Ersten Erfahrungen mit Ziehklinge… (Einige Bilder)

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Jürgen zur Horst

Re: Ersten Erfahrungen mit Ziehklinge… (Einige Bil

Beitrag von Jürgen zur Horst »

[In Antwort auf #115289]
Hallo Pedder,

die Löcher müsstest Du ausstanzen können. Dazu brauchst Du auus eine Welle aus gehärtetem Stahl in dem Durchmesser des gewünschten Lochs. Als Unterlage eine dicke Bleiplatte. Die Welle muss auf der Seite mit der das Loch ausgestanzt werden soll schön scharfkantig geschliffen sein. Das Sägeblatt legst Du auf die Bleiplatte, dann setzt Du die Welle auf und schlägst mit einem einzigen schlanken Schlag das Loch in das Sägeblatt.

Eventuell kannst Du die Welle auch so anschleifen wie die Stanzwerkzeuge in einem Papierlocher. Dazu die Stirmseite der Welle senkrecht gegen einen langsam laufenden Schleifstein halten. Die rundung des Steins erzeugt eine leichte Wölbung in der Welle.

Wichtig ist dass das Sägeblatt glatt aufliegt und dass man sicht lange auf dem Stanzwerkzeug herumdrischt. Du kannst das Stanzwerkzeug aus einem Bohrerschaft schleifen.

Tschüß Jürgen


Andreas N.
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Re: Blaue Klinge

Beitrag von Andreas N. »

[In Antwort auf #115290]
Hallo Pedder.
Natürlich kanst du fragen und die Metallbohrer kann man natürlich auch nachschärfen (wieso nicht??). Die Rollgewalsten sind übrigens nicht nur billiger und geringfügig ungenauer, sondern auch etwas elastischer. Beim Bohren nicht das Kühlen vergessen. Bei der Anbringung der Verzahnung würde ich (bei den kleinen Abständen) mal versuchen die Rattermarken einer großen (400er), maschinengehauenen, Feile als Ansatzpunkte zu verwenden. Ich will mir nicht meine Ziehklingen zerfeilen und kann es dashalb nicht ausprobieren aber bei weicheren Blechen bekomt man so meist unfreiwillig eine sägenartige Kante. Ich werde das gleich mal mit nem Blechstreifen versuchen, berichte dann.
Gruß
Andreas



Andreas N.
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Re: Blaue Klinge

Beitrag von Andreas N. »


Es Funktioniert!
-ABER bei einer Längeren Säge wird es schwierig.
Ich habe als Probe ein Stück 0.6mm dickes Stück Packband in den Schraubstock gespannt, so daß es über die gesammte berite der Backen um 1cm hoch stand, damit es federn könne. Habe dann nach einer Hieb 1 Flachfeile von 400mm länge gesuch aber nur eine Halbrunde gefunden die nach der Spitze Schmäler wurde. Mit dieser Feile habe ich sodann (nach einigen Versuchen) mit fast keinem Abwärtsdruck, kräftigem Vorwärtsschub, aber lockerem Griff, damit die Feile seitwärts ausglieten kann, einen Strich getan, die Feile angehoben und um 1/3 der Breite dieser, nach Links versetzt den nächsten Strich gemacht ( das ist bei Feilen die für Rechtshänder hergestellt wurden immer diese Richtung, auch wenn ein Linkshänder diese benutzt). Dies ergibt ca. 12cm mir Rattermarken. Bei den Versuchen das öfters, seitwärts versetzt zu wiederholen, gab es Probleme, die mit einer über die Gesammtlänge paralele Feile nicht endstanden währen. Nach einigen Versuchen mit einer Vierkantfeile die zwar paralele Kanten über die gesammte Länge besitzt aber nur 2cm im Quadrat hat, binn ich zu der Halbrundfeile zurückgekehrt. Die besten Rattermarken gab es bei dem vergütetem Bandatahl, wenn dieser ca. 8mm aus den Schraubstockbacken hervortrat und mit dem hinteren 2/3 der Halbrundfeile überstrichen wurde, wobei der hintere (fast)paralele Bereich auch einen viel höheren Vorwärtsschub brauchte und es gelegentlich zum "steckenbleiben" kam. Nach weiteren Versuchen stellte sich heraus das die Marken am einfachsten mit diener Dreikantfeile mit ca. 6mm breiten Flächen zu Zähnen erweiterbar sind. Die Zahnteilung mit der benutzten, 400mm(Nutzlänge) Feile, Hieb 1, von Pferd, war 1,5mm über zehn Zähne gemittelt, da die einzelnen Spitzen schlecht zu vermessen waren. Ich habe mit einigen Versuchen dann auf der Länge von fast 30cm eine Verzahnung angebracht, den Bandstahl abgeschnitten und Löcher an den Enden gebohrt. Dieses Sägeblatt (das durch die verschiedenen Versuche leider zuwenig beachtete Wellen in der Höhe aufwies) sägte in einen Stahlsägebogen eingespannt sehr schnell und mit recht glattem Schnitt. Da aber einige leichte Wellen in dem Pakband durch die ursprüngliche Verwendung vorhanden waren und vorallem der Stahl auch mit feineren Schlüsselfeilen eine gewaltige Grahtbildung aufweist, werde ich das Sägeblatt nicht weiter verwenden.
Ich hoffe die Versuche haben etwas weitergeholfen.
Andreas N.



