Was ist wichtiger: Kreissaege oder Bandsaege?

[Dirk Boehmer]

Hallo,

da ich jetzt schon oefters gelesen habe, dass eine Bandsaege wichtiger ist
als eine Kreissaege, wenn es um die Erstanschaffung geht, habe ich mir auch
so meine Gedanken gemacht.

Leider habe ich keine Bandsaege, nur eine einfache Tischkreissaege, mit der
man allerdings auch schon eine Menge machen kann. Somit habe ich keinen
direkten Vergleich.

Ich denke aber, dass eine Bandsaege evtl. etwas universeller ist, vor allem,
wenn man noch einen Dickten/Abrichthobel sein Eigen nennt. Andersherum erzeugt
die Kreissaege die sauberen Geradeschnitte, fuer Plattenware nicht schlecht,
aber schneidet man oft Plattenware? Meine Kreissaege ist fuer Platten sowieso
zu klein.

Mich wuerde mal eure Meinung interessieren.

--
Dirk

[Dietrich]

Hallo Dirk,

es ist natürlich immer dünnes Eis auf dem man sich bewegt,wenn man Empfehlungen ausspricht, die persönlichen Anforderungen des Gegenübers aber nicht kennt.
Ich hatte 2 Jahre vor dem TKS Kauf schon meine BS, aber aus Platzgründen, weil ich in dem 12m2 Kellerraum damals nie und nimmer eine TKS mit Schiebetisch hätte aufstellen können.
In meiner heutigen Werkstatt wäre die Entscheidung ganz klar zugunsten der TKS gefallen.

Zu bedenken gilt aber, TKS-Maschinen kosten das 2-2,5fache von entsprechenden BS-Maschinen.

Gruß Dietrich

[Dirk Boehmer]

Hallo Dietrich,

> ... es ist natürlich immer dünnes Eis auf dem man sich bewegt,
> wenn man Empfehlungen ausspricht, ...

Es sollte ja auch keine Empfehlung sein, denn es steht kein kurzfristiger
Kauf an. Die Frage war nur interessehalber.

Mit dem Preis stimmt das natuerlich, wobei man den bei dieser Diskussion
ausser Acht lassen sollte. Ich dachte eigentlich an einen Vergleich von
Geraeten der gehobeneren Klasse, also z.B. Bandsaegen ueber 1000,- Euro,
mit denen man auch mal groessere Aeste auftrennen kann.

--
Dirk

[Franz Kessler]

Hallo

Ich bin über zwanzig Jahre ohne Bandsäge ausgekommen und hätte mich damals einer danach gefragt, hätte ich wohl "es geht auch ohne" gesagt. Heute nach dem ich seit drei Jahren eine Bandsäge benutze, kann ich mir ein Arbeiten ohne nicht mehr vorstellen. Vorallem mein Wohnzimmertisch währe ohne Bandsäge nicht möglich gewesen. Würde heute von mir verlangt werden, auf eine Maschine zu verzichten, das wäre eine schwere Entscheidung für mich und ich wüsste auch nicht wie ich entscheiden würde.

Also Dirk, eigentlich keine Hilfe für Dich.

Gruß Franz

[Helmut Hirsch]

Hallo alle zusammen im neuen Jahr,

also ich denke, dass es auf die Art des Holzwerkens ankommt.

Wenn jemand viel Naturholz bearbeitet und dieses auch aus der Natur direkt bezieht, wird er wohl an einer Bandsäge fast nicht vorbeikommen. Dann sollte er aber auch viel mit Handwerkzeugen arbeiten. Im Berufsbild des Wagners war wohl die große Bandsäge und der 60er Abrichthobel nicht wegzudenken.

Verarbeitet man jedoch viel Holz vom Sägewerk, hat man wohl mehr von der Kombination Kreissäge und Abricht/Dicktenhobel. Evtl. auch noch eine schienengeführte Handkreissäge (mind. 75mm Schnitttiefe und Grobzahnblatt)--- man hat's dann alleine leichter.

Mann/Frau sollte beide, früher oder später besitzen, es muß ja nicht immer das Topmodel sein --- so kann man, je nach Neigung, sich ausleben.

Beim Drechseln wird wohl Bandsäge und Abrichte die Ergänzung sein, beim Tischlern wohl mehr die Kombimaschine (oder natürlich Kreissäge, Fräse, Abricht/Dicktenhobel, Langlochfräseinrichtung separat).

