Verarbeitung von Schnittholz

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Thomas Jacobi
Beiträge: 327
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Ausrisse

Beitrag von Thomas Jacobi »

[In Antwort auf #96367]
Hallo alle,

Ich schlag mich mit dem gleichen Problem bei Zypresse herum. Habe recht gute Verbesserungen mit meinem uralten kleinen Stanley 110-er Metallhobel erzielen koennen auch wenn ich dazu die Schneide dauernd schaurig scharf halten und somit des oefteren abziehen muss.
Ich koennte mir vorstellen dass dessen groessere Brueder : der 220-, 60 1/2-, 90-er und wie die ausgesprochenen Flachwinkelhobel alle heissen wohl noch besser funktionieren duerften, nur besitze ich die (noch) nicht. Mir der kein grosser Theorethiker ist, kommt es immer etwas seltsam vor dass sowohl flache (umgekehrt liegende)als auch steilstehende Hobeleisen aehnliche Ergebnisse bringen. Aber ueber die Mysterien der Schneidengeometrie zu sinnieren ueberlass ich anderen (qualifizierteren Koepfen), mir reicht das Ergebnis. Zahnhobel hab ich allerdings noch nicht ausprobiert, der meine war so verwurmt dass ihn das Zeitliche gesegnet hat und mir nur das Messer uebrig blieb. Habe ohnehin nie kapiert wozu die Zahnhobel nun wirklich gut sein sollten.
Falls Du damit weiterkommst, lass es mich wissen dann muesste ich meinem braven Peugeotmesser wieder einen Korpus besorgen oder bauen.
freundlichst, Thomas

Bernhard Dirr
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Wandbefestigung deines Werkzeugschrankes

Beitrag von Bernhard Dirr »

[In Antwort auf #96379]
Hallo Berthold,

obwohl ich ja schon einiges von Deinen Stücken gesehen habe, bin ich immer wieder erstaunt, welche Perfektion da zum Tragen kommt. Also, nochmal: die Hobelbefestigung finde ich vorbildlich und einfach wunderschön.

Meinen Plan von gestern, das "mal schnell" nachzubauen, werde ich allerdings verschieben (wie leider viele andere Projekte auch), das ist doch diffizieler, als ich gedacht habe. Obwohl ich zugeben muss - und da geht es mir offensichtlich wie vielen anderen auch - dass ich eigentlich am liebesten Dinge für meine Werkstatt baue.

frohes Schaffen,
Bernhard


Fabian Fritsch

Re: Wandbefestigung deines Werkzeugschrankes

Beitrag von Fabian Fritsch »

[In Antwort auf #96371]
Vielen Dank für die Zeichnung. Ich glaube ich hab`s geschnallt. Steht der Deckel des Schrankes über die daran befestigte Leiste eigentlich mit der oberen Hälfte über? Ist also ein teil herausgesägt?

Ich finde diese "French Cleat" Aufhängung super. Vielleicht versuch ich das auch so. (Nennen die Amerikaner die jetzt eigentlich auch "Freedom Cleat"?)Ich weiß nur nicht, wie ich die Leisten und den Deckel zurechtsägen soll. Ich kann mir eigentlich nur vorstellen dazu eine (flüster) Kreissäge zu benutzen. Hab ich aber leider nicht. Gibts noch eine stromlose Lösung?

Die Sache mit der Rückwand in einem Falz erscheint mir eigenlich auch gar nicht schlecht. Stellt man so einen Falz eigentlich am besten mit nem Hobel her? Und wenn ja, mit was für einem. Heißen die direkt Falzhobel? Ich hatte mir sonst überlegt, die Rückwand mit Holzdübeln und Leim (vielleicht noch zusätzlich mit Schrauben durch den Schrankdeckel) zu befestigen. Nachteil wäre dann wohl, daß die Rückwand eine gewisse Stärke haben müßte und der Schrank unnötig schwerer wird.

Wie toll ich deine "Hobelaufhängung finde muß ich wohl nicht erwähnen. Hab ich eigentlich richtig verstanden, daß Du von Beruf gar nicht Tischler bist? In jedem Fall beeindruckend. Ich freue mich schon auf weitere Bilder Deiner zukünftigen Werke.
MfG
Fabian

Berthold Cremer
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Re: Wandbefestigung deines Werkzeugschrankes

Beitrag von Berthold Cremer »


Hallo Fabian!
Der Deckel steht natürlich nicht über, sondern die Rückwand ist überall um 23 mm nach innen versetzt.
Die große Falz im Deckel habe ich damals mit einer Tischkreissäge gemacht (peinlich), man kann es natürlich auch mit (einer Oberfräse) einem Falzhobel machen.

