Unschlüssig bei Werkstattausstattung

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

OT: Dirks Gedanken zur letzten Zeit

Beitrag von Christoph Nowag »


Hallo Dirk,

Du hast meine Gedanken der letzten Zeit in Worte gefaßt: Egal ob im Handwerkerforum oder hier: Wenn über Maschinen, Austattung, Raumgrößen usw. diskutiert wird, geht es zum Teil beim Einsatz von Raum, Geld, Zeit so zur Sache, dass mir manchmal ganz schwindlig wird vor lauter Felder, Altendorf und 500 kg-Maschinen.

Und statistisch habe ich es nicht geprüft, aber ich habe den Eindruck, dass Beiträge (auch von mir selbst) wie:
'Welche Maschinen, Werkzeuge etc. soll ich kaufen?'
Beiträge wie
'Wie mache ich das am besten oder so habe ich das Problem gelöst oder ich stelle Euch mein neuestes Werk vor.'
überwiegen.

Und weil wir gerade bei Eindrücken sind (ganz OT): Von einigen aktiven Forumsteilnehmern liest man in letzter Zeit nicht mehr viel: Berthold, Beat, Eckhard Pohlmann ... Sehr schade - und hoffentlich nur vorübergehend.

Viele Grüße
Christoph


Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Unschlüssig bei Werkstattausstattung

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Heinz,

> Für mich wäre das der Zeitpunkt, wo ich mich von der Einhell/aldi-Phase
> verabschiede...

Klar, durch das Mitlesen im Forum lernt man ja auch, was mit Qualitaetsmaschinen
moeglich und welcher Aerger damit vermeidbar ist. Nun fange ich aber
normalerweise mit irgendwelchen billigen Maschinen an, sei es aus Unwissenheit,
sei es aus Geldmangel. Und die kann ich dann nicht von heute auf morgen
gegen bessere Maschinen austauschen. Das ist doch eher ein Vorgang, der sich
oft ueber Jahre hinzieht. Und daher glaube ich, dass hier im Forum sehr viele
Leute mitlesen, die mit diesen einfachen Maschinen bestueckt sind. Und es gibt
sicherlich jede Menge Moeglichkeiten, diese Geraete fuer die Zwischenzeit etwas
zu tunen. Fragen dazu kommen aber sehr selten, daher meine Vermutung.

> Und wenn jemand die 40 m² Raum zur Verfügung hat ist die Maschinenfrage in der
> Tat nicht leicht zu lösen. Jeder hat so seine Vorstellungen von optimaler
> Maschinenausstattung und warum soll das hier nicht gesagt werden. Der Frager
> wird seine Schlüsse daraus ziehen können und nach einem Blick in's
> Portemonnaie und mit Blick auf das, was er machen will, Entscheidungen
> treffen können.

Mein Beitrag hat sich ja auch gar nicht dagegen gestellt. Mir kam halt
gerade so der Gedanke. Nochmal: Ich will hier keinen irgendetwas vorschreiben
oder gar verbieten, denn ich bin froh, dass hier so gute Beitraege
erscheinen.

--
Dirk



Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: OT: Dirks Gedanken zur letzten Zeit

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Dirk, hallo Christoph,

ich habe nicht unbedingt den Eindruck, dass die einschlägigen Diskussionen hier im Forum zum Wettrüsten auffordern, sondern eher, dass der allgemeine Tenor der Empfehlungen gegenüber Neueinsteigern ist, auf Qualität zu achten. Qualität muss aber weder teuer noch groß sein, auch das wurde immer wieder gesagt: Erst heute morgen wurde in unserem Kleinanzeigenblättchen eine ältere Ulmia-Tischkreissäge für 370 € angeboten, um nur mal ein Beispiel zu nennen - klein, kostengünstig, fast unkaputtbar und von großer Präzision - was will ich mehr? Da lass ich doch jedes Aldi- oder Baumarkt-Angebot stehen, auch wenn ich nur über ein kleines Budget verfüge...

