Stechbeitel von Eichen

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Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Stechbeitel von Eichen

Beitrag von Christian Meseberg »


Hallo,

Ich bin dabei, aus abgelagertem Kiefernholz einen Caport zu bauen. Ich musste 38 Zapfenlöcher 35x65x200 ausstemmen. Mein 25 mm Stechbeitel hat
dabei nach dem 30zigstem Loch am Heft Schaden genommen, der Metallring war gerissen. Ich habe mir einen neuen 30 mm breiten Stechbeitel von der Fa. Eichen zugelegt. Leider gab es keinen mit 35 mm. Bereits nach dem ersten fertigem Loch waren mehrere 1-2 mm breite Splitter aus der Schneide ausgebrochen. Ein Garantiefall? Ich hoffe, der Baumarkt ist kulant. Kann unsachgemäße Handhabung Ursache sein? Das Kiefernholz ist teilweise schon ziemlich hart.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

--
Beste Grüße

Christian



Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Stechbeitel von Eichen

Beitrag von Georg »


Eichen mag früher einmal eine gute Firma gewesen sein (Wolfgang weiß vielleicht mehr dazu), aber seit etlichen Jahren kann man unter diesem Firmennamen nur noch gelinde gesagt Schrott in den Baumärkten finden. Selbst am Anfang meiner Holzwerker Karriere, als ich größtenteils noch mit Baumarktqualität bei Werkzeugen zufrieden war, machten diese Stechbeitel keinen guten Eindruck auf mich, so daß ich die Finger davon ließ.
Zu deinem Fall: Selbst wenn der Baumarkt kulant ist, wirst du mit einem neuen Stechbeitel der gleichen Firma wahrscheinlich nach kurzer Zeit das selbe Problem haben. Die Dinger sind einfach so schlecht.



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Re: Stechbeitel von Eichen *MIT BILD*

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Christian,

Splitter sollten nicht ausbrechen, das sollten auch die Jungs vom Baumarkt
so sehen.

Aber fuer 35mm breite Zapfenloecher braucht man ein 35mm breites Stemmeisen.
Guck doch mal bei den Eisen von Kirschen, die leisten bestimmt und gibt es auf
jeden Fall beim Hausherrn.

Um die Arbeit etwas zu erleichtern bohre ich immer mit einem etwas kleineren
Forstnerbohrer vor. Der Rest ist dann relativ schnell weggestemmt.

--
Dirk



Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Suche etliches und biete Holz

Beitrag von Till »

[In Antwort auf #26292]
Eine Frage: wie benutzt Du das Stecheisen? Schlägst du mit dem Feustel drauf (Ring kaputt), schneidest du oder stemmst du wie mit einem Meissel?

Bei Missbrauch, also stumpfen Eisen, hebelnd und nicht schneidend genutzt, wird das beste den Geist aufgeben.



helmut hess
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Re: Stechbeitel von Eichen *MIT BILD*

Beitrag von helmut hess »

[In Antwort auf #26292]
Hi Christian,
ich benutze stemeisen von svante djärv aus schweden. das ist eine kleine traditionelle schmiede, die werkzeuge fuer den blockhausbau u.a. herstellt.
habe diese eisen seit laengerem im einsatz und ich kann da nur gutes berichten.
der preis ist natuerlich nicht der vom baumarkt...

svante liefert auch direkt nach deutschland. die modelle findest du unter dem angehaengten link, die seite gibt es auch auf englisch.

auf dem bild siehst du mein lieblingseisen, 50mm... das schafft.

gruss
helmut



stefan hopf
Beiträge: 30
Registriert: Mi 22. Aug 2012, 20:14

Re: Stechbeitel von Eichen

Beitrag von stefan hopf »


Hallo Helmut,

die Produkte von svante djärv gibt es auch in Deutschland (Leider nicht bei Dieter in Berlin) siehe Link
http://www.belgischer-brocken.net/catalog/index.php?cPath=5&osCsid=f0d10356ea963ffb95c023609926ac0f
Durch das Drechseln bin ich aber auf die Firma CHWO http://www.carl-heidtmann.de/content/ gestoßen. Ich finde diese zum Beispiel besser als die Eisen von Kirschen.

