Ahorn Tischplatte - Schleifproblem

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Ahorn Tischplatte - Schleifproblem

Beitrag von Herbert S. »

[In Antwort auf #41474]
Hallo Martin

Ich habe schon des öfteren mit Hard Maple (kan. Ahorn) gearbeitet. Bei den von dir beschriebenen Dielen handelt es sich ausschließlich um besäumte Seitenware mit liegenden Jahrringen. Holz mit stehenden Jahrringen, also Mitteldielen werden in dieser Form nicht gehandelt.
Ich vermute, dass du diese Dielen als ganzes verarbeitet hast, so dass der Verzug der Seitendielen (Schüsselung) beim Arbeiten des Holzes immer wieder erscheint. Aus diesem Grund wird deine Tischplatte immer wieder "wellig" werden.
Dies ist eine Vermutung von mir und würde dein beschriebenes Problem erklären.

Gruss Herbert



Wolf. Melloh
Beiträge: 165
Registriert: Di 26. Jan 2021, 09:33

Re: Ahorn Tischplatte - Schleifproblem

Beitrag von Wolf. Melloh »


Hallo Martin,
von Hand hobeln ist zwar möglich aber nur, wenn Du die Bretter jeweils in der richtigen Richtung verleimt hast, sonst hobelst Du mal mit und mal gegen die Faser, was bei Ahorn einem Hartholz zu recht üblen Ausrissen führt, selbst wenn Du mit minimaler Spanabnahme arbeitest.
Der erste Tipp ist meines Erachtens nach der Beste - geh zum Tischler und zahle die 20 Euro, dann hast Du ein optimales Ergebnis ohne Frust. Alle anderen Tipps sind machbar und möglich mit der entsprechenden Übung, doch Ahorn ist kein geeignetes Material um dies ohne herbe Enttäuschung zu erlernen.
Probiere es doch an einem Reststück aus, Ahorn hobeln macht ja auch Spass, wenn eine so große (tiefe) Platte auch eine echte Herausforderung bietet...
Mit freundlichen Grüßen
Wolf



Martin Molnar
Beiträge: 51
Registriert: Di 11. Mär 2014, 11:00

Re: Ahorn Tischplatte - Schleifproblem

Beitrag von Martin Molnar »

[In Antwort auf #41474]
Hallo Leute

Besten Dank für die Tipps. Ich habe heute um 17:00 einen Termin beim Schreiner meines Vertrauens, ich denke es ist am einfachsten so. Allerdings würde mich das mit der Raubank schon interessieren, testen an meinem Ahorn möchte ich aber nicht unbedingt. Weiter kommt natürlich der Zeitfaktor (eher wenig Zeit) dazu, ich bin dadurch halt der totale Elektromensch (habe auch schon an einen Elektrohobel gedacht) geworden und habe eher wenig nicht strombetriebene Werkzeuge zuhause.
Mal sehen was der Schreiner heute meint.

Schönes Wochenende

Gruss Martin



Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Ahorn Tischplatte - Schleifproblem *MIT BILD*

Beitrag von Volker Hansen »

[In Antwort auf #41474]
Hallo Martin, ich halte die breide von 18cm der einzelnen Bretter in einer Leimholzplatte für sehr gewagt. Ich hätte mir eine Breite von max. 8- 10 cm zugetraut.
Leimholzplatten dieser Größenordnung verleime ich immer in Breiten von 30-40cm und schieb sie mit einer Spanabnahme von 0,5 mm durch die Abrichte. Diese abgrichteten Breiten lassen sich perfekt zusammenfügen so das nur 2-3 Stoßkanten nachzuarbeiten sind. Da ich Leimholz Grundsätzlich mit Lamello verleime sind die Stöße kaum wahrnehmbar. Wenn dann doch der Hobel gefragt ist dann ist ein Flachwinkelhobel bei Hard Marple genau das richtige um Ausbrüche zu vermeiden. Ich schleife die Platten mit dem Exenterschleifer mit 120er Blatt in Null Komma Nix :-)PLan

Gruß Volker



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
Kontaktdaten:

Re: Ahorn Tischplatte - Schleifproblem

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Martin,

bitte schreib mal, was daraus geworden ist...

