Alte Ulmia Hobelbank - Neue Ulmia Hobelbank???

[Manfred]

Hallo,

ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestossen (Google Suchbegriffe: Ulmia Hobelbank).
Ich hab mich so durch die einzelnen Threads durchgelesen, in denen die beiden Suchbegriffe (Ulmia, Hobelbank) vorkamen. Mit einiger Verwunderung hab ich aus den Mails entnommen, das es wohl "alte Ulmia" (gute Qualität?) Hobelbänke gibt und "neue Ulmia" (evt. schlechter??).

Kann mich da jemand aufklären?. Wieso sind die neuen Ulmias schlechter?
Oder hab ich da was missverstanden?
Und wer hat mir vieleicht einen Typ, wo es die Günstig gibt?

PS:
Die Frage interessiert mich aus dem Grunde, weil ich vorhabe, mir eine Hobelbank anzuschaffen. Und da wäre Ulmia eigentlich erste Wahl gewesen.

Gruß
Manfred

[Christian Aufreiter]

Hallo Manfred,

das Unternehmen ULMIA GmbH & Co. KG musste im Vorjahr Insolvenz anmelden und stellte schließlich die Produktion ein. Zu Beginn des Jahres 2003 hat die ANTON KESSEL GmbH & Co. KG (bekannt durch ANKE-Werkbänke) die Namens- und Markenrechte sowie diverse Patente und Produktionsanlagen der Firma ULMIA erworben und bietet einen Großteil der von ULMIA hergestellten Produkte über die neu gegründete ULMIA GmbH an.

Unter den Holzwerkern hier bestehen Zweifel, ob Anke die bekannte Ulmia Qualität beibehält/beibehalten hat.

Nähere Informationen zur Firmengeschichte findest du auf Wolfgang Jordans Website unter http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/ulmia.phtml

Mit freundlichen Grüßen

Christian

[Michl]

Alte (gebrauchte) Bänke sind billiger, funktionieren genauso und eine Buche bleibt am Leben...

[michael schmeis]

ich habe als aktiver feuerwehrmann in dortmund dort in unserer gut eingerichteten schreinerwerkstatt viele stunden an der ulmia hobelbank kreativ mit kollegen verbracht . nun lebe ich seit 2001 hier in brasilien im ruhestand , habe mir eine gleiche werkstatt wie zu meiner aktiven zeit in do. eingerichtet. was mir fehlt, ist eine gute hobelbank. gibt es hier auch , aber eine rarität !

[Wolf. Melloh]

[In Antwort auf #96274]
Hallo Manfred,
die Ausführung der Bänke wurde stark verändert.
Die Platten bestehen nun aus gestückelter Buche, wie man diese in Baumärkten bei Leimholzplatten findet, was nicht schlechter sein muß, doch bei dem Preis erwarte ich, dass der Hersteller einige Euro an Verschnitt hinnimmt und die Platte aus entsprechend langen Buchestücken verleimt und nicht den Verschnitt optimiert.

Die seitliche Passleiste an der Bankplatte wurde ebenfalls geändert, was mit der Einführung neuer Maschinen bei der Fertigung erklärt wurde.

Die Hinterzange ist einiges länger als vorher, was zu ungunstigen Kräften auf die Schraubverbindung der Hinterzange beim Spannen langer Werkstücke führt.

Die verwendete Hinterzange ist nicht gleichwertig mit der massiven Eisenkonstruktion, die man von alten Ulmiabänken gewohnt ist, hier wurde gespart. Das wird man aber erst nach Jahren merken, wenn man die Bankplatte mehrmals abgehobelt hat, dann liegt der gefräste Kasten der den Beschlag aufnimmt offen. Bei privatem Gebrauch kommt das nicht zum Tragen, doch bei uns in der Ausbildungswerkstatt bedeutet dies, das die neuen Bänke früher ausgetauscht werden müssen, da sich die Platten dann nicht mehr aufarbeiten lassen (wir putzen die Hobelbankplatten alle drei Jahre, damit neue Auszubildende stets eine tadellose Bankfläche vorfinden).

Wenn ich mir heute privat eine Bank kaufen würde, würde ich mich für eine gebrauchte Bank entscheiden, denn die Änderungen ergeben für den Hersteller sicher einiges an Einsparungen, was dieser jedoch nicht im Preis an den Kunden weiter gibt.

Da kann ich mir dann auch eine preiswertere (Anke, Holzkraft und diverse andere) anschauen und einige hundert Euro einsparen und habe nach meiner Erfahrung (wir haben in den letzten drei Jahren 4neue Ulmia Bänke gekauft) die gleiche Qualität. Schade ums schöne Geld. Wir haben uns darauf verlassen die gewohnte Qualität zu erhalten und die Händler sprachen auch noch von Restbeständen, doch geliefert wurden neugefertigte Bänke.

