Dünne Leisten hobeln

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Thomas Schuermann
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Ein schönes Stück

Beitrag von Thomas Schuermann »


Hallo Alexander!

Ein schönes Stück. Wenn Du doch ein paar Fotos zum Bau hast?
Schöne Grüße

Thomas


Marc Waldbillig
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Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Wahrlich...

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #117406]
Ein schönes Stück, aber sag mal, wie hast du den gebaut? Er scheint nicht laminiert zu sein, dann muss er gestemmt sein. Wie bist du vorgegangen? Ein klein wenig Aufklärung zur Herstellung tut not. Das Eisen, hm, recycelt?

Gruß ;-)

Marc


Alexander Tausch
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Zum Hobel ...

Beitrag von Alexander Tausch »


Hallo Thomas + Marc,

zunächst einmal: ich habe mit der Formulierung "so gut wie nicht dokumentiert" wohl eher noch übertrieben: das letzte Foto vor der Fertigstellung zeigt das Auftrennen des Kingwood-Blockes:


Insofern würde ich Euch mit den Details zum Bau am liebsten noch eine Weile vertrösten. Da der erwähnte große Coffin Smoother in der gleichen Art und Weise wie der kleine entstehen soll, werde ich dieses Mal besser dokumentieren und dann die Bilder hier im Forum zeigen. Soviel schon vorweg: der Korpus ist laminiert, nicht gestemmt.

Das Eisen: nun ja ... es ist eines der neuen O1 Eisen von Veritas mit der geläppten Spiegelseite (eigentlich für einen Flachwinkelhobel). Das Eisen habe ich so zugeschnitten, dass ich ein Eisen für den kleinen Coffin und eines für meinen noch kleineren Kunz Hobel herausbekomen habe.


Das Eisen ist ca. 3,2mm dick - auf diese Art und Weise kam der Kunz nicht nur zu einem super Eisen, sondern auch zu einem schön engen Maul. Auf diesem Foto habe ich die einzelnen Teile des Eisens noch einmal zusammengelegt:


Jetzt werden sich sicher Einige fragen: wie zum &/§?& hat er das gehärtete Eisen zugeschnitten ohne es zu ruinieren? Ich habe es im Wasserbad liegend (!) mit einer dieser superdünnen Trennschleifscheiben zugeschnitten - fest eingespannt natürlich. Was mir in diesem Zusammenhang wichtig ist: so etwas ist nur mir entsprechender elektrischer Sicherheitsausrüstung (geeignetes Gerät, Trenntransformator etc.) denkbar, ohne ist es viel zu gefährlich.

Obwohl alles wie gewünscht geklappt hat, kann ich dieses Vorgehen eher nicht empfehlen und werde es auch in Zukunft nicht wieder machen. Die Gründe:

a) ist es eine Riesenschweinerei
b) kann ich Winkelschleifer nicht leiden (und habe selbst auch keinen)
c) ist es eigentlich zu aufwändig

Gruß aus Hamburg,
Alex



Thomas Schuermann
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Re: Zum Hobel ...

Beitrag von Thomas Schuermann »


Hallo Alexander!

Ich hatte schon ein ?!!&&%"%"$grrmpf auf der Zunge, aber das hast Du dem geneigten Leser ja schon abgenommen. Hobel scheinen gerade wieder ein Thema zu sein.

Was bliebe einem denn als Alternative für das Eisen, wenn man nicht wie Du ein Eisen zerlegen möchte. Abgesehen davon, dass ich mir diese Arbeit nicht zutrauen würde. Es sieht aber so aus, als hättest Du danach noch eine ganze Weile geschliffen. Oder sehe ich das falsch?

Das sieht auf dem Foto so gefährlich präzise und einfach aus.

Respekt. Das der Korpus laminiert ist, ist ja zumindest ein kleiner Trost für einen Anfänger wie mich.

Vielen Dank für die aufschlußreichen Fotos.

Thomas


Alexander Tausch
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Re: Zum Hobel ...

Beitrag von Alexander Tausch »


Thomas,

ja Du hast recht, das Zurechtschleifen war mindestens genauso übel wie das zuschneiden. Ich habe den Zuschnitt vor fast einem Jahr vor allem für den kleinen Kunz gemacht, der Coffin Smoother war da noch ein recht vager Plan in meinem Kopf.

Ich würde heute, wenn ich noch so einen kleinen Einhandhobel bauen würde, ein im Handel erhältliches Eisen nehmen. Zum Beispiel das vom Veritas Block Plane mit 41mm Breite. Oder vom Ulmia Falzhobel mit 33mm Breite - in der Länge einkürzen sollte auch ohne diesen Aufwand möglich sein, ohne dem Eisen Schaden zuzufügen.

Für den Kunz würde ich versuchen:

a) ein Simshobeleisen passender Breite einzukürzen oder

b) eines anfertigen zu lassen.

Die Anfertigung nach Vorgabe ist evtl. in beiden Fällen sogar der einfachste Weg zum Ziel. Gerd Fritsche macht so etwas, Hock meines Wissens auch. Gibt sicher noch einige andere. Der Knackpunkt ist eben, dass der Zuschnitt vor dem Härten erfolgen sollte, dann wird alles so viel einfacher :-))

Gruß - Alex



Thomas Schuermann
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Re: Zum Hobel ...

Beitrag von Thomas Schuermann »


Hallo Alex,

vielen Dank für Deine Erklärungen und die Zeit, die Du Dir dafür genommen hast.

Einen schönen Sonntag

Thomas


Pedder
Beiträge: 5680
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Re: Huch ...

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #117406]
Hallo Alexander,

das ist ja ein Prachtstück, das Du Dir da gebaut hast. Wirklich wunderschön! Vor allem hast Du es erstklassig verstanden, die Leimstellen zu verstecken. Sie sind auf dem Bild wirklich kaum zu sehen.

Bestimmt kennst Du den Blog von Philip Edwards http://philsville.blogspot.com ?
Deinen Hobel finde ich sogar noch schöner!

Gruß
Pedder



Alexander Tausch
Beiträge: 257
Registriert: Di 23. Feb 2016, 17:41

Danke ...

Beitrag von Alexander Tausch »


für die netten Worte Pedder (und natürlich auch Friedrich, Marc und Thomas). Den Blog von Philly kenne ich, ja. Philip hat seit kurzem auch eine separate Homepage auf der er seine Hobel zum Verkauf anbietet.

Gruß aus Hamburg,
Alexander



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