Die Nut in den Seitenwänden und im Boden kann man dann mit einem Nuthobel hobeln. Es soll Leute geben, die auch hierfür schon einmal eine Maschine verwendet haben ;-)
Wichtig!! Beim Zusammenbau die Rückwand nicht vergessen.
Gruß
Berthold

Berthold Cremer
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Re: Wandbefestigung deines Werkzeugschrankes

Beitrag von Berthold Cremer »


Um das noch einmal klar zu stellen. Ich bein kein Tischler! Das mache nur in meiner Freizeit.
Als Tischler könnte ich mich mit solchen Spielereien nicht aufhalten.
Gruß
Berthold
(Orchestermusiker)

Fabian Fritsch

Re: Wandbefestigung deines Werkzeugschrankes

Beitrag von Fabian Fritsch »


Moin Berthold,
das mit der nach hinten versetzten Rückwand hatte ich schon so verstanden. Ich meinte, daß es so aussieht, daß vom Deckel auf 23mm Breite 10mm von der Stärke auf ganzer Länge (Ich nehme aber an, daß links und recht was stehen bleibt. Weil man die Leisten sonst von der Seite sehen könnte. Außerdem müssen ja die seitenwände dort auch die Verbindung mit dem Deckel eingehen) weggenommen wurde (mir fehlen leider diese Fachausdrücke). Das erscheint mir aber mitlerweile so offentsichtlich, daß die Frage wohl überflüssig war.

Wie hart muß denn das "Hartholz" der Leisten sein? Würde Buche Leimholz wohl reichen? Per Definition ist Buche ja glaub ich noch kein Hartholz.

Hast natürlich recht, wenn man die Nuten dann schon gemacht hat und letztendlich die Rückwand doch nicht einsetzt wärs schon schade. Bliebe nur zu hoffen, daß man auch vergessen hat die anderen Verbindungen zu leimen ;).

Mit dieser Tischlerfrage wollte ich nur meine Bewunderung darüber zum Ausdruck bringen, daß Du Dir da offentsichtlich selbst Fähigkeiten angeeignet hast, die vermutlich so manchen Profi ziemlich leise werden ließen.
MfG
Fabian
(Student)

Berthold Cremer
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Re: Wandbefestigung deines Werkzeugschrankes

Beitrag von Berthold Cremer »


Hallo Fabian!
Die Falz im Deckel ist auf ganzer Länge. Man sieht das von der Seite nicht, weil ja die Seitenwände die Falz verdecken. Die Frage ist also nicht überflüssig. Wenn man so eine Falz in ein Brett schneidet, spricht man glaube ich auch davon es auszuklinken.
Buche ist doch Hartholz - oder!? Ich habe die Leisten aus Buche gemacht, hält prima! Allerdings habe ich kein Leimholz genommen. Ist viel zu teuer! Nimm doch Schnittholz, womit wir wieder beim ursprünglichen Thema sind.

Gruß
Berthold

Fabian Fritsch

Re: Wandbefestigung deines Werkzeugschrankes

Beitrag von Fabian Fritsch »


Moin Bertholt,

die sache ist die, daß ich noch eine Brett Leimholz-Buche auf Lager habe. An das mußte ich dann gleich denken. Mag sein daß es teurer war. aber ich habs ja schon vor einiger Zeit bezahlt. Hehe. (sollte mal ein Regal werden. 2 Konsolen ran, Fertig. Auf sowas hab ich aber mittlerweile kein Bock mehr)

Ich glaub ich weiß nicht wirklich, was der Unterschied zwischen einem Falz und einer Nut ist. Das wäre glaub ich hilfreich zu wissen. Kann man grob sagen, daß eine Nut sowas wie eine "Rinne" oder "Kerbe" naja wenn wir so wollen, wie ein "Graben" ist. Und ein Falz sowas wie eine "Stufe"?

Wenn ichs richtig verstanden habe, dann geht bei dem "French Cleat" und einer Schwalbenschwanzverbindugn der Deckel mit der Seitenwand an der "ausgeklinkten" stelle die Verbindung nur mit einem Teil seiner Stärke ein? In Deiner Zeichnung wären das also nur 6mm Stärke. Sprich, Die Zinken des Deckels könnten max. 6mm Höhe haben. Richtig verstanden?

Wahrscheinlich war das jetzt viel zu wirr. Täte mir leid.
MfG
Fabian


Christian Aufreiter
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Re: Wandbefestigung deines Werkzeugschrankes

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo Fabian,

wie du das mit dem Deckel des Werkzeugschranks meinst, ist mir nicht klar, aber Berthold kennt sich vielleicht aus, der hat die Konstrution im Kopf.

"Ich glaub ich weiß nicht wirklich, was der Unterschied zwischen einem Falz und einer Nut ist. Das wäre glaub ich hilfreich zu wissen. Kann man grob sagen, daß eine Nut sowas wie eine "Rinne" oder "Kerbe" naja wenn wir so wollen, wie ein "Graben" ist. Und ein Falz sowas wie eine "Stufe"?"

Stimmt genau!
Zur Verdeutlichung poste ich ein Bild, das allerdings einen Fräser für die OF zeigt, was aber nichts an den konstruktiven Merkmalen von Nut und Falz ändert.

Links die Nut ("Rinne"), rechts der Falz ("Stufe"):



Herzliche Grüße

Christian

Fabian Fritsch

Re: Wandbefestigung deines Werkzeugschrankes

Beitrag von Fabian Fritsch »


Hallo Christian,
ich bin mir nicht ganz sicher, ob das überhaupt zu verstehen ist, was ich da geschrieben habe. Aber vielleicht ja doch.

Schönes gefühl, mal wieder mehr zu wissen als vorher. Danke Cristian. Und wenn man einen Falz herstellt, klinkt man das brett also aus.

Gibt es im Internet vielleicht irgendeine Art Wörterbuch für Schreinerbegriffe?
MFG
Fabian

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