Schrupphobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Re: Link: Schrupphobeleisen schärfen

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Martin,

schau mal hier: http://www.lie-nielsen.com/catalog.php?sku=40_5

Gruss

Rolf



Rafael
Beiträge: 840
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Link: Schrupphobeleisen schärfen

Beitrag von Rafael »


Hallo Martin.

Ich hatte vor Kurzem meinen ersten Schrupphobel am Flohmarkt gekauft und stand auch vor der Herausforderung das Eisen schleifen zu müssen.
Das Eisen hatte zwei ziemlich tiefe Scharten, ein Herrichten von Hand auf den Steinen erschien mir fast unmöglich.
Ich entschied mich dafür, die Arbeit auf einem Schleifbock zu erledigen. Auf einer Weissen Schleifscheibe, mit nur wenigen Sekunden am Stein und großzügigen Kühlpausen wurde das Eisen bearbeitet.
Dazu baute ich mir eine stabile Unterlage, mit der das Eisen den fast richtigen Winkel erhielt.

Wenn man sich die Kurve der Schneide als einen Kreisabschnitt vorstellt, dann liegt der Mittelpunkt des Kreises irgendwo innerhalb des Eisens.
Ich legte also das Eisen auf die Unterlage, hielt mit zwei Fingern der einen Hand in der Höhe des Mittelpunktes und drehte das Eisen um den Mittelpunkt mit der anderen Hand, welche das Eisen ganz am hinteren Ende hielt.
Ich war selbst erstaunt, wie einfach es ging, das Eisen so zu führen, dass man wiederholbar immer den gleichen Radius erwischt hat.

Als die Arbeit am Schleifbock vollbracht war, war die Fase natürlich ziemlich hohl (bei einem Stein mit 500mm Durchmesser wäre es viel besser, doch wer hat schon sowas?) und musste zumindest etwas weiterbearbeitet werden.
Der Gründe für die weitere Bearbeitung gab es zwei.
Zum Einen ist das Eisen nach der Bearbeitung an der Scheibe zwar schon recht scharf, zur richtigen Schärfe wie bei einem Schlichthobel fehlt aber noch einiges.
Zum Anderen ist der Fasenwinkel nur dann richtig, wenn man über die zwei Endpunkte der hohlen Fläche misst. Die eigentliche Schneide hat einen viel zu kleinen Winkel und ist viel zu empfindlich.
Ich enschied mich dazu, das Eisen einzuspannen und die Fase mit einem Arkansas Ölstein zu bearbeiten. Warum auf einmal der Ölstein, wo ich doch sonst die Hobeleisen mit Wassersteienen bearbeite?
Erstens, hat mein Arkansas die Form eines Multiformsteines für Schnitzeisen - ist also leicht und liegt gut in der Hand.
Zweitens, ist der Stein sehr hart und ich riskierte nicht, daß sich das Eisen in den Stein reingräbt.
Den Stein an den zwei Kontaktpunkten der hohlen Fase abstützend konnte ich in Ruhe das Eisen bearbeiten, bis die Fase etwa 1mm breit war. Der Stein ist auch fein genug, dass ich nicht mehr mit einem Wassersten arbeiten musste.
Die ersten Hobelversuche waren auch sehr zufriedenstellend.
Wenn Bedarf besteht, kann ich ein Detailfoto der Fase einstellen.

Rafael



Rafael
Beiträge: 840
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Bild meines Eisens

Beitrag von Rafael »

[In Antwort auf #129713]
Hallo,

es gibt zwar bis heute keine Reaktion auf meinen Vorschlag, doch dachte ich mir dass ich trotzdem mal ein Bild einstelle.
Wie man sieht, hat die Schneide schon zwei kleine Scharten abbekommen, demnächst werde ich mal wieder dran gehen.
Was auch noch gut zu sehen ist, dass es ein laminiertes Eisen ist, der Hersteller ist Ulmia.
Es fällt auf, wie hohl das Eisen auf der Schleifscheibe geschliffen wurde.
Beim Herausschleifen der Scharten und anschliessendem Abziehen werden die blanken Flächen etwas breiter.






Antworten