Bandsäge: Frage zur Bandlage

[Rolf Richard]

Habe am Donnerstag eine gebrauchte Bandsäge erworben - eine Kity 613 mit 1,1 kW Drehstrom-Motor. Bisher keine Ahnung von der Maschinengattung! Aber das kann man ändern, daran wird gearbeitet! :-)

Da gibts aber eine Frage: Wo immer man im Internet schaut und auch in einem Buch, das mir vorliegt ist beschrieben, dass das Band mittig auf den Rädern liegen soll. In der Bedienungsanleitung der Kity steht allerdings das genaue Gegenteil - die Zähne müssen auf der einen Seite überstehen a) um den Rollenbelag nicht zu verschleissen und b) um die Schränkung nicht zu vermindern. Ist auch genau so bebildert!

Zuerst habe ich das Band überstehen lassen. Der Schnitt verlief grandios! Ausserdem ist mir das Band abgesprungen. Jetzt ist alles auf mittige Bandlage umjustiert und nun gehts wesentlich besser!

Ehrlich gesagt ist mir auch ein Rätsel, wie das schmalste - ein 6mm-Band - mit überstehenden Zähnen laufen und nicht von der Rolle fallen soll! Da sind ja mal gerade 3,5 mm durchgehendes Metall!

Gruss

Rolf

[Dietrich]

Hallo Rolf,

ein guter Freund hatte eine kleine Kity Bandsäge, die hatte keinen balligen Rollenbelag!

Nicht etwa das der abgenutzt war, sondern der war so auch in der Anleitung beschrieben.
Man musste die Bandsäge noch genauer einstellen als es bei Maschinen mit balligem Belag nötig ist. Ein Bandwechsel musste immer gut überlegt bzw. geplant werden.....

Er hat sicher von der kleinen Kity nach etwa 2 Jahren wieder getrennt, wegen der Rüstzeiten.

Wenn sie richtig eingestellt war sägte sie aber ganz gut. Werde ihn nächste Woche mal fragen wie er das mit dem Überstand damals immer gemacht hat!

Gruß Dietrich

[Heinz Roesch]

Hallo Rolf!

Dietrich hat die wichtigste Info schon gegeben:
Die Kity hat wohl keinen balligen Belag. Prüfe
das doch nochmal, wenn es stimmt sollte das Band
wirklich mit den Zähnen frei laufen. Das ist aber
insgesamt ein großer Murks, denn ohne balligen
Belag kann ich mir nicht vorstellen, wie man einen
vernünftigen und stabilen Bandlauf überhaupt ein-
stellen soll. Das Problem mit den schmalen Bändern
sticht natürlich auch sofort ins Auge.

Vielleicht lässt sich eine ballige Oberfläche durch
schleifen mit vernünftigem Aufwand herstellen?

Viele Grüße

Heinz

[Rolf Richard]

Hallo Heinz hallo Dietrich,

tatsächlich scheinen es flache Beläge zu sein. Mit einem breiten Band nicht so das Problem, aber eben mit dem schmalen!

Das Anschleifen wäre eine Alternative, ob es allerdings exakt wird? Muss es ballig sein uder recht auch eine dachartige Anschrägung? Eine zweite Alternative wäre der Austausch der Räder.

Gruss

Rolf

[Heinz Roesch]

Rolf,

soweit ich weiss muss die Oberfläche einer Kurve mit
großem Radius folgen. Man kann das auch nachvollziehen,
da sich nur so der gewünschte selbststabilisierende Band-
lauf einstellt.

Ich habe irgenwo schon mal eine Anleitung zum Schleifen
gesehen, ich weiss jetzt nur nicht ob im www oder in einem
Fachbuch, ich versuche das noch herauszufinden.

Was auf jeden Fall eine tolle Lösung ist: Du kannst die
Räder an Hema geben, die vulkanisieren einen Spitzenbelag
darauf und schleifen ihn ein. Nachteil: kostet Geld, wieviel
könnte man allerdings vorher erfragen.

Viele Grüße

Heinz

[Rolf Richard]

Hallo Heinz!

Habe nachgemessen, die Beläge sind ballig!

Mir liegen drei Sägebänder vor, alle haben ca. 0,6 mm Bandstärke. Die Schränkung scheint mir auf 0,8 mm eingestellt zu sein. Somit weichen die Zähne um ca. 0,1 mm nach rechts/links aus.

Die mit Fühlerlehren bestimmte Balligkeit liegt bei ca 0,2 mm, d.h. die Ränder des Belags liegen ca. 0,2 mm niedriger als die Mitte. Abnutzung kann es nicht sein, da beide Ränder gleichmässig betroffen sind.

Rechnerisch scheint das auszureichen und dem von Dir beschriebenen grossen Radius zu genügen. Aber ist es genug?

Danke für den Tip mit Hema. Ich werde die Fa. kontaktieren.

Gruss

Rolf

[Heinz Roesch]

Rolf,

0,2mm hören sich wenig an, das könnte aber
durchaus OK sein. Bei meiner Hema kann man
die Balligkeit der Beläge mit bloßem Auge
eigentlich auch nicht ausmachen.

Da wir es kürzlich schon mal hatten und ich damals
vergessen hatte darauf hinzuweisen: Die Sägebänder
sind enorm wichtig! Wenn sie in Schärfe und Schränkung
nachlassen oder bereits ab Werk nichts taugen, dann
läuft Deine Sägelinie Achterbahn auch wenn die Maschine
perfekt in Ordnung ist!

Viele Grüße

Heinz

[Dirk Boehmer]

[In Antwort auf #25721]
Hallo Dietrich,

solche Rollen sind immer ballig, egal ob Bandsaege, Bandschleifer, oder
aehnliches. Bei den einen mehr, bei den anderen weniger. Sonst liesse sich
das Ganze gar nicht einstellen, zumal ja von der Seite gegen das Saegeblatt
auch noch Druck ausgeuebt wird und das Blatt irgendwann abspringen wuerde.
Vielleicht war die Rolle nur ganz wenig ballig.

--
Dirk

[Rolf Richard]

Hallo!

Zumindestens mit dem 10er und dem 20er Band liegen die zahnspitzen auch nach Spannen nicht richtig auf, also geh ich mal von ausrecihender Balligkeit aus. Mit der 6er Band hab ich noch nicht experimentiert.

Die Sägebänder sind scheinbar in Ordnung. Jedenfalls kann man gut geradeaus sägen und eine Kurve hab ich auch schon befriedigend hinbekommen! :-)

Wichtig ist mit auch, dass der Schnitt winklig ist. Also scheint die Bandspannung zu stimmen!

Jetzt gehts erst mal an den Umbau der Klappenverschlüsse! Da kommen anstelle der 13er Sechskantköpfe Drehgriffe dran!

Gruss

Rolf

[Rolf Richard]

[In Antwort auf #25720]
Die gebrauchte Säge ist zwar in sehr gutem Zustand, trotzdem können/müssen ein paar Dinge geändert werden:

- Höheneinstellbare Füsse: soll sie zwar laut Bedienungsanleitung haben, aber die sind wohl verschütt gegangen. Jetzt hat sie neue!

- Türverschluss: original mit 13er Schlüssel zu öffnen/schliessen. jetzt sind Drehgriffe dran

- Bandführung: seitliche Rollen plangeschliffen

- Bandführung-Gehäuse: mit minimaler Modifikation war 1 cm mehr Schnitthöhe möglich. Jetzt hat sie echte 8 Zoll.

Gruss

Rolf