Sicher die Bänke sind noch Qualitätsware - wir haben keine Beanstandungen oder Reklamationen gehabt, doch hatten wir besseres erwartet und diese scheinen uns im Vergleich zu früheren Bänken im Preis überteuert.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung und andere können ja eine andere Meinung haben...
Mit freundlichen Grüßen
Wolf. Melloh

[HELLE]

Hallo Wolf,

... ich hoffe doch sehr, das Manfred sich nach über 5 Jahren entschieden hat ... ;^>

Ich habe auf der Nürnberger Messe 2008 folgende Bilder von der ANKE gemacht und sie auch damals eingestellt - ist das die Bank, von der du uns berichtest?

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/31849

So ganz überzeugen konnte mich das damals nicht - wie wirkt sich nochmal die längere Hinterzange genau aus?

Ich habe noch aus einer älteren Bank Teile, welche ich bei meiner neuen freistehenden Bank verbauen wollte - über die negative Länge einer Hinterzange hatte ich mir aber noch keine Gedanken gemacht.

Grüße aus der tief verschneiten Kurpfalz, Helle

[Wolf. Melloh]

Hallo Helle,
ja die neue Ulmiabank ist verblüffend ähnlich der Ankebank.
Wie wirkt sich nochmal die längere Hinterzange genau aus?
Wenn Auszubildende / Schüler lange Werkstücke (Leisten) zwischen den Bankhaken einspannen, wenden diese oft erheblich mehr Kraft auf (aus Erfahrungsmangel) als notwendig und so werden die Schrauben stark belastet, was dazu führen kann, dass diese sich in ihren Schraubenlöchern lösen... und die Hinterzange etwas wackelt, dann fängt das flicken an, Schraube rausdrehen, Holzstück rein Schraube rein...

Ein weiterer Nachteil ist, dass an der Hinterzange zu schlitzende Werkstücke (Rahmenhölzer) senkrecht zum Schlitzen eingespannt werden (gesägt wird in Längsrichtung der Bank um Unfälle zu vermeiden). Bei kurzer Hinterzange kann man dann bequem stehen und sägen, bei der neuen langen Hinterzange ist dies nur noch sehr langen Menschen mit sehr langen Armen möglich (aber das betrifft nur Rechtshänder).

Die verlängerte Hinterzange ist eine, wie ich persönlich finde, unnötige Änderung für die es keine vernünftige Notwendigkeit gibt (außer dem neuen für den Hersteller preiswerteren Beschlag und dafür gibt es überhaupt keinen Grund, wenn ich was billiges kaufen möchte, kaufe ich diese Bank sowieso nicht). Wenn die Alternative angeboten werden würde, Traditioneller Beschlag oder neue Form und dafür 100Euro günstiger, dann könnte man sich bewust entscheiden, das geht jetzt aber nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Wolf. Melloh

[Dirk D]

Hallo Wolf.
meinst Du nicht, dass eine längere Hinterzange auch Vorteile hat?
Bei meiner alten Ulmia Bank aus den sechziger hängt die Zange zum Ende hin ganz schön runter. Ich kann mir vorstellen, dass eine längere Zange nicht so schnell oder so stark zum Hängen kommt.
Ich habe das Absetzen von Zapfen in der Hinterzange gelernt, dass geht dann bestimmt nicht mehr. Aber ich denke wenn man seine gewohnten abläufe ein wenig umstellt wird man an den neuen Bänken immer noch genügend Möglichkeiten haben.

P.s. Hast Du mal in Großburgwedel Nähe Ikea bei einem Fensterbauer gearbeitet?

Gruß, Dirk

[Christof]

Hallo,

wer Qualität braucht sollte eine Epple Holbelbank erwerben.

Grüße Christof

[Wolf. Melloh]

Hallo Dirk,
haben wir uns hier im Forum nicht auf Klarnamen geeinigt?
Also wäre es doch nett, wenn Du Dich auch zu erkennen gibst.
Ja, ich hebe bei einem Fensterbauer in der Nähe Ikeas knapp 10Jahre (es fehlen wohl 5Tage) lang gearbeitet. Gehe ich richtig in der Annahme, das das Dirk D eigentlich Dirk E... heißen müßte?!
Man kann über die Änderungen anderer Meinung sein. Habe heute die Zangenführung mit dem Foto verglichen, es scheint dieselbe wie bei Ankebänken zu sein- Eisen wird in Aluminium geführt - noch Fragen zur verbesserten Qualität?
Mit freundlichen Grüßen
Wolf. Melloh