Und es gibt in meinen Augen auch noch einen Unterschied zwischen billig und billig: Eine Oberfräse Bosch grün bietet sicher immer noch eine Qualität, mit der man arbeiten kann, eine Norma-Oberfräse wie kürzlich angeboten für 35 € ist dagegen in meinen Augen nur Schrott, unter Umständen auch wirklich gefährlich für den Nutzer und so sichtlich "billig", dass sich wirklich nur der zum Kauf verleiten lässt, der keine großen Ambitionen hat. Empfehlen - und hier geht es bei den einschlägigen Fragen ja meist um Kaufempfehlungen - kann man solche Maschinen guten Gewissens meist nicht, weder unter dem Aspekt der Werkzeugqualität noch im Hinblick auf die Gesundheit des künftigen Besitzers.

Natürlich muss man auch den Einsatzzweck berücksichtigen - ich oute mich da gerne: Ich bin selber Besitzer eines Einhell-Billig-Bohrhammers, nur für den Hausbau gekauft, weil danach eh nicht mehr wirklich benötigt. Aber das Ding will und will nicht kaputt gehen... Aber wenn es um die Frage einer Werkstatt-"Einrichtung" geht, was ja doch ein längerfristige Nutzungsziel impliziert, kann ich diesen Bohrhammer wie andere Billiggeräte dann doch beim besten Willen nicht empfehlen. Mal ganz abgesehen vom Aspekt der sozialen Verantwortung - Stichwort Billiglohnländer - und vom Servicegedanken: Wo finde ich im Falle einer Panne einen kompetenten Partner für Reparaturen - bei Aldi & Co. sicher nicht. Aber die Diskussion hatten wir hier schon öfters und die will ich nicht wieder aufwärmen.

Viele Grüße

Uli



Alexander Schorn
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Re: Danke für AnreGungen und Meinungen. :-)

Beitrag von Alexander Schorn »

[In Antwort auf #23290]
ich weiß. Aber ich schätze, dass mit so einem Ding rund 90% aller anfallenden Arbeiten erschlagen werden können - das ist voll OK. Für den Rest kann ich mich dann in einer Schreinerei einmieten.


Alexander Schorn
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Re: Unschlüssig bei Werkstattausstattung

Beitrag von Alexander Schorn »

[In Antwort auf #23310]
>Eine Kantenschleifmaschine: Die steht aber wohl recht unten auf der Wunschliste, oder?

Wenn ich recht drüber nachdenke: Nö, brauche ich auch! ;-)


Alexander Schorn
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Re: Unschlüssig bei Werkstattausstattung

Beitrag von Alexander Schorn »

[In Antwort auf #23296]
Hallo Heinz.

Danke für den Tipp, ich brauche die Maschinen aber erst in einem Jahr. Jetzt muss erst noch gebaut (und trotzdem auf Maschinen gespart) werden. ;-)


Alexander Schorn
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Re: Unschlüssig bei Werkstattausstattung

Beitrag von Alexander Schorn »

[In Antwort auf #23313]
> vor den Kellerzugang gehört eine entsprechend große Fläche, auf die per Autokran
> die entsprechenden Maschinen problemlos eingehoben werden können.

Uff, so war ist gar nicht erst vorgesehen - eine Nummer zu groß. ;-)
Der Zugang zum Keller ist alleine im haus, die Kellertüre ist 1m breit (wird reichen), die Maschinen werden nicht so schwer sein können.
Alles muss mit "normaler Manneskraft" nach unten zu befördern sein.


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Unschlüssig bei Werkstattausstattung

Beitrag von Dietrich »


Hallo Maschinenfreunde,

die Graugussfraktion in Ehren, ich mag die Teilnehmer und Freunde dieser Maschinen, immer wieder mahnen sie Qualität an und zeigen schöne Maschinen und wundervolle Projekte.
Sie sind die Wurst in der Forumssuppe, das meine ich überaus positiv!!!