Gruß Stefan



helmut hess
Beiträge: 339
Registriert: So 10. Mai 2015, 09:48
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Re: Stechbeitel von Eichen

Beitrag von helmut hess »


Hi Stefan,

bei den prisen kaufe ich lieber bei svante direkt, aber es ist auch leichter wenn man schwedisch spricht und ein konto in schweden hat...

gruss
helmut


Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Suche etliches und biete Holz

Beitrag von Christian Meseberg »

[In Antwort auf #26295]
Also das Hirnholz kriege ich mit der Hand nicht geschnitten. Ich stemme es mit einem Buchenklöpfel weg. Seitlich und den Boden ausräumen benutze ich es schneidend.


Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Stechbeitel von Eichen

Beitrag von Christian Meseberg »


Hallo zusammen,

Danke an Alle, die geantwortet haben.

Die Bilder, insbesondere das von Dirk, haben mich schon beeindruckt. Die Hirnholzseiten der Zapfenlöcher sehen bei mir nicht so sauber aus. Auch habe ich (leider erst)jetzt, nachdem ich mit allen Löchern fertig bin, gemerkt, wie wichtig das genaue Anreißen ist. Die Löcher sind winkelig und passgenau, so dass die Hirnholzseite der Zapfen genau trägt. Nur habe ich nicht darauf geachtet, die Löcher genau mittig auszustemmen. Dass bereitet jetzt beim Zusammensetzen arge Schwierigkeiten. Habe den Carport aufd dem Kopf stehend vorgerichtet und musste da einige Löcher seitlich etwas nacharbeiten.

Ich werde mir jetzt wohl mal einige guten Eisen zu Weihnachten wünschen. Habe der Familie mal das Ergebnis vom Baumarktkauf gezeigt. Meine alten Eisen sind gar nicht so schlecht. Nur brauche ich eben mal breitere, für solche Arbeiten. Ich werde die bei Dieter von Kirschen bestellen.

Mal sehen, ob ich das Eisen tauschen kann. Ich werde versuchen, ein Streichmaß dafür zu kriegen. Damit lässt sich es wohl leichter und genauer Anreißen, als mit Schiebelehre.

Beste Grüße

Christian



Marc S.

Re: Stechbeitel von Eichen

Beitrag von Marc S. »


>Die Löcher sind winkelig und passgenau, so dass die Hirnholzseite der Zapfen genau trägt.

Vlt versteh ich dich jetzt auch falsch, aber fuer mich klingt das so als ob das obere Ende des Zapfens auf den Grund des Zapfenlochs stoesst.
Korrekt ist es den Zapfen ca. 5mm kuerzer zu machen um genau das zu vermeiden. Denn die Last soll verstaendlicherweise ueber die groessere Flaeche abgeleitet werden und das ist in diesem Fall die Zapfenbrust.

>Nur habe ich nicht darauf geachtet, die Löcher genau mittig auszustemmen.

Eigentlich geht man in der Zimmerei und beim Arbeiten mit Bauholz von einer Bezugsseite aus, von der aus man alle Maße antraegt bzw den Winkel anschlaegt. Das macht man, um zumindest auf der "schoenen/sichtbaren" Seite auch bei Differenzen in den Holzmaßen (bei Bauholz eigentlich normal) eine ebene Flaeche zu haben. Deshalb nennt man diese Bezugsseite auch Bundseite. (Bund von buendig)

>Damit lässt sich es wohl leichter und genauer Anreißen, als mit Schiebelehre.

Carport? Schiebelehre?
Versteht mich nicht falsch, ich bin auch ein Freund des genauen und sauberen Arbeitens, aber eine Schieblehre hat bei so einem Projekt sicher nichts verloren.
Beim Zapfen/-loch anreissen laesst sich (unter Beachtung der Bundseite) mit einem Zimmererwinkel mit Anreissloechern hinreichend genau arbeiten. Dieser Winkel hat in dem kurzen Schenkel Loecher im Abstand von 0,5cm um den Bleistift parallel zur Bezugsseite zu fuehren auf der man mit dem langen Schenkel entlangfaehrt. Erfahrene Handwerker machen das bei Sachen die "nicht soo genau" sein muessen mit dem Zollstock und einem Finger als Fuehrung/Anschlag.

Um bei dem Beispiel mit den Zapfenloechern zu bleiben also::
1/3-1/3-1/3 Teilung, also bei nem 12er Pfosten oder Raehm:: Von der Bundseite mit dem Zimmererwinkel 4cm anreissen, dann 3,5 Zapfenstaerke (Zimmererwinkel 7,5 ;). Rest is dann 4 - max. 4,5.
Bauholz hat je nach Dauer der Lagerung eh nur 11,5 - 11,8.
Auch ganz gut zu wissen: Ein Zimmererwinkel ist genau 3,5cm breit.

mfg Marc



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