Hartholz in kleinen Mengen. Wo kaufen?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Schmid

Hartholz in kleinen Mengen. Wo kaufen?

Beitrag von Schmid »


Hallo,

ich möchte mir aus schwerem, harten und möglichst edlem Holz einen Stab fräsen in den Maßen 26mm x 1280mm. Daher suche ich entweder ein Kantholz, welches ich in 26x26x1280mm Stücke sägen könnte und anschließend rund fräsen.

Das Holz soll hart, schwer, biege- und bruchfest sein. Nun habe ich verschiedene meiner Meinung nach geeignet Hölzer im Internet gefunden, wie z.B. Afzelia, Cuchi, Rosenholz, Ebenholz, Eisenholz, Schlangenholz usw.

1. Frage: Welches Holz haltet ihr für geeignet?
2. Frage: Wo kann ich das Holz in kleinen Mengen als Kantholz oder gar Rundstab kaufen?

Danke für Eure Hilfe.
Grüße
Schmid



Frank
Beiträge: 200
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hartholz in kleinen Mengen. Wo kaufen?

Beitrag von Frank »


Hallo,

ein guter Bekannter und vielseits beachteter Drechselmeister erzählt mir häufig von der einzigartigen Härte und Formstabilität trockenen Ebenholzes.
Dagegen soll Eiche sich fast wie Weichholz verhalten...
Aber die Preise dieser nur bei wenigen, außerordentlich gut sortierten Händlern anzutreffenden Holzart sind natürlich adäquat hoch.

Als Bezugsquelle für diese Art von exotischen Hölzern gibt er einen wohl sehr bekannten Holzhändler in Hamburg an, dessen Namen ich mir allerdings nicht gemerkt habe. Soviel ich weiß, können dort auch kleinere Mengen eingekauft werden. Falls das Googeln nicht weiterhelfen sollte, kann ich ihn nach der Adresse der Holzhandlung fragen.

Für eine fachkundige Beratung wäre noch der Einsatzort des edlen Holzes wichtig (Innen, Außen, Temperaturschwankungen etc.).

Gruß
Frank


philippe

Re: Hartholz in kleinen Mengen. Wo kaufen?

Beitrag von philippe »


Beim erwähnten Holzhändler handelt es sich um die Firma Theodor Nagel, Hamburg. Dort bekommst du jede Tropenholzart in kleinen Mengen.
Gruss Philippe


Schmid

Re: Hartholz in kleinen Mengen. Wo kaufen?

Beitrag von Schmid »


Danke für die Hinweise.

@Frank: Das Holz will zum Rundstab mit ca. 25mm Durchmesser und einer Länge von 1280mm fräsen und als Trainingsstock für Aikido verwenden. Das heißt,

1. Das Holz muss auf jeden Fall bruchfest und möglichst Druckfest sein, damit es wenig Macken gibt wenn die Trainingsstöcke aufeinander treffen.

2. Das Holz sollte zäh/elastisch sein und NICHT splittern.

Ebenholz könnte zu teuer werden.
Inzwischen neige ich zu red oder black Palmira (cocos), Olive oder Rosenholz und ähnliches.

Welche (dekorative) Holzart ist zu empfehlen? Und gibt es die Hölzer auch in solchen Längen 1,28 Meter?


Gero Meyhoefer
Beiträge: 983
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Warum nicht der Tradition folgen?

Beitrag von Gero Meyhoefer »


Hallo Schmid,

nur eine kurze Frage dazu, Wikipedia schreibt:

"Ein Jō [dʑoː] (jap. 杖) ist ein runder, aus hartem Holz (in der Regel rote oder weiße Eiche) gefertigter Stock, der in einigen japanischen Kampfkünsten wie dem Jōdō und dem Aikidō benutzt wird.
Der Jō ist kürzer als der Bō und länger als der Hanbō. Die Länge eines Jō ist im Jōdō mit 127,6 cm definiert (4 shaku, 2 sun, 1 bu), bei einem Durchmesser von 8 bu (24,2 mm)."

Ich nehme also an dass es dieser Stab ist den du herstellen willst, was spricht also gegen Eiche? Ganz vermeiden können wirst Du Macken und Dellen bei keiner Holzart, denke ich und Eiche ist recht ansehnlich, gut zu bearbeiten, bezahlbar und problemlos zu beschaffen.

Ich will Dich von nichts abhalten, ist nur ein Vorschlag.

Beste Grüße

Gero



Schmid

Re: Warum nicht der Tradition folgen?

