"Rettet Metabo!"

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Robert,

schön das auch Du mit im Boot bist!

Wegen der Zahlen, möchte ich noch etwas sagen, veröffentlicht wurde: im Geschäftsjahr 2003 hat man 380 Mio € umgesetzt, 5% davon, also 18 Mio € wurden als Gewinn ausgewiesen, übrigends der höchste Gewinn seit Bestehen von Metabo!
Von Ende kann also nicht die Rede sein, laut Pressesprecher will man sich für die Zukunft besser aufstellen. Dazu gäbe es 3 Möglichkeiten, 1. Zusammengehen mit einem Großen der Branche, 2. taktische Zusammenarbeit mit einem anderen Hersteller, 3. Eigenständigkeit von Metabo erhalten.

Hoffen tun wir Alle auf Lösung 3, dazu müssen sie halt die Hausaufgaben machen, und bauen was wir haben wollen, Holzbearbeitungsmaschinen, in guter Qualität, mit pfiffigen Lösungen, die können wenn die Fertigung bei E-B auf Vordermann gebracht ist, auch dort gebaut werden, aber bitte dann in "Tannengrün", E-B blau können die Wasserpumpen bleiben, steht denen sowieso besser:-)

Gruß Dietrich


Bernhard Kühnen

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Bernhard Kühnen »

[In Antwort auf #4716]
Hallo Leute,

ich habe momentan etwas weniger Zeit, deshalbe kann ich nicht alle Beiträge lesen. Also bitte entschuldigt, falls ich etwas wiederhole, was schon geschrieben wurde.
Hintergrund des Verkaufs ist wohl die Befürchtung bei Metabo, dass man als Familienunternehmen nicht mehr konkurrenzfähig ist.

Auch wenn es jetzt viele Leute nicht gerne hören, aber Metabo produziert schon seit geraumer Zeit in China.

Von meiner Seite - auch ich habe den gesamten Metabo Magnum Park - werde übermorgen mein Bedauern in Nürtingen kundtun.

Gruß
Bernhard

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Bernhard,

die Tatsache das Metabo in China eine Niederlassung hat ist nicht neu, steht auf der Webseite, es scheint so zu sein, das wer in China verkaufen will, um ein Werk oder Niederlassung nicht herumkommt, so geht es auch VW, dem Transrapid und Anderen.

Made in PRC, also China, habe ich bis heute nur auf einer Schwingschleifmaschine gesehen.

Gruß Dietrich


Christian Aufreiter
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Christian Aufreiter »


In einem der wenige Beiträge über Metabo, die ich in einem US Forum gelesen habe, erwähnte der Besitzer eines Powergrip Schraubers, dass auf seinem Gerät die Aufschrift "Made in PRC" zu finden war.

Herzliche Grüße

Christian

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Christian,

in Ordnung, wäre dann die Nummer 2 aus Chenzen, oder so ähnlich.

Gruß Dietrich


Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Ulrich Lanz »

[In Antwort auf #4730]
Hallo Kollegen,

zunächst einmal: Diese Aktion halte ich für gut und sinnvoll. Vielleicht trägt sie auch dazu bei, Metabo uns die Service-Zentrale in Nürtingen zu erhalten. Die Magnum-Serie - und das war für uns doch das Wertvollste an Metabo - wird deshalb nicht wieder auferstehen. Ich denke, vor allem weil unser Kundenkreis - Holzwerker die in kleinen Stückzahlen mit hohen Qualitätsansprüchen arbeiten - zu klein ist, um auf Dauer die Produktion dieser Geräte aufrecht zu erhalten. Metabo hat die Magnum-Maschinen etlichen Jährchen gut an Mann und Frau gebracht, aber jetzt dürfte bei der Langlebigkeit dieser Maschinen der Markt abgesättigt sein. Wer von uns, der eine Magnum-Maschine hatte, hat die denn schon eine andere ausgetauscht. Ja, gut, ich selber - aber nur, um eine Maschine mit höherer Leistung zu bekommen, nicht weil sie kaputt gewesen wäre. Oder würdest du, Dietrich, dich von einer deiner Mg's trennen, um eine neue Maschine zu erwerben? Nicht umsonst sind in letzter Zeit einige Hersteller, die für das gehobene Heimwerkersegment produzieren - Maschinen, die für den "Baumarkt-Heimwerker" (ist nicht abwertend gemeint) zu teuer sind und für den professionellen Schreiner meist zu klein - ins Trudeln geraten. Auch von Scheppach hat mein Fachhändler kürzlich Ähnliches angedeutet, und die haben noch einen ganz anderen Markt, weil von denen so ca. jeder zweite Bauer in Österreich eine Kombi in der Scheune stehen hat... Also: Ich fürchte, unser Kundenkreis ist auf Dauer zu klein, um in den Zeiten der Baumarkt-Konkurrenz und zu den jetzigen Preisen solche "Liebhaber-Maschinen" am Leben zu erhalten. Vielleicht landen wir ja irgendwann bei der Edel-Magnum à la Lie-Nielsen-Handhobel - die werden sich dann allerdings nicht mehr viele von uns leisten können. Obwohl: Eigentlich gibt es die ja schon...Hammer...Felder...

