Konterprofilfräser

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Frank Rinne
Beiträge: 238
Registriert: So 15. Dez 2013, 20:09
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Konterprofilfräser

Beitrag von Frank Rinne »


Hallo,

ich habe mir für meine Elektra Beckum Tischfräse TF100 einen Konterprofilfräser mit zwei Messern der Fa. Wagner ausgestattet, kriege aber keine vernünftige Fräsung hin. Ich habe schon ein Kiste Brennholz erzeugt, die folgende Probleme ergeben sich:

- Nut wird viel größer als die Dicke des Nutfräsers
- die Feder wird viel kleiner
- der Querrahmen schliest nicht auf dem vertikalen Rahmen.

Ich habe heute mittag mal das Fräswerkzeug mit den Messern in der Firma auf einen Messtisch vermessen, es ergbibt sich ein Höhenunterschied z.B. von dem Nuter von ca. 0,1 mm. Bei den Messern ist der Teil der die Feder macht ca. 0.1 mm größer als der Teil der für die Nut zuständig ist. Ich dachte mir das dies ok ist damit die Verbindung stramm zusammen geht.

Um die Ursache rauszukriegen habe ich mir die folgenden Fragen gestellt:
1. Hat die Hobelwelle einen Schlag???
2. Ist das Werkzeug nicht ok??
3. Bin ich unfähig???????

Kann mir jemand aus dem Forum einen Tipp geben wie ich das Problem in den Griff kriege??

Viele Grüße aus Rheinhessen

Frank


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Konterprofilfräser

Beitrag von Dietrich »


Hallo Frank,

warst lange nicht mehr hier, oder?

Grundsätzlich würde ich die Nut genauso breit machen wie die Feder, das ist zusammen mit Leim eng genug.
Ich frage mich wie eine Scheibennuter breiter schneiden kann als er selbst ist, bzw. dessen Schneiden?
Die senkrechten Leisten werden genutet, und an der außenliegenden Innenseite im Linkslauf mit dem Konterprofiler gefräst. Letzteres wird auch an den Querhölzern gemacht.
Um das Konterprofil zu erzeugen wird der Fräser im Rechtslauf mit entsprechender Abstandshülse und dem drüberliegendem Scheibennuter gleichen Durchmessers eingespannt. Das Kopfholz liegt nun auf dem Schiebetisch der Fräse und kann bei exakter Höhen und Breiteneinstellung gefräst werden, Splitterholzbeilage nicht vergessen!

Gruß Dietrich


MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Konterprofilfräser

Beitrag von MaxS »


Hallo Frank,

Das, was du da beschreibst, sieht für mich nach einem Fehler bei der Hardware, also Fräser und Fräse aus.

Um zu überprüfen, ob die Frässpindel einen Schlag hat, spanne einen Nuter ein, von dem du weißt, dass er sauber läuft und fräse ein Probestück. Wenn die Nutbreite gar nicht oder vernächlässigbar (ich würde 1/10 mm als Grenze ansetzen) von der Fräserbreite abweicht, dann ist die Spindel nicht verbogen. Du solltest auch mal genau hinhören, wenn die Maschine ausläuft, vielleicht sind die Lager auch eingelaufen und damit auszutauschen.

Als andere denkbare Ursache könnten rein theoretisch auch die Fräswerkzeuge einen Schlag oder eine Unwucht haben. Wenn deine Maschine mit den Fräsern ungewöhnlich laut und unruhig läuft, dann wäre das auch möglich.

Ich denke, dass du mit Konterprofilieren an der Leistungsgrenze deiner Maschine angelangt bist. Deshalb ist da viel Umsicht beim Arbeiten angesagt.

Grüße,

Max


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Konterprofilfräser

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #23210]
Hallo,

neben den schon genannten möglichen Fehlern, fällt mir noch folgende Möglichkeit ein:

Das zu bearbeitende Werkstück liegt nicht richtig auf dem Maschinentisch auf, vibriert oder flattert und bekommt daher mehr Spiel und Ungenauigkeiten (Benutzt du einen Vorschub oder eine Druckfeder?

Gruß

Heiko


Frank Rinne
Beiträge: 238
Registriert: So 15. Dez 2013, 20:09
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Re: Konterprofilfräser

Beitrag von Frank Rinne »


Hallo,

vielen Dank für die Kommentare und Tipps. Habe heute abend noch mal ein bisschen Brennholz gemacht.

@Dietrich: Ich habe leider keinen 600€ teuren Konterprofilfräser, sondern nur einen mit 2 austauschbaren Messern (aber keinen Universalkopf).

Das Ergebnis ist nach meinen Einstellarbeiten schon besser geworden, habe meine Fräsung mit Handvorschub gemacht(ein Vorschub geht auf die kleine Fräse wahrscheinlich gar nicht drauf. Vielleicht wird es noch besser wenn ich den Niederhalter benutze.

Ich habe noch einen Leitz Nutzfäser in 5 mm, der kommt morgen abend mal drauf für weitere Probeläufe.

Ein Problem habe ich noch mit dem Fräsanschlag. Der Fräser nimmt sehr viel in der Breite der Leiste ab, sodaß am die Leiste an dem linken Anschlag nicht mehr anliegt (da sie eine Ecke schmaler geworden ist). Ist das Fräsen eine iterative Angelegenheit (wenn die Leisten schmaler bzw. beim stirnseiten Hobeln kürzer werden) oder gibt es einen Trick.

Viele Grüße aus Rheinhessen

Frank



Frank Rinne
Beiträge: 238
Registriert: So 15. Dez 2013, 20:09
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Re: Konterprofilfräser

Beitrag von Frank Rinne »


Hallo,

gestern nochmal den Fräsanschlag richtig eingestellt, die Stirnseiten von links nach rechts gefräst und nun hat alles super geklappt.

Viele Grüße aus Rheinhessen

Frank

P.S. Überlege ob es sich lohnt einen sehr kleinen 3 Rollenvorschub auf die TF 100 zu monitieren, gibt es hier im Forum Erfahrung zu diesem Thema??


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Konterprofilfräser

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Frank,

Du solltest du unbedingt einen Niederhalter benutzen, dann wird das Ergebnis auf jeden Fall schon mal besser. Es hängt auch viel von der Qualität des Fräsers ab und wie genau er geschärft wurde, wenn das schon mal gemacht wurde.

Zum Anschlag:
Ich kenne den Anschlag deiner Fräse nicht, aber bei guten Anschlägen kann zumindest eine Anschlagseite verstellt werden. Dadurch werden solche Fräsungen erst möglich. Sollte das nicht gehen, muss eine Leiste angebracht werden, die das fehlende Material ausgleicht. Ansonsten kann das nimals eine gerade Kante werden.

Es hat mir den Anschein, dass du in Punkto Tischfräsen noch ein Neuling bist. Eventuel wäre es für dich Sinnvoll, dir mal etwas Hilfestellung zu besorgen. Vielleicht ist ja jemand in diesem Forum aus deiner Nähe und kann dir mal eine Einweisung geben. Wenn nicht wäre ein Kurs vielleicht eine gute Sache. Zumindest die Unterlagen der Holz BG solltest du dir mal ansehen. Die schicken dir das auch gerne zu.

Tischfräsen können viel teures Brennholz erzeugen und was noch schlimmer ist sehr schwere Verletzungen. Da sollte man wissen, was man tut.

Gruß

Heiko


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