Beitrag von Schmid »


@gero: das stimmt schon mit der Eiche. Aus Eiche gibt es die Jo's fertig zu kaufen.

Da ich aber ein Faible für besondere Hölzer habe, träumt es mir eher von einem bezahlbaren kleinen Stück Rosenholz, Eisenholz, Olive, Pernambuc, Ebenholz oder sowas.

Jetzt habe ich gerade bei der Fa. Nagel und bei der Fa. Cropp (beide in Hamburg) nachgefragt. Die meisten Hölzer sind entweder zu kurz, zu lang oder insgesamt zu groß.

Vielleicht hat ja irgendeine Drechslerei oder ein Schreiner noch so was in der Ecke stehen?

Grüße
Schmid



Frank
Beiträge: 200
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hartholz in kleinen Mengen. Wo kaufen?

Beitrag von Frank »

[In Antwort auf #27895]
Genau, jetzt wo ich den Namen lese...
Das ist der Holzhändler !
An Schmid's Stelle würde ich dort einfach anrufen und mich beraten lassen.

Danke Philippe.


justus

Re: Hartholz in kleinen Mengen. Wo kaufen?

Beitrag von justus »

[In Antwort auf #27878]
guude Schmid,

ich weiß nicht, wo Du zuhause bist, aber im R-M-gebiet in frankfurt ist dieses DIE adresse für sonderhölzer, auch in kleinen mengen:
Karl Löw KG
Schmalkaldener Str. 6
65929 Frankfurt
Tel.: (069) 311049

das sind DIE spezialisten für sonderhölzer im R-M gebiet.

viele tischlerreibetribe haben auch noch irgendwelche brocken von spezialitäten rumliegen, häufig helfen die auch freundlich weiter.

gut holz, justus.



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Warum nicht der Tradition folgen?

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

ist das überhaupt erlaubt? Ein Stab aus Tropenholz könnte nochmal um die Hälfte schwerer sein als ein vergleichbarer Eichenstab.

Viele Grüße,
Gerhard


Carsten Rödiger
Beiträge: 139
Registriert: Fr 26. Okt 2018, 16:39

Re: Hartholz in kleinen Mengen. Wo kaufen?

Beitrag von Carsten Rödiger »

[In Antwort auf #27901]
Hallo,
nimm kein Eben- oder Rosenholz.
Erstens wird der Jo zu schwer und Du damit zu langsam (ich habe selbst den schwarzen Gurt in Aikido und Iaido).
Zweitens wird Ebenholz viel zu spröde wenn es austrocknet und das wird dann echt gefährlich.
Drittens kannst Du den Jo dann nicht bei einem Lehrgang neben der Matte liegen lassen, der wird doch zu schnell verdunsten.....
Nimm keine Roteiche (akagashi), auch nicht für einen Bokken, die splittert viel zu leicht.
Weißeiche (hirogashi) ist gut, aber nimm nicht die "billigen" aus Taiwan, sondern schon die japanischen.
Mein erstes Bokken aus akagashi hat etwa ein Jahr gehalten und ich mußte immer wieder die Splitter ausschleifen. Mein zweites Bokken aus hirogashi hat damals 80.- DM gekostet und nach 9 Jahren hat es nur ein paar Dellen.
Mein erster Jo war auch aus akagashi, den habe ich aber schon lange nicht mehr (er war für mich auch zu dünn), ich habe mir einen selbst gebaut, und zwar aus Kambala (zumindest meine ich, daß es Kambala ist, etwas dunkler als Teak, auch mit Harzeischlüssen, vom feinen Schleifstaud bekommt man nach einer Stunde rote juckende Haut, schwer). Dieses Holz hat phantastische "crush-resistance".
Mein jetziges Bokken habe ich mir auch selbst gebaut (ich bin 1,96m groß, ein Standard-bokken wirkt bei mir wie ein wakizashi) und zwar aus Eukalyptus, das ich in Dänemark am Strand gefunden habe (wahrscheinlich "Blue Gum"). Wenn Du was unzerstörbares haben willst, dann nimm "Ironbark" (auch ein Eukalyptus), aber das ist wahnsinnig schwer und sehr aggressiv gegenüber scharfen Werkzeugen (und auch anderen Jo's und Bokken...). Von dem Kambala (oder so) habe ich noch was, allerdings liegt das weit weit weg, bei minem kleinen Bruder in der Scheune, wo auch mein Boot liegt... :-(
Cheerio,
Carsten


Antworten