Grüße aus der Kurpfalz,

Helmut Hirsch

[Marc]

Hi,
ne TKS mit formatschlitten ohne wenn und Aber als erstes.
ne bandsäge ist aber auch nicht verkehrt zusätzlich,vor allem zum aufschneiden von breiten brettern(edelholz)oder schweifen größerer werkstücke
Kenne weder deine platzverhältnisse noch deine geplanten investitionsvolumen.
da du wenig Platten verarbeitest, wie wärs mit ner gebrauchte Kölle TKS 45+ Bandsäge BS 63(Kölle,Bäuerle)je für ab ~1500 €

[Dietrich]

Hallo Marc,

Kölle dürfte bei allen gängigen Holzbearbeitungsmaschinen der Kategorie 1, einen Ruf geniessen wie ihn nur weniger Hersteller mit wohlklingenden Namen wie Altendorf und Martin erreicht haben.
Selbst kenne ich 2 Kölle Maschinen, eine Abrichte und eine Dickte, jeweils 500-600mm breit, die Abrichte schätzungsweise 3m lang, beide Maschinen stehen bei einem nahegelegenen Holzhändler, auf einem Betonpodest von 150m2 und 0,5m Stärke........!

Gruß Dietrich

[Till]

[In Antwort auf #19232]
Das kommt sicher darauf an was man macht. Arbeitet man eigentlich überwiegend mit Handwerkzeugen, ist eine Bandsäge die hilfreichere Maschine. Ebenso für Schnitzer oder Drechlser, ich habe einen professionellen Drechsler gekannt dessen Werkstatt mit einer Bandsäge und drei Drechelbänken ausgestattet war, sonst keine weitere Maschine. Eine Tischkreissäge ist sicher besonders interessant wenn aus Leimholz oder anderen Plattenmaterialien Zuschnitte für Möbel erzeugt werden sollen.

[Florian L.]

[In Antwort auf #19232]
Hallo Dirk,

Gary Rogowski stellt in der FWW-Publikation "small woodworking shops" in seinen Empfehlungen die TKS provokativ völlig in den Hintergrund und empfiehlt als allererste Holzmaschine eine Bandsäge, weil sie am vielseitigsten einsetzbar ist, z.B.
- Bearbeitung von Rohware, Aufschneiden kleiner Stammabschnitte
- Längsauftrennung von Bohlen ("resawing")
- Herststellung vieler Holzverbindungen (Zapfen, Fingerzinken, Schwalbenschwänze ...) ohne zusätzliche Hilfsmittel
- Hilfe bei Kreis- und Kurvenschnitten, Abschrägen, Kantenbearbeitung.
Weitere Vorteile gegenüber einer Kreissäge:
Deutlich weniger Staub und Materialverlust durch geringere Schnittbreite, mehr Sicherheit (kein kickback, die Kraft des Sägeblatts geht nach unten in den Tisch).
Voraussetzung ist die Anschaffung einer schweren und qualitativ hochwertigen Maschine und die hauptsächliche Verarbeitung von Massivholz.

Ich bin vielleicht in einer ähnlichen Situation wie Du, 14m² warme Kellerwerkstatt und bisher kleine TKS (Metabo 1256 dank Forumsempfehlungen inbesondere von Dietrich, danke!) als einzige Stationärmaschine.

Ich bin inzwischen wild entschlossen, mir als zweite Maschine eine ordentliche Bandsäge in den Keller zu stellen und damit und mit Handwerkzeugen "drinnen" auszukommen. Als Absaugung wird dort ein guter Sauger reichen (spart Platz).
Abricht/Dickenhobel sollen später in meiner (leider zugigen und ungeheizten) Garage einen Platz finden, dort kann ich auch größere Bohlen/Platten mit der Handkreissäge aufschneiden, weil mehr Platz ist, als in meinem kleinen Keller.

Ich denke, die Entscheidung TKS oder Bandsäge muss sich an den individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten orientieren. Wenn nur Bandsäge, dann groß und schwer.

Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung

Florian

[Eddy Ilg]

Hallo Dirk,

kann mich Till nur anschließen. Wenn mann vorhat vorwiegend Möbel aus rechtwinkligen Teilen zu bauen, ist wohl eine Kreissäge angebracht. Auf jeden Fall sollte die Kreissäge einen kleinen Schiebeschlitten haben oder eine Kappsäge vorhanden sein.

Persönlich würde ich die Kreissäge als wichtiger einschätzen, da ich mit der Bandsäge immer nur sehr "rohe" Schnitte mache (auch wenn ich sie viel benutze). Die Schnitte müssen immer nachgearbeitet werden.

Hat man weder eine Bandsäge noch Tischkreissäge würd ich eine Kreissäge mit Schiebetisch empfehlen. Ich habe zusätzlich zur Kreissäge eine kleine Bandsäge (15cm Schnitthöhe). Damit bin ich eigentlich immer ausgekommen. Der Preis lag bei ca. 300€. Eine richtig große Bandsäge braucht mann meiner Meinug nach wirklich nur, wenn man rohes Holz auftrennen will oder sehr Massive Stücke mit Verziehrungen baut.

Die Tischkreissäge ist bei mir das meist benutzte Werkzeug, da eigentlich jedes Brett das ich irgendwann einmal in der Hand halte einmal rechtwinklig zugesägt werden musste. Habe das Früher mit einer Handkreissäge gemacht, das ist aber dann wirklich mühsam, identische Zuschnitte sind schwer...

Viele Grüße

Eddy