gerd fritsche

Re: Ersten Erfahrungen mit Ziehklinge… (Einige Bil

Beitrag von gerd fritsche »

[In Antwort auf #115261]
Hallo Pedder,

das brechen ders Griffes kann man auch vermeiden indem man eine Bohrung durch den Griff macht und einen Dübel ca. 10 mm D einleimt( Leim nur an einem Ende). Das sichtbare Loch an der Unterseite wird dann mit einem kontrastierendem Stopfen verschlossen und sieht dann rictig gut aus.
Gruss Gerd.


Pedder
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Rattermarke

Beitrag von Pedder »


Hallo Andreas,

Klasse Idee mit der Feile als Taktgeber für die Zähne. Eine Frage habe ich da noch, kann man den Abstand anders verändern als mit einer anders behauenen Feile?. Oder zählst Du die Rattermarken aus? (Wenn ja mit was für einer Lupe?)

Hier noch meine Fragen an den Metaller:

Womit schneidest Du den Bandstahl ab? Blechschere? Eisensäge, wenn ja, welches Blatt?

Die Gratbildung würde ich mit meinem alten Schleifstein beseitigen, siehe Oben.

Ich denke, ich werde mit aus meinen Resten (die ersetzten Blätte sind ja nicht völlig hinüber) verschiedenen kurze Vorlagen-Stücke feilen, die dann ganz exakt sind, und die dann einfach neben die Säge spannen.

Gruß Pedder



Pedder
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Löcher ins Sägeblatt

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #115300]
Hallo Jürgen und Jockel

Ich mach mal ein Foto von den Bohrern, ich befürchte ich habe schon die ganz teuren gekauft :o(
Womit kühlt Ihr denn so beim Metallbohren und vor allem mit welchee Hand? (linke= Werkstück, rechte " Maschine .....) Aber wenn man kühlen muss, ist dass DIE Fehlerquelle Nr. 1.

Hat jemand eine Quelle für Bohrerschärf lehren? Was muss man da anlegen?

@ Jürgen

Klasse Vorschlag und funktioniert bestimmt! Aber: das führt mich ganz sicher auf den Abhang, vor dem Marc mich die ganze Zeit warnen will: Demnächt beschäftige ich mich also nicht mehr nur mit der "Anfertigung von Werkzeug zum Holzwerken", sondern mit der "Anfertigung von Werkzeugen für die Anfertigung von Holzwerkzeugen". ;o)

Gruß Pedder



Pedder
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Re: Ersten Erfahrungen mit Ziehklinge… (Einige Bil

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #115311]
Hallo Franz und Gerd,

Der Bruch kam von einer typischen übereilten Handlung: Ich hatte zwei Schnitte gesägt, die sich treffen sollten. Nun war bei dem einen Schnitt die maximale Schnitttiefe der Säge erreicht, ohne dass der andere Schnitt schon getroffen war. Nun dachte ich, ich könne das Holz in Verlängerung des Schnittes einfach mit dem Beitel spalten und der Spalt würde den kreuzenden Schnitt noch vorm Griff treffen. Knack, Irrtum.

Ansonsten machen mir das Holz und auch die Form keine Sorgen. Das ist 2,5 starkes superhartes Bubinga, das sollte halten.

