Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Andreas Jaekel
Beiträge: 9
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Beitrag von Andreas Jaekel »


Hallo Forumsteilnehmer,

auf der Suche im web nach Holzbearbeitungsmaschinen bin ich auf dieses Forum gestossen.
Ich beabsichtige mir eine 5-fach Kombi mit ca. 80mm Schnitthöhe, Hobelbreite zwischen 260 und 320mm und Fräse bzw. auch die entsprechenden Einzelmaschinen zu kaufen.
Zur Zeit arbeite ich mit dem Festo Basis Plus System und dem grossen MFT und bin damit recht zufrieden, soll auch alles behalten werden.
Als zusätzlicher Arbeitsraum steht mir ein Garagenraum von 6 x 3 m zur Verfügung, der über einen Werkstattofen beheizbar ist.
Bei den Kombi´s find ich z.B. Lurem, Hammer oder Holzkraft nicht schlecht. Bei den Einzelmaschinen ist bis jetzt eine Metabo TKU 1693 in kpl. Ausstattung, bei den Hobelmaschinen eine 30er Elektra Beckum in der näheren Auswahl.
Nun meine Frage – wer hat mit welchen Maschine gute bzw. auch schlechte Erfahrungen gemacht, wo liegen Vor- und Nachteile, worauf muss man bei der Auswahl achten, Kombi oder doch besser Einzelmaschinen bzw. was würdet Ihr empfehlen?
Ich wohne im Nordosten und in dieser Gegend gibt es leider keine Händler bei denen man sich die Maschinen ansehen kann – dies gilt vor allem für Kombimaschinen, die Metabo und Elektra kenne ich.
In der Hoffnung auf interessante Antworten und schon jetzt besten Dank dafür

Andreas Jäkel


Bernhard Kühnen

Re: Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Beitrag von Bernhard Kühnen »


Hallo Andreas,

ich würde von dem Kauf einer Kombi absehen. Irgendwo ist das immer ein Kompromiß. Speziell die Umrüstzeiten sind ärgerlich. Platz mußt Du ja bei den Garagenmaßen nicht sparen.
Einzelmaschinen von den oben genannten Marken sind nicht schlecht. Außerdem solltest Du einen Blick auf Scheppach werfen.
An Deiner Stelle würde ich eine Tischlerei besuchen. Schau Dir dort die Profigeräte an und später kannst Du für Dich entscheiden,welchen Kompromiß Du eingegehen möchtest. Entscheidend für die Geräte sind die Standfestigkeit, Einstellmöglichkeiten und für alle Fälle die Mobilität (rollbare Geräte).

Beste Grüße
Bernhard


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Andreas,

gute Kombis gibt es viele, insgesamt haben mir die Lurem Maschinen auf der letzten Hausmesse des nahegelegenen Maschinenhändlers, imponiert, auch die Preise sind eher akzeptabel als bei anderen bekannteren Herstellern. Das Problem, was auch von Bernhard angesprochen wurde, bleibt auch hier zu berücksichtigen, die Umrüstzeiten.
Wenn auch teurer, tendiere ich eher zu Einzelmaschinen, dabei müssen es nicht die mehrerere 100kg schweren Teile der Profiliga sein, allein schon wegen des Platzbedarfs, diese Maschinen benötigen außerdem einen festen Platz, selbst wenn die TKS z.B. auf einem Drehteller steht, bekommt man sie kaum von der Stelle.
Bleiben also die Maschinen der 50-100kg Klasse, noch beweglich, aber stabil genug für gute Präzision und Standfestigkeit.
Dort ist natürlich nicht alles automatisch gut, dort muß man schon genau schauen was man braucht, und ob man evtl. erweitern kann, ob die Motorleistung stimmt, ob die Anschläge stabil, unverrückbar und fein einstellbar sind.
Objektiven Rat kann ich Dir nicht geben, dazu bin ich schon zu lange und zu begeistert von bestimmten Herstellern.
Trotzdem möchte ich sagen, welche Kombination von Maschinen mich heute ansprechen würden,
da ist einmal die bereits erwähnte TKU 1693 D von Metabo, die ADH 310 bzw weil baugleich HMC 333 von Metabo und Elektra-Beckum (die grüne ist schöner), und die ebenfalls von E-B kommende TF 904, mit der ich selbst arbeite.
Natürlich immer die Drehstromvariante, die Maschinen erfüllen meiner Ansicht nach die geforderten Punkte, s.o. vorbildlich.
Ein Tip kann natürlich kein Probearbeiten ersetzen, was bei einem guten Händler möglich sein sollte, bei der Anschaffung, Alles auf einmal, dürften außerdem schöne Preisnachlässe drin sein!
Müsste eine schöne Bandsäge bei rausspringen:-)