--
Dirk


Martin Molnar
Beiträge: 51
Registriert: Di 11. Mär 2014, 11:00

Re: Der Schreiner hats gerichtet!

Beitrag von Martin Molnar »

[In Antwort auf #41474]
Hallo Leute

Dier Idee mit dem Schreiner war 1A. Meiner besitzt eine Schleifmaschine bei der 1/10 mm genau der Abtrag eingestellt werden kann und das bei einer max. Breite von 110 cm (hat also locker gelangt).

Wir haben meine Platte (immerhin jetzt nach dem Schleifen noch 37,3 kg schwer) ca. 6 mal durchgelassen (mit 150er Schleifpapier) gewendet und nochmals 3 mal durchgelassen, fertig! Das Ganze hat mich 20 Fränkli (also ca. 12 Euro) gekostet und mit etwas Smalltalk ca. 20 Minuten gedauert.

Danke Euch für den Tipp, werde ich jederzeit wieder so machen!

Gruss Martin



justus

Re: Ahorn Tischplatte - Schleifproblem

Beitrag von justus »

[In Antwort auf #41546]
guude,

sorry, aber sägt und leimt das tolle hard maple und andere hölzer bitte nicht bis zur unkenntlichkeit tot! es ist schon schlimm genug was in der industiellen holzvearbeitung an gleichbreiten leisten und sünden in der holzzusammensetzung zur optimalen maschinenausnutzung bei minimalster manpower verbrochen wird.
bei trockenem holz muß nur angesäumt und der kernbereich, sowie an fehlern getrennt werden, dann wird nach textur und farbe sortiert verleimt, möglchst so, wie es im baum gewachsen war. rechte und linke seite im wechsel wenn es sein muß, aber auch daß ist meist nicht notwendig.

das ist meine meinung, mir gehen die vollholmöbel, die aussehen als seien sie missbrauchtes parkett, halt total auf den geist. da kann man auch möbel aus rohspanplatten bauen und übertapeziern. ;-))

gut holz und bitte mit dem holz gut umgehen, justus.


Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Umgang mit Holz

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Justus,

hier schließe ich mich Deiner Meinung vollinhaltlich, lückenlos und überhaupt an!

Gruß, Walter


Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

sachliche Umgangston

Beitrag von Volker Hansen »


Hallo Justus, Ich denke das meine Werkstücke nicht den Anschein erwecken sie wären aus wie du es nennst "missbrauchtes Parkett". Gerade die Struktur des Holzes mit seinen natürlichen Fehlern macht es oftmals nötig Bretter und Bohlen auch auf eine Breite von 80- 150mm aufzutrennen - je nach Qualität des Stammes, und wie die Jahresringe verlaufen. Abhängig allerdings auch von der Größe und Verwendung und Konstruktion des Werkstückes. Dabei lege ich schon Wert auf die Optik. Die einzige Begrenzung die ich dabei erfahre ist das Budget, da gilt es schon das machbare aus dem Material herauszuholen.
Nun gut, es scheint das der ehemals nette, freundliche und sachliche Umgangston in diesem Forum sich wandelt.
Für diese Art der Dialoge ist mir meine Zeit zu schade und finde sie im höchsten Maße unerfreulich.
Volker



justus

Re: sachliche Umgangston

Beitrag von justus »


guude Volker,

es tut mir leit, wenn Dich meine meinung, für die ich mich auch entschuldigt habe, so getroffen hat, daß Du mir nun "Unsachlichkeit" unterstellst.
mit dem begriff "missbrauchtes Parkett" hatte ich diverses an industriemöbel gemeint, deshalb ist zur abgrenzung auch ein großer absatz im meinem text.
in der sache sehe ich mich mit den regeln der klassischen und der ästhetischen holzverarbeitung verpflichtet und mit ihnen im einklang.

mit bestem gruß und der bitte, meine meinung als meine meinung zu verstehen, justus.


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