Nochmal Hobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Wenn sie sich alle verziehen...

Beitrag von Philipp »


... warum baut(e) man dann keine Holzhobel aus einer Art Multiplex- oder sehr dickem Sperrholz? Würde es Sinn machen, einen Holzhobel mit einer dicken Sohle aus hochwertigem Sperrholz zu bauen, das sich weniger verziehen sollte? Oder umgekehrt: den Hobelkörper aus vielfach verleimtem Material und eine Sohle aus Hartholz?
Kann man einem Holzhobel auch eine Metallsohle verpassen?

Fragen über Fragen...

Gruß, Philipp

Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Nochmal Hobel

Beitrag von Volker Hansen »

[In Antwort auf #98352]
ich denke das es bei diesem Thema in erster Linie auf die persönliche Erfahrung
im Umgang mit diese Werkzeug ankommt.
Jedem wird wohl ein Hobel anders in der Hand liegen. Hier hilf eigentlich nur probieren. Bei mir haben sich bereits etliche Hobel angesammelt und doch sind Hobel dabei mit denen ich kein schönes Erbnis erziehle. Sie liegen mir einfach nicht! Ihr mög mich für verückt halten aber ich glaube das jedes Werkzeug seine Ausstrahlung hat. Da kann ich schärfen, polieren und tunen, wenn "es" nicht stimmt. wird es nichts mit dem Hobel und er landet im Schrank und wird nie wieder angefasst.
Habt ihr auch so einen Hobel?

Gruß Volker


Ulrich Bergmann

Re: Nochmal Hobel

Beitrag von Ulrich Bergmann »

[In Antwort auf #98412]
Hallo Christof, harsch wollte ich gar nicht sein, um Vergebung bei allen, die sich da vielleicht auf den Schlips getreten fuhlen. Na klar sind fruher herrliche Mobelstucke gemacht worden, sollte man nun sagen trotz oder wegen der dabei angewandten Holzhobel?
Eigentlich wollte ich auch nur zum Ausdruck bringen, dass persönliche Vorliebe oder Gewöhnung wichtiger sind als messbare technische Vorteile, und wer mit seinem "primitiven", etwas ausgenudelten Holzhobel zufrieden, um nicht zu sagen glucklich ist, so wie ich, wird damit besser hobeln als mit einem glänzenden Metallerzeugnis.
Und wenn ich schon mal dabei bin, lasst mich noch eine Breitseite hinterherschiessen. Die japanischen Hobel sind ja offenbar noch eine Klasse primitiver (vom Eisen abgesehen). Und trotzdem werden damit Meisterstucke produziert - könnte das etwa daran liegen, dass die Verbundenheit des Handwerkers mit seinem Werk durch die Schlichtheit des Werkzeuges gefördert wird, sozusagen eine Beziehung zwischen Holzknecht und seinem Produkt entsteht, die sich durch keine high tech Maschine in ihrer Auswirkung auf die Qualität des Werkstucks ersetzen lässt. Jedenfalls macht japanische Tischlerei, soweit mir aus der Literatur bekannt, auf mich immer eher den Eindruck einer spritistischen Uebung denn als arbeitende Erzeugung von irgendwelchen hölzernen Gebrauchsguetern.
Soweit das Wort zum Wochenende.

Uli

Christof Hartge
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Re: Yep!

Beitrag von Christof Hartge »


Einen Steiner Doppelhobel sehr späten Baujahrs. Den gab es mal als Dreingabe zu einem Profilhobel. Eigentlich hatte ich mich auf den gefreut, weil mein Vater einen alten Steiner Putzhobel besitzt, der zwar ausgeleiert ist, den ich aber immer gerne mochte. Jedenfalls der hier, ich und er, wir sind nicht Freund geworden. Steht im Keller. Ich glaub ich werd ihn auf dem Marktplatz anbieten.

Viele Grüße, Christof.

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Aah, d'accord !

Beitrag von Christof Hartge »


Ulli lass dich virtuell an mein Herz drücken. Auch wwen meine ECE#s und der UIlmia nicht ausgeleiert sind: So isses. Ein schöner Sermon.

Viele Grüße, Christof.

PS: Ich besitze eine Nooitgedaagt Plattbank, die ist bestimmt hundert Jahre alt und kein bißchen ausgeleiert.

Viele Grüße, Christof.

PPS: Plattbänke sind auch nie in Metall ausgeführt worden. Zu kompliziert.

Christof Hartge
Beiträge: 1258
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Re: Wenn sie sich alle verziehen...

Beitrag von Christof Hartge »

[In Antwort auf #98413]
Könnte man sicher, Philipp, aber es ist einfach nicht nötig. Normalerwise ist das Abrichten wirklcih eine seltene und einfache Arbeit.
Außerdem müßte das Sperrholz schon extra dafür gemacht werden nehme ich an, weil schon bestimmte Bedingungen an den Faserverlauf gestellt sind. Außerdem wirkt der Leim auf eventuelle Fräsarbeiten für den Spankasten und das Bett schneidenzerfressend. Könnte auch sein, daß das viel aufwendiger ist als ein massives Stück Holz.

Viele Grüße, Christof.

Friedrich Kollenrott
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Re: Nochmal Hobel

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #98415]
ein schönes Thema!

Ja, ich hab zwei solche ungeliebten Exemplare. Der erste: Mein (eiserner) Footprint #5. Ist gar nicht so schlecht, aber ich find ihn unhandlich, irgendwie zu hoch und kippelig. Wurde aussortiert, vielleicht findet er mal jemanden, der ihn mag. Ich habe damit zwischen dem #4 1/2 und dem # 7 keine Zwischenlänge, ich glaube, man braucht das gar nicht.
Der krassere Fall: Ein Kunz Nummer 75. (gab es baugleich auch bei Stanley). Das it ein wunderliches Ding: Ein ganz einfacher kurzer Simshobel ("Bullnose"), dessen vorderes Sohlenteil zum Einstellen des Maules verschiebbar ist. Soweit, so gut. Aber: Die Verschiebebewegung ist völlig undefiniert (keine gefrästen Führungsleisten wie z. B. beim #90, sondern alles gegossen und nicht weiter bearbeitet). Ergebnis: Vorderes und hinteres Sohlenteil sind nie in einer Ebene. Das ist gar kein Hobel, das ist ein Gerät zum Entfernen alter Farbe. Ich hab das Vorderteil abgesägt, um das Ding gelegentlich als -wie heißen die Simshobel ohne Vorderteil noch mal?- verwenden zu können. Ist aber noch nicht vorgekommen.

Also: Man muss seine Handwerkzeuge mögen. Sonst hat es keinen Zweck.

Friedrich



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