Gruß Dietrich

Bernhard Kühnen

Re: Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Beitrag von Bernhard Kühnen »


Hallo Andreas,

das mit dem Preisnachlass ist natürlich ein sehr guter Tipp. Auf jeden Fall solltest Du Dir einen guten Maschinenlieferanten aussuchen und dann erhälst Du sicher Rabatte.

Die hier bereits angesprochene Messe in Nürnberg ist vielleicht eine gute Orientierungshilfe für die Kaufentscheidung.

Ich versuche auch dort zu sein, könnte Dich mitnehmen.

Gruß
Bernhard

Bill Attwood

Re: Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Beitrag von Bill Attwood »


Hallo Andreas,
objektiv bin ich nicht, sondern begeisterter Hammer-Besitzer. Ich habe vor ca. 3 Jahren ein Hammer B3 Kreissäge/Fräser Kombi-Maschine angeschafft. Ich bin mit der Maschine absolut zufrieden. Sie ist nicht ganz billig aber richtig massiv (+350 Kg.) und funktioniert sehr präzis. Ich habe mich für Drehstrom entschieden und für eine Mobilitätsausrüstung (kleine Räder und Hebedeichsel). Als weitere Option habe ich auch ein Hochgeschwindigkeitsspindel für den Fräser, weil ich meine ganze Fräserwerkzeugssammlung weiter nutzen wollte.
Hammer und Felder haben eine Niederlassung in der Nähe von Leipzig.
Gruß,
Bill

Andreas Jaekel
Beiträge: 9
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Beitrag von Andreas Jaekel »

[In Antwort auf #1009]
Hallo Dietrich,

warum haben Dir die Lurem- Maschinen besonders gefallen? Habe die aktuellen Prospekte hier - von den Daten und dem Leistungsumfang entsprechen Sie denen anderer namhafter Hersteller, auch die Preise sind vergleichbar.
Das man bei Einzelgeräten etwas flexilbler ist und geringere Umrüstzeiten hat ist klar - ein Nachteil ist aber für mich auch wieder die Erweiterbarkeit der einzelnen Maschinen, es gibt fast nie alle Maschinen von einem Hersteller bei dem auch das Zubehör untereinander passt. Z.B. Metabo und Elektra - für die Säge extra Anschläge , die Fräse von Elektra wieder neue Anschläge.
Ausserdem ist doch bei einem Hobby die Zeit ein untergeordneter Aspekt.

Gruss Andreas

Andreas Jaekel
Beiträge: 9
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Beitrag von Andreas Jaekel »


Hallo Bill,
warum hast Du Dich für die Hammer entschieden und nicht für einen anderen Hersteller und in welcher Ausstattung hast Du sie genommen.
Mit Hammer stehe ich schon in Verbindung - Herr Stemmler Leipzig - habe auch das Video und Katalog. Bin mir aber immer noch nicht sicher ob Kombi oder Einzelmaschinen. Welche Zubehörteile hast Du seit dem Kauf noch angeschafft und wie gut funktioniert es mit der Fahreinrichtung?
Gut finde ich bei einer Kombi, dass man mit grossen Tischen und immer dem gleichen und passendem Zubehör - gerade bei Säge und Fräse - arbeiten kann und es nur einmal angeschafft werden muss.

