FAMOS Grathobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Leo

FAMOS Grathobel

Beitrag von Leo »


Ich habe für sage und schreibe 5€ einen Grathobel der Fa FAMOS auf dem Flohmarkt erstanden. Eigentlich ist er ja noch ein einem recht passablen Zustand, nur die eingelassene Hartholzanschlagsleiste an der Hobelsohle sowie der Klemmkeil des Hobeleisens sind defekt.
Den Klemmkeil habe ich aus einem Abfallstück Kirsche gemacht. Die Anschlagsleiste jedoch ist aus einem ganz dunklen Holz gefertigt, das ich nicht zuordnen kann. Die Frage lautet jetzt, ob man diese Anschlageliste aus jedem beliebigen Hartholz anfertigen kann oder ob dies unbedingt aus solch ultraharten Tropenholz gefertigt werden muss ??

Bin für jede Antwort dankbar

Grüsse

Karl

Christof Hartge
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Re: FAMOS Grathobel

Beitrag von Christof Hartge »


Ich glaube du hast da einen veritablen Grathobel etwas älterer Fertigung erstanden. Herzlichen Glückwunsch. Ich vermute, daß es sich bei der Anschlagleiste um Pockholz handelt. Schau dir mal die braun-grüne Maserung genau an, sieht das ein bißchen aus als ob die Faser wie im Fischgrätenmuster zusammenliegen ?

Da es sich um ein schönes Stück handelt, würde ich schon versuchen Pockholz zu kriegen. Z. B. hier: http://www.cropp-timber.com/

Bei einheimischen Hölzern ist am ehesten Weißbuche geeignet.

Vile Grüße, Christof

Eckhard Pohlmann
Beiträge: 163
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: FAMOS Grathobel

Beitrag von Eckhard Pohlmann »


Hallo Karl,

Günther Heine schreibt in „ Das Werkzeug des Schreiners und Drechslers“:
....Körper der englischen Hobel an verschleißgefährdeten Stellen mit Einsätzen aus Buchsbaumholz versehen waren....
Anmerkung : bei Profilhobeln z.B.
Holz mit ähnlicher Härte haben die deutschen Hobelhersteller wohl auch genommen.

Du kannst auch hier fragen, dort gibt es Buchsbaum
http://www.cropp-timber.com/Cropp_Boutique_Galerie_German.htm

Gruß, Eckhard


Eckhard Pohlmann
Beiträge: 163
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: FAMOS Grathobel

Beitrag von Eckhard Pohlmann »


Das war der falsche Link, den hat Christof ja schon geschrieben.
Diesen meine ich:
http://www.theodor-nagel.com/
Eckhard

Andreas Winkler
Beiträge: 1124
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: FAMOS Grathobel

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #94872]
Hallo Karl,
es ist nicht nötig, daß Du dir extra Pockholz bzw. ein anderes ultrahartes Tropenholz besorgst. Ich weiß zwar nicht, wieviel Du mit dem Grathobel arbeiten willst, kann mir aber nicht vorstellen, daß die Anschlagleiste ganz normales Buchenholz überfordern wird.
Wie schon erwähnt wurde, sind Hainbuche und Buchsbaum noch besser geeignet, jedoch schwieriger zu bekommen bzw. wesentlich teurer.
Deswegen: nimm Buchenholz oder (weil es sich um eine Anschlagleiste handelt) Buchensperrholz. Das dürfte noch abriebfester sein, weil ja nicht nur Längsholz den Anschlag bildet, sondern auch Hirnholz.
Es gibt auch schön gefärbtes Buchenholz (mit Braunkern). Hat oft eine braun-grünliche Farbe und schaut mit etwas Phantasie ein bißchen aus wie Pockholz.
Der Baum, aus dem Pockholz geschnitten wird, wird immer seltener und sollte meiner Meinung nach nur noch für Produkte verwendet werden, für die er unbedingt (!) nötig ist.

http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/9721/

Gruß, Andreas

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: FAMOS Grathobel

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Andreas,
vielen Dank für den informativen Link. Ich wußte nicht wie wertvoll, der Rohstoff Pockholz in Wahrheit ist. Medizin, Schiffbau, Werkzeugbau. Pockholz scheint viele unübertroffenen Eigenschaften zu besitzen. Nochmal zur Medzin: Der Geruch hat mich schon immer angezogen.
Es ist sehr zu hoffen, daß Anpflanzung und Verbrauch in ein Gleichgewicht gebracht werden können.
Wenn ich ganz ehrlich bin, gebe ich auch zu, daß meine Kurzrauhbank mit Weißbuchensohle genauso gut funktioniert wie die Pockholzhobel. Aber nur unter uns.

Viele Grüße, Christof.

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