Viele Grüße Ulrich Lanz

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #4730]
Die taktische Zusammenarbeit mit anderen Herstellern gibt es doch schon lange. So werden einige Bohrhämmer sowohl von Metabo als auch von DeWalt verkauft. Ebenso sieht es beim Bandschleifer aus, der früher für Holz-Her und auch für AEG produziert wurde. In wie weit Festo, nachdem sie die Elektrowerkzeug-Sparte von Holz-Her übernommen haben, immer noch bei Metabo produzieren läßt entzieht sich meiner Kenntnis. Auch der Antrieb der Lamello-Flachdübelfräsen kommt als Metabo-Winkelschleifer auf die Welt.
So eine Kooperation muß ja nichts schlimmes sein, denn mittlerweile ist es bei den immensen Entwicklungskosten für ein Produkt für ein kleineres Unternehmen kaum noch möglich, selbst in allen Sparten in denen man Geräte verkauft zu entwickeln. Selbst so renomierte Unternehmen wie Hilti kaufen Geräte zu um ihr Sortiment zu vervollständigen. Wenn darunter die Qualität nicht leidet ist das ja auch in Ordnung.
Eines der Hauptprobleme bei Metabo sehe ich darin, das die Produktlinien für Heimwerker und Profis nicht so klar getrennt sind wie z.B. bei Bosch. Mit nur einem grünen oder roten Streifen auf dem Typenschild ist es dem Normalkunden nur schwer zu vermitteln warum diese Maschine jetzt doppelt so viel kostet wie die "gleiche" grüne Maschine von Bosch, obwohl die Maschine eigentlich mit der blauen verglichen werden müßte, die dann auch preislich im selben Rahmen liegt.
Also greift der Kunde zur billigeren Bosch-Maschine, weil für ihn nicht auf Anhieb ersichtlich ist, das es sich bei der Metabo um eine Profimaschine handelt.
Man sollte sich bei Metabo vielleicht nur noch auf das Profigeschäft konzentrieren wie z.B Festo oder Fein und seine Produkte ausschließlich über den Fachhandel verkaufen. Im Heimwerkersegment hat man einfach nicht die finanziellen Möglichkeiten die ein Weltkonzern wie Bosch oder Black&Decker hat.
Auch wenn es hier viele (übrigens auch ich) bedauern, halte ich die Auslagerung der Magnum-Reihe für einen Schritt in die richtige Richtung, denn die Magnum-Geräte waren reine Liebhaber-Objekte für die heute kaum noch ein Markt vorhanden ist. $Es ist nun heute einmal so, das die meisten Heimwerker entweder zu Low-Price-Geräten ala Lutz greifen oder eben gleich zu Hammer oder Felder. Und Schreiner oder Innenausbauer haben mit den Magnum-Geräten auch nichts am Hut, da die meisten Geräte nur bedingt oder überhaupt nicht baustellentauglich sind.
Bleibt also zu hoffen, das Metabo den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist und uns als deutscher Hersteller der auch hier im Lande produziert auch weiterhin erhalten bleibt. Der Belegschaft in Nürtingen wäre es zu wünschen.