Gruss Andreas

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Andreas,

leider habe ich nach 3 Monaten nicht mehr die Daten im Kopf, aber ich erinnere mich besonders an die gr. 5fach Kombi von Lurem sowie an die beiden dort gezeigten Formatsägen.
Wenn ich mich recht entsinne kostete die gr. Kombi um 9000€, was ich für einen guten Preis halte.
Eine Fräse auch bei einer Kombimaschine hat immer einen speziellen Anschlag, das ist mit einem Kreissägenanschlag nicht zu erreichen. Allerdings muß ich sagen, das ich wegen des relativ beschränkten Platzes eher zu etwas leichteren Einzelmaschinen tendiere, man ist dann flexibler.
Zubehör gibt es wirklich genug, und das die Anschläge von Fremdherstellern nicht passen ist doch normal. Wenn Dich Erweiterungsmöglichkeiten von Einzelmaschinen interessieren, dann schau doch mal auf meiner kl. Holz u. Maschinenseite vorbei ( http://www.holz-seite.de.vu/ ), dort sind die Erweiterungsmöglichkeiten zu TKS und TF aufgezeigt.

Gruß Dietrich

Johannes Tuschy

Re: Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Beitrag von Johannes Tuschy »


Hallo ! Ich würde bei deiner Kaufentscheidung anders vorgehen. Du hast deine Werkstatt. Schneide sie aus und überlege wie du welche Maschine mit dem größten Nutzen wo hinstellst. Ich tendiere eher zu einer Abrichte Dickte kombi und eine KreissägeFräse Kombi dann bist du flexibler. Die Abrichte Dickte kommt irgendwo an die Wand und die Kreissäge Fräse in den Raum. Hab ich so gemacht und bin sehr zufrieden. Ich hatte allerdings auch Glück. War ne Schreinerei der DB zum Schrottpreis. Irgendwann tausche ich mal die Kreissäge gegen eine Gebrauchte Felder aber das braucht noch.
Guck mal auf der Holzhandwerk in Nürnberg oder auf der Ligna, Stichwort Messepreise oder Vorführmodelle. Und wenns nicht unbedingt das Modell iszt, das du willst sondern ein anderes vielleicht wird man auch damit glücklich .
Viele Grüße Johannes Tuschy

Bill Attwood

Re: Kaufentscheidung Holzbearbeitungsmaschinen

Beitrag von Bill Attwood »

[In Antwort auf #1017]
Hallo Andreas,
Es tut mir leid für die verzögerte Antwort, aber die letzte paar Tage wurde ich unterwegs.
Warum Hammer?
Ein Profi-Ausstattung wie Felder oder Altendorff wäre mir zu teuer und Hammer scheint mir eine sehr gute Kompromiß zwischen Preis und Leistung anzubieten. Weil Felder und Hammer eine Gruppe sind, habe ich auch vermutet, daß Hammer auch von den teueren Felder-Maschinen Vorteile in der Technik und Bauart bekommen würde. Herr Stemmler kenne ich auch und schätze ihn als sehr kompetenter und angenehmer Ansprechpartner.
Die Ausstattung:
Motore - Drehstrom (400 V und 5,5 Ps) - ich weiß nicht ob dies übertreibend ist, bin aber mit der Leistung sehr zufrieden. Beim Sägen Holz von maximaler Stärke merkt man nicht daß die Maschine überlastet ist.
Kreissäge mit Vorritzaggregat - ein absoluter Muß wenn man Platten schneiden will.
Fräser mit Schaftfräser- oder Hochgeschwindigkeits-Spindel. Hier wahrscheinlich habe ich eine Fehlentscheidung getroffen, ich denke der Standardspindel 30mm wäre besser gewesen. Hier ist auch ein 5,5 PS Motor kaum sinnvoll. Ich danke an eine Nachrüstung nach!
Formatschiebetisch 1250mm mit Ablänganschlag 1200mm. Reicht mir, aber über einem Auslegertisch mache ich auch gerade Gedanken.
Tischverlängerung - gibt größere Arbeitsfläche rechts vom Sägeblatt.
Fahreinrichtung mit Hebedeichsel - unverzichtbar wenn die Werkstatt nicht so groß ist.
Exzenterniederhalter für Formatschiebetisch - habe ich gleich zwei Stück gekauft und nie bereut. Man kann problemlos ein Werkstück (wie z.B. ein Tischbein) abschrägen.
Na, das war es. Wenn Du weitere Fragen hast, schieß bitte los. Sonst viel Glück mit Deiner Entscheidung und frohes Schaffen.
Gruß,
Bill

Antworten