Absaugung Frästisch

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Absaugung Frästisch

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Kollegen.

ich bin gerade dabei, einen Frästisch nach amerikanischem bzw. Guido-Henn-Vorbild für mein VEB-Monster von historischer Oberfräse zu bauen. Ist auch schon recht weit gediehen - wenn die letzten Details fertig sind, werde ich Bilder einstellen. Jetzt aber erst noch einmal eine Frage an die Schon-Frästisch-Besitzer: Ich habe bislang zwei Absaugmöglichkeiten vorgesehen: Einmal auf der Rückseite des Fräsanschlags, also quasi direkt am Fräser, wo der meiste Späneanfall sein dürfte, zum zweiten rückwärtig im Unterbau des Tisches, um den verbleibenden Rest abzusaugen, der noch durch die Tischeinlage durchrutscht. Jetzt bin ich nur am Überlegen, welche Absaugung ich anschließen soll - meine Scheppach oder den Festo Werkstattsauger. Nachdem die Öffnung des Fräsanschlags relativ eng angelegt ist und die Wirkung der Absauganlage ja vor allem auf Volumenstrom aufbaut, tendiere ich momentan zur zweiten Lösung, weil ich denke, dass die auf Unterdruck aufbauende Absaugung mit dem Werkstattsauger effektiver wäre. Nur ist der natürlich lauter und vor allem ist der Spänseack so schnell voll... Deshalb würden mich eure Erfahrungen dazu interessieren.

Viele Grüße

Uli



Harald Stuerzebecher
Beiträge: 77
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Absaugung Frästisch

Beitrag von Harald Stuerzebecher »


Hallo Ulrich!

Vorsicht: Einer der amerikanischen Holzwerker wollte einfach aus dem Unterteil des Tisches absaugen, hatte dann aber Probleme mit der Kühlung der Oberfräse. In der OF sitzt vermutlich ein kleines Lüfterrad, das durch den Motor zur Fräseraufnahme hin pustet. Solange dieser Luftstrom nicht behindert wird, sollte es aber eigentlich keine Probleme geben.

Zur Frage "Werkstattsauger oder Absaugung": Was kostet es Dich, beide Lösungen zu probieren?
Ich vermute aber, daß der Werkstattsauger bei einem schmalen Spalt am Fräsanschlag (War da nicht etwas mit der Sicherheit?) bessere Ergebnisse liefert. Gegen den vollen Beutel könntest Du es mit einem Vorfilter versuchen, die Resultate von Heinz Krämers in http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/noframes/read/13381 klingen m.E. ermutigend.

Harald Stürzebecher



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Absaugung Frästisch

Beitrag von reinhold »


hallo,
aufgrund der grossen Menge an Spänen, die doch recht schnell den Staubbeutel voll machen, würde ich einen Zyklon-Vorabscheider dazwischen schieben. Der lässt sich aus einem passenden Eimer und ein paar gängigen Fittings aus dem Sanitärbereich leicht selbst bauen, oder man weicht aus auf einen sogenannten Aschesauger ( http://www.amphora.fr/produkte.htm ).
Ich sauge übrigens direkt hinter dem Fräser ab. Was nach unten durchfällt, entferne ich nach der Arbeit mit dem Kehrwisch.

Nebenbei : am letzten Wochenende habe ich Birken-Multiplex gefräst und auf einmal so einen merkwürdigen Geruch in die Nase bekommen: auf dem Spänehaufen unterm Tisch waren zwei schöne Glutnester ! Ursache unbekannt. Also aufpassen.

Gruss
reinhold



Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Absaugung Frästisch

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Harald,

ja, die Öffnung habe ich extra aus Sicherheitsgründen knapp bemessen und der Fräsanschlag ist so konstruiert, dass ich für einige sehr häufig benutzte Fräser auch noch dünne Multiplexplatten aufschrauben kann, die um den Fräser fast "dicht" abschließen. Deswegen vermute ich eben auch, dass der Staubsauger die bessere Wahl ist. An eine vorgeschaltete Filtertonne habe ich deshalb auch schon gedacht - wenn ich mich für den Werkstattsauger entscheide. Aber vielleicht probiere ich auch tatsächlich mal beide Varianten aus - das würde mich im Falle eines Misserfolgs nur ein Stückchen verschwendetes Plexiglas kosten. Die Untertischabsaugung war übrigens nie als alleinige Absaugugng gedacht, sondern nur als Ergänzung zur Absaugung am Anschlag, die eigentlich das meiste "Wegputzen" müsste.

