Tränen in meinen Augen + Frage

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Rolf Schmid
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Registriert: Di 22. Dez 2020, 12:08

Tränen in meinen Augen + Frage

Beitrag von Rolf Schmid »


Vor ein paar tagen habe ich eine Japanische Rauhbank ersteigert, ein schöner Hobel aus Roteiche, nur das Eisen hatte kleine Ausbrüche an der Schneidkante und es waren nur noch 1-2 mm von der Ura übrig, so dass ich beschloss die Ura wieder herauszuklopfen. Ich hasse das, mit einem Hammer auf ein Hobeleisen zu schlagen, aber die 3-4 mal vorher hat es immer gut geklappt.
Ich legte das Eisen also auf einen breiten Flachstahl und klopfte auf das weiche Eisen. Dann polierte ich die Spiegelseite ebenfalls auf einem Flachstahl mit Schleifpulver, mehrmals hin und her. Dann fiel mir eine feine Linie auf der hohlen Fläche des Schneidstahls auf..... Das Eisen war gerissen im Abstand von 5mm von der Schneidkante !!!

Hier meine Frage:

Der Flachstahl, den ich benutzt habe, als Gegenlage für das Eisen war breiter als das 70mm Hobeleisen, so dass sich dieses bei den Schlägen möglicherweise durchgebogen hat, das es ja nur auf den beiden "spiegelnden Aussenkanten" auflag.
Ist das ok, oder muß das Stück Eisen schmaler sein, so dass das Hobeleisen immer direkt unterstützt ist an der Stelle, wo der Schlag mit dem Hammer erfolgt?!
Oder ist es generell besser ein Stück Hartholz zu nehmen?
Vielleicht war ja schon ein Haarriss in dem Eisen, wer weiß?

Nun die Gute Nachricht, der Hobel funktioniert trotz des Risses, der fast über die ganze Breite geht, wahrscheinlich kann ich das Eisen noch ein paarmal schärfen, bevor die Belastung dann zu groß wird und der Riß sich vergrößert, dann muss ich wohl ein ganzes Stück herunterschleifen, um den Schaden zu beseitigen!!
Womit entferne ich am besten grössere Mengen Stahl, mit meinen Wassersteinen erscheint mir das etwas mühsam, und eine Tormek steht mir nicht zur Verfügung?

Gruesse

Rolf

Dieter Schmid
Beiträge: 668
Registriert: Di 25. Sep 2018, 21:10
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Hobeleisenbruch

Beitrag von Dieter Schmid »


Hallo Rolf,

gehe mal davon aus, daß Du nur die äußersten Kanten des weichen Eisens bearbeitet hast, dann dürfte sich nichts durchbiegen. Durch die Stahlplatte darunter wird möglicherweise jede Dämpfung verhindert und die entstandenen Vibrationen führten zum Bruch. Hartholz wäre wahrscheinlich besser gewesen.

Größere Mengen Stahl abzunehmen ohne das Eisen zu erhitzen, ist äußerst mühsam, auch mit der Tormek. Jüngst habe ich gehört, daß Steinmetze Naßbandschleifmaschinen benutzen, um Steinen Form zu geben. Es wäre ein Versuch wert, dies auch für Eisen ins Auge zu fassen.

Grüße
Dieter

Michel Siegrist

Re: Tränen in meinen Augen + Frage *MIT BILD*

Beitrag von Michel Siegrist »


Hallo Rolf,

ich stell hier einen Auschnitt aus dem Buch Die Werkzeuge des Japanischen Schreiners (Õdate) rein. Ist ein Bischen gross (245KB) aber das ist ja mit DSL kein Problem ;-) (aber es lohnt sich!!!)

mfg Michel

PS: Scherben bringen Glück!!! Was ist wenn ein Hobeleisen bricht???

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