auch nicht verschweigen dass mich der Herr, im Hinblick auf anstehende Wiederverkäuferbesuche seinerseits, bat seine Bohrer lobend zu erwähnen. Ohne Test geht das natürlich nicht.

Nun hab ich heute nachmittag eine schnelle Testreihe durchgeführt und versuche im Folgenden möglichst objektiv zu berichten:

Der Testaufbau war meine Protool DRP 8 E mit 460 Watt im Wabeco Bohrständer


Um einen bestmöglichen Vergleich herzustellen, habe ich mich auf eine Bohrergröße von 8 mm festgelegt, hiervon habe ich einige Neue in OVP herumliegen.

Hier nun die beiden Testkandidaten:


Rechts, im dezenten Schwarz, der erwähnte NoName-Bohrer aus dem Internet. Hierzu steht geschrieben;

Ähnlich DIN 7487
Gefräst und gehärtet
Aus CV-legiertem Silberstahl
Maschinengeschliffene Spitze
Mit Vorschneidern
Brünierte und überschliffene Oberfläche
Für 10 Stück habe ich seinerzeit EUR 7,10 zzgl. Versand gezahlt.

Links im Bild der im reinen Metallkleid daherkommende Five Star Bohrer der Firma Miebach. Auf dem Bohrer steht: 8.0 FCE 2F HSS - M2


Den Test habe ich wie folgt durchgeführt:

Jeweils 11 Löcher gebohrt in folgenden Materialien und in genau dieser Reihenfolge:

24 mm Lärchenbrett
40 mm Ahornabschnitt
18 mm Siebdruckplatte (Bohreraustritt auf der glatt beschichteten Seite)

Wie mir der Herr am Telefon auch nahegelegt hat, hab ich beide Bohrer jeweils kurz vor dem Austritt aus dem Material kurz gelüftet, bis zu diesem Punkt bin ich mit aller Kraft in die Vollen gegangen ;-)

Hier die Bilder der Austrittslöcher, die obere Reihe jeweils der NoName Bohrer, darunter der Five Star:

Die Lärche


Der Ahorn


Die Siebdruckplatte


Wie man sieht ist bei der Siebdruckplatte am deutlichsten ein Unterschied zu sehen. Daher habe ich hier einen dritten Bohrer (in der unteren Reihe) getestet, nämlich einen Holzspiralbohrer-Bit HSS-G von FAMAG, Serie 1596. Gibts bei Dieter:


Hier noch einmal die beiden Kandidaten NACH dem Test:

Links NoName, rechts Five Star


Hier von oben, diesmal der Five Star links und der NoName rechts.


Mein Fazit:

Die Ausrisse beim Bohreraustritt sind (ohne Zulage auf der Austrittsseite) nicht komplett zu eliminieren, halten sich aber beim Five Star deutlich mehr in Grenzen als bei dem NoName Produkt.

Der FiveStar machte eher den Eindruck das er sich ins Holz zieht als der NoName. Das ist aber schwer objektiv zu beurteilen, da ich mit dem Bohrständer gearbeitet habe. Allerdings hatte ich diesen Eindruck auch bei einigen freihändigen Versuchen. Hier habe ich aber keine Testreihe aufgestellt ;-)

Die Schneiden beim NoName-Bohrer sind von Anfang an nicht so scharf gewesen wie bei FiveStar oder Famag (die mir gleichwertig erschienen), haben jedoch im Verlauf des Tests deutlich nachgelassen, die letzten Löcher in der Siebdruckplatte waren kein Spaß mehr ;-) Die Schneiden des FiveStars hab von ihrer Anfangsschärfe nach 33 Löchern nicht merklich von Ihrer Schärfe verloren. Die Schneiden des Famag nach 11 Löchern ebenfalls nicht, zudem habe ich den Famag schon vor dem Test in Gebrauch gehabt.

Brandspuren in den Löchern waren bei keinem der Bohrer und in keinem Material zu erkennen.

Die Eintrittslöcher waren alle absolut scharfkantig, daher habe ich hier auf Bilder verzichtet.

Wie man an den Austritten in der Siebdruckplatte sehen kann, liegt die Qualität des FiveStar eher in der Gegend des Famag als bei dem NoName Produkt. Ich würde mich für den FiveStar entscheiden wenn er preislich deutlich unter einem vergleichbaren Famag (bei Dieter z. B. derzeit für 8,10 EUR für einen 8 mm Holzspiralbohrer HSS-G)läge. Leider kenne ich den Preis für den Five Star noch nicht, mal sehen was sich da noch tut.

Für grobe Arbeiten, unterwegs oder wenn auch die Gefahr besteht hinter dem Holz mit dem Bohrer in Stein oder Gipskarton zu kommen werde ich weiter das Billigprodukt nehmen.

Sollte der FiveStar sich jedoch nicht wesentlich teurer ausnehmen als der NoName, also so bis zu 2 EUR, würde ich auf den NoName ganz verzichten.

Also, wems hilft, bitte schön und

beste Grüße

Gero



Felix
Beiträge: 314
Registriert: So 8. Dez 2019, 16:43

Re: Stiftung Bohrertest

Beitrag von Felix »


Hi Gero,

danke für den ausführlichen Test!

Grüsse
Felix


Pedder
Beiträge: 5684
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Danke! Sehr schöner Test. *NM - Ohne Text*

Beitrag von Pedder »




Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
Kontaktdaten:

Re: Stiftung Bohrertest

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #47481]
Hallo Gero,

da ist mal wieder ein Beitrag, von dem es im riesigen Internet nicht
wirklich viele gibt. Da kann man doch schon gut etwas mit anfangen.
Vielen Dank dafür!

P.S.: Wo bist Du im weißen Kittel? :-)

--
Dirk


Andreas K.
Beiträge: 204
Registriert: Do 23. Sep 2021, 05:01

Re: Stiftung Bohrertest

Beitrag von Andreas K. »

[In Antwort auf #47481]
Hoi Gero,

Frage zu deinem Bohrständer: wie genau führt dieser Deine Bohrmaschine? Kommt der Bohrer genau senkrecht runter oder schlingert die Sache ein bisschen? Und wie genau wäre "genau"
danke für Deine Info, denn mein Bohrständer bringt die Bohrerspitze fast wie ein Betrunkener nach unten und ich denk schon länger drüber nach, ihn durch was Besseres zu ersetzen.

Danke
Andreas



Gero Meyhoefer
Beiträge: 983
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Stiftung Bohrertest

Beitrag von Gero Meyhoefer »


Hallo Andreas,

der Wabeco-Bohständer ist älteren Datums und steht nur leihweise in meiner Werkstatt. Der Tiefenbegrenzer fehlt und er hat auch etwas Spiel. D. h. mit dem Schlingern triffst Du ziemlich genau das Problem. Es hält sich zwar in Grenzen und ich glaube bei einem neuen Ständer wäre es wesentlich weniger am Schlingern, dennoch ist es nicht das was ich unter genau verstehe. Ich denke so bis zu einem Millimeter bewegt sicht die Bohrerspitze nach rechts oder links.

Ich schaue mich derzeit nach einer kleinen Tischbohrmaschine als Ersatz um.

Beste Grüße

Gero


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