Viele Grüße

Uli



Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Absaugung Frästisch

Beitrag von Christoph Nowag »

[In Antwort auf #20019]
Hallo Ulrich,

ich habe bei meinem Guido-Henn-Frästisch nur einen Staubsauger am Fräsanschlag angeschlossen. Die nach unten fallenden Späne kehre ich entweder weg oder sauge sie auf. Kein Problem.

Viele Grüße
Christoph


Roy Latsch
Beiträge: 167
Registriert: Fr 9. Dez 2016, 16:42

Re: Absaugung Frästisch

Beitrag von Roy Latsch »


Hallo an alle,

ich habe auch den Guido Henn Frästisch mit einem Industriestaubsauger.
Zur Zeit bastle ich mir gerade eine Untertischabsaugung, da bei verdeckten Fräsungen die Absaugung am Anschlag nicht funktionieren kann und sich ratzfatz die gefräste Nut mit Sägespänen zusetzt. Ich hoffe, dass sich das Problem mit einer Untertischabsaugung lösen lässt.
Da ich für den Frästisch eine MOF 177E ohne den Fräskorb erworben habe, musste ich mir die Führungsstangen selbst herstellen. Positiv daran ist der nicht vorhandene Fräshubverlust, da ich die Führungsstangen direkt an die Fräsplatte anbringen konnte. Allerdings kann ich auch keinen handelsüblichen Absaugadapter verwenden. Den versuche ich jetzt mit Sperrholz zu realisieren.

Viele Grüße
Roy



Frank
Beiträge: 200
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Absaugung Frästisch

Beitrag von Frank »

[In Antwort auf #20019]
Hallo Uli,

verwende für die Absaugung am Eigenbau-Frästisch meinen Kärcher-Werkstattsauger.
Bei hohem Materialabtrag lässt die Saugleistung unter Verwendung einer Filterpatrone relativ schnell nach.
Demzufolge ist hier ein mehrfach verwendbarer Beutel anzuraten, wie hier im Forum kürzlich debattiert wurde, da das Reinigen bzw. Ausblasen der Filterpatrone eine "Riesen-Sauerei" ist.

Bei verdeckten Fräsaktionen wie z.B. Zierleisten mit V-Nuten, schließe ich den Saugschlauch, anstatt hinten am Fräs-Anschlag, einfach unten an den Standard-Absaugstutzen der Oberfräse an.
Klappt prima!

Gruß
Frank


Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Absaugung Frästisch

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #20019]
Ich habe mir vor einigen Jahren einen Frästisch ähnlich dem von Guido Henn gebaut. Absaugen tue ich bei der Kantenbearbeitung über einen Anschuß am Fräsanschlag und bei Nutfräsungen u.ä. über die integrierte Absaugung meiner Elu OF97. Abgesaugt wird mit einem Festo CT22 geht in beiden Fällen sehr gut.

@Reinhold:
Ich habe auch schon mehrmals durch stumpfe Fräser das Holz zum Qualmen gebracht, aber Probleme mit Glutnestern hatte ich noch nie. Tritt das Problem generell oder nur bei bestimmten Holzarten bzw. Holzwerkstoffen auf?


Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Absaugung Frästisch

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #20019]
Ich sauge meinen Selbstbau-Frästisch ebenfalls mit einem Werkstattsauger (Festo CT22) ab. Je nach Aufgabe entweder am Fräsanschlag oder unter Tisch durch die integrierte Absaugung meiner Elu OF97. Geht sehr gut und das Staubsackwechseln haält sich auch in Grenzen.


Jürgen z.H.

Re: Absaugung Frästisch

Beitrag von Jürgen z.H. »

[In Antwort auf #20019]
Hallo Ulrich,

ich verwende die E-B Späneabsaugung mit 100mm Schlauch an meinem Guido Henn Frästisch. Unten sauge ich gar nicht ab. Da fallen immer wieder mal ein paar Späne durch, weil ich eine schlechte Befestigungsplatte für meine Fräse habe. Die paar Späne sauge ich dann nach der Arbeit mit dem Sauger auf. Ich würde wegen der Spanmenge beim Fräsen immer wieder die große Absaugung nehmen. Ich habe mal mit dem Festo-Sauger abgesaugt, habe aber schnell dafür gesorgt, dass meine Späneabsaugung wieder betriebsbereit ist.

Glutnester habe ich schon mal festgestellt, wenn ich eine Gratnut fräse. Dann sitzen die Späne kochendheiß, festgebacken in der Nut fest und fangen an zu kokeln.

Tschüß Jürgen


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