Gerd, so einen Griff habe ich zuhause liegen, eine Spears & Jackson, unbreakable, sagt der Knopft, der oben in den Dübel gehauen ist. Neulich habe ich eine beim Dingsbums gesehen (wie übrigens auch einen Deiner tollen Hobel), da fehlte dieser Knopf und der Verkäufer sprach einen kleinen Riss im Griff an :oD.

Da es sich hierbei um eine Säge aus der absoluten Massenproduktion handelt, schätze ich, dass kein ausreichender Augenmerk auf die Holzauswahl gelegt wurde und dies durch den Dübel kompensiert werden musste. Außerdem ist der Griff vergleichsweise dünn, 2,2mm.

Bisher habe ich Holz für die beiden Griffe verwendet, die als Drechselrohlinge angeboten werden, also ganz schön was aushalten müssen.

Das normale Herunterfallen hält dieser Griffform bei diesen Hölzern zweifelsfrei aus, sonst würden die großen des Geschäftes (LN, Adria, Wenzloff & Sons) ihre Griffe mit Dübeln versehen, ist ja kein Riesenaufwand.

Aber, wenn wirklich mal ein Griff bricht, ist das sicherdie sinnvollste Reparaturmaßnahmen.

Gestern ist neues Holz gekommen aber das wird ein neuer Thread. (Wie bekomme ich die Poren von Padauk zu?)

Schöne Woche!
Gruß Pedder



Andreas N.
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Re: Rattermarke

Beitrag von Andreas N. »

[In Antwort auf #115324]
Hallo Pedder,

- Eine Frage habe ich da noch, kann man den Abstand anders verändern als mit einer anders behauenen Feile?.

Wird nicht so einfach, da ein verändern des Winkels der Feile zum Werkstück zwar den Abstand verändert, aber dies, um gleichmäßig zu werden, eine starrere Führung braucht als ich sie von Hand aufbringen könnte. Dazu kommt, wenn der Winkel zu flach wird, werden die Marken gleich wieder eingeebnet.

- Oder zählst Du die Rattermarken aus? (Wenn ja mit was für einer Lupe?)
Das verstehe ich nicht, auszählen?? Meinst du jede Zweite auffeilen?
Die Marken sind zu sehen und beim ansetzen der Dreikantfeile auch zu fühlen (immerhin 1,5mm weit)

- Womit schneidest Du den Bandstahl ab? Blechschere? Eisensäge, wenn ja, welches Blatt?
Mit der Blechschere.

- Die Gratbildung würde ich mit meinem alten Schleifstein beseitigen, siehe Oben.
Wird sich nicht wirklich lohnen war eben ein Versuch.

- Ich denke, ich werde mit aus meinen Resten (die ersetzten Blätte sind ja nicht völlig hinüber) verschiedenen kurze Vorlagen-Stücke feilen, die dann ganz exakt sind, und die dann einfach neben die Säge spannen.
Meinst du überlappend als Vorlage daneben spannen? Das ist auch nicht wenig aufwändig.
Wenn Du die Feilen-Rattermarken-Methode verwenden möchtest: Mach aber immer erst Versuche mit der Feile, dazu kann man auch Holz nehmen auf dem die Feile ohne Druck vorwärts geschoben wird um die Weite des seitwärts ausgleitens zu erfahren.Im Holz sieht man dann auch den abstand der Marken.

Andreas N.



Andreas N.
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Re: Löcher ins Sägeblatt

Beitrag von Andreas N. »

[In Antwort auf #115325]
Das Werkstück wird normalerweise eingespannt, bei kleinen Werkstücken wird dann der Maschinenschraubstok festgehalten der durch das Eigengewicht schon recht gut steht und durch den längeren Griff einen besseren halt gibt. Beim Bohren von solchen Blechstücken wie einem Sägeblatt, würde ich das Blatt auf eine Hartfaserplatte spannen und dann bohren oder das Blatt über einer Nut im Bohrtisch mit Schraubzwingen festspannen. Gekühlt wird mit Fett, das mit einem Pinsel gelegentlich aufgetragen wird (und dabei schmilzt) oder mit einer Ölemulsion in Spritzflaschen (wenn keine Kühleinrichtung direkt an der Maschine ist). Das Fett hat den Vorteil, dass nicht der gesammte Arbeitsplatz überschwemmt wird, aber an den wiedererkalteten Fettklümpchen bleiben auch Spähne hängen die man schnell in den Fingern hat.

Andreas N.



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