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Ulrich,

sicher wird es in den nächsten Monaten keine neue Magnum-Serie geben, könnte mir ja eigentlich egeal sein, ist es aber nicht. Gerade die gute Handhabbarkeit dieser Maschinen machte sie so beliebt. Liegen sie mit ihrer Größe und Masse deutlich über Montagemaschinen (Ausnahme hiervon sind die 1256 mit leichtem Untergestell und die KGS 1670 Kappsäge), sind dementsprechend stabiler und belastbarer als Diese, jedoch weit entfernt von den Graugussmodellen der Profis, die in Hobbywerkstätten ja nur äußerst selten Einzug halten. Unsere Baumärkte sind voll von Hobbybastlern, ohne eine handwerkliche Ahnung oder gar Ausbildung, sie kennen gar kein anderes Angebot als das in ihrem Baumarkt. Diesen Hobbyleuten wird der Spass an der Holzbearbeitung gründlich vermiest, weil man ihnen einfach nichts Anständiges anbietet.

Meiner Meinung nach sollte sich Metabo bald wieder eine solche Serie leisten, es werden immer mehr Leute die von den Billigmaschinen die Nase voll haben. Nicht zuletzt ist so eine Maschinen-Reihe auch Imageträchtig, VW baut auch einen Phaeton, der kaum etwas abwirft.

Gruß Dietrich


Ulrich Lanz
Beiträge: 613
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Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Dietrich,

ich gebe dir prinzipiell völlig recht. Allerdings überzeugt mich die Qualität der jüngeren Metabo-Maschinen - oder zumindest der Tischkreissägen nicht mehr so ganz. Ich habe meine TK 1256 vor kurzem gegen eine fast nicht gebrauchte TKU 1693 eingetauscht. Nach einigen Wochen Nutzung bin ich langsam der Überzeugung, dass Metabo bei dieser Maschine schon den Zenit ihres Qualitätsanspruchs überschritten hatte. Mein Hauptkritikpunkt ist die mangelhafte Qualität des Sägetisches. Dieser steht an den Stoßstellen der werksseitig nicht überfrästen Stranggussprofile um etwa 0,5 mm auf, während die Lippe zum Sägeblatt hin um etwa das gleiche Maß "hängt" - plan ist was anderes. Probleme macht das vor allem beim Sägen schmaler Leisten. Der tatsächlich sehr hilfsbereite und fachkundige Servicemann in Nürtingen konnte daran auch nichts ändern: "Fertigungstoleranzen"...und ich trauere dem Gußtisch meiner alten TK 1256 nach, über den sich jetzt ein anderer Forumsleser freuen darf. Tatsächlich spiele ich mit dem Gedanken, die Maschine doch wieder zu verkaufen und gegen eine Hammer einzutauschen.

Gruß Ulrich

Dietrich
Beiträge: 4730
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Re: "Rettet Metabo!" - Gerne, aber wie.....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Ulrich,

habe mich seinerzeit bewusst für die vielseitigere Maschine entschieden, die 1688, obwohl die 1693 schon erhältlich war, dennoch dürfte die Genauigkeit bei Plattenzuschnitten, bauartbedingt etwas über der, der 1688 liegen. Der Maschinentisch aus Strangpressprofil war immer ein Kritikpunkt von mir, erinnert er doch an kostengünstige Fertigung, ein Überfräsen von Strangpressprofilen ist dennoch unnötig, weil diese Profile sehr geringe Fertigungstoleranzen haben. Problematisch könnten hohe Belastungen für dieses Material sein, denen der Alu-Gusstisch eher gewachsen sein dürfte.
Deshalb die 1693 zu verkaufen, halte ich für übertrieben, denn auch eine Hammer ist nicht der Zenit an Qualität, der dürfte sicher erst bei weit aus höheren Anschaffungskosten erreicht sein.

Um beim Zenit zu bleiben:-) Den hatte die Magnum Baureihe bis 1996, wurden doch zu diesem Zeitpunkt noch alle Magnums angeboten, immerhin 10 an der Zahl!

Gruß Dietrich

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