Aber wenn ich von einem breiten betonierten Zugang für einen Autokran lese, von einem höheren Keller um auch größte Bandsägen zu stellen, von 60m2 und mehr Werkstattfläche, von Altendorf und Co, dann frage ich mich ob das zu deutschen Verhältnissen passt. In den Ballungsgebieten und den angrenzenden Dörfern werden 500€ für einen einzigen m2 Bauland gezahlt, ein Keller für Omnibusse oder Bandsägen vom Schlage einer 1000mm Kölle wird das Doppelte von einem normalen Keller kosten, ein Autokran kostet per Stunde deutlich über 1000€........
In Kanada oder den Emiraten mag so etwas noch Hobby sein, bei uns sicher nicht.

Natürlich ist es toll wenn sich jemand aus dem Forum so einen Werkstatt-Traum erfüllen kann und ich freue mich für ihn, aber man sollte das nicht zum "Werkstatt-Standard im Forum erheben.
Es könnte durchaus sein das sich Neueinsteiger wegen der abgehobenen Ansprüche schnell abwenden.
Und gerade das sollten wir vermeiden, denn auch der Neueinsteiger gehört wie das Salz in die "Forumssuppe"

viele gutgemeinte Grüße
Dietrich



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Unschlüssig bei Werkstattausstattung

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Alexander,

40 m² sind schon ein Wort für eine Kellerwerkstatt und als Schreinermeister wirst Du Wert auf vernünftige Maschinen legen. Der Kellerzugang im Haus ist nicht unbedingt ein Hindernis für schwere Maschinen.

Beispiel: Meine Bäuerle 3-fach-Kombi mit knapp einer Tonne Kampfgewicht ist ohne Probleme und besondere Kenntnisse so weit zu demontieren, daß alle Teile bequem mit 2 Mann getragen werden können. Die Tischplatte ist da das schwerste Stück und so ein Teil ist eigentlich handlich zu tragen, weil guter Packan dran ist.

Mein Bäuerle Tischabrichter mit 40 cm Breite und ca. 1,90 m langem Tisch hat auch seine 200 kg. 4 Schrauben lösen und Du kannst die Abrichttische separat alleine tragen und die Hobelwelle wäre auch noch mit 4 weiteren Schrauben zu demontieren. Dann kannst Du alles alleine tragen.

Was ich sagen will: Laß Dich nicht vom Gesamtgewicht einer Maschine schrecken. Viele Maschinen sind sehr gut zerleg- und wieder montierbar. Dazu braucht es kein Maschinenbaustudium. Wenn ich dann höre, daß z.B. Abrichthobel der leichten Klasse nie an den Tischen angehoben werden sollen ... ja dann frohes Tragen auf der Kellertreppe, auch wenn es nur knapp 100 kg sind!

@ Dietrich:
Du meinst wohl 100 und nicht 1.000 € pro Stunde für den Autokran!?

Gruß

Heinz



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Unschlüssig bei Werkstattausstattung

Beitrag von Dietrich »


Hallo Heinz,

nein ich meine nicht 100 sondern 1000!

Manchmal wird ein 500to-Kran notwendig um einen 10 to Brocken irgendwo rauszuheben, der 500to-Kran kostet bspw. 4000€/Std. Im Wohngebiet ist oft ein schlechter Zugang vorhanden, da wird u.U. für eine Tonne Last ein 100to Kran notwendig, wegen der Ausladung.
Beispiel: ein 1000to Kran hebt waagerecht bei voller Ausladung (130m) nur ca. 7-9 to......

Die ADH 1626 darf nicht an den Tischen getragen werden, sie besitzt aber ausziehbare Tragegriffe, an der ich die knapp 60kg Maschine (ohne Untergestell), alleine die Treppe hinab getragen habe.
Mit dem stählernen Anbau zur Aufnahme des Abrichtvorschubs und dem Untergestell erreicht die Maschine allerdings ein Gewicht das auch zu 2. kaum mehr zu bewältigen ist.
Zugegeben, etwas überdimensioniert, aber es macht die Maschine unglaublich standsicher:-)

Kann man den 600kg ADH´s an den Tischen tragen?